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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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sagtest, du würdest Smithback töten. Stattdessen hast du Margo Green ins Visier genommen.«
    »Ich habe deine Freunde umgebracht. Du weißt, ich würde nicht zögern, auch dich zu töten.«
    »Und genau das wirst du tun müssen. Du willst mich aufhalten? Dann töte mich.«
    »Du Schwein! Mon semblable, mon frère – stirb!«
    Pendergast verharrte regungslos. Eine Minute verging, dann eine weitere.
    »Du siehst, du kannst mich nicht töten«, rief er schließlich. »Deshalb hast du nicht ordentlich gezielt. Du brauchst mich lebendig. Das hast du bewiesen, als du mich aus dem Castello Fosco gerettet hast. Du brauchst mich, denn ohne mich – ohne deinen Hass auf mich – würde dir nichts bleiben.«
    Diogenes erwiderte nichts. Dafür war jetzt etwas anderes zu hören: das Geräusch rennender Füße, gebellte Kommandos, knisternde Funkgeräte.
    Es kam näher.
    »Was ist das?«, war die eindringliche Stimme von Diogenes zu vernehmen.
    »Die Polizei«, sagte Pendergast ruhig.
    »Du hast die Polizei gerufen? Du Trottel, sie werden dich erwischen, nicht mich!«
    »Das war der Sinn der Sache. Und deine Schüsse werden sie nur noch schneller herbringen.«
    »Wovon redest du überhaupt? Idiot, was hast du vor – dich selbst als Köder anbieten? Dich opfern?«
    »Genau das. Ich tausche meine Freiheit gegen die Sicherheit von Viola und die Wiedererlangung von Luzifers Herz ein. Selbstaufopferung, Diogenes. Der eine Ausgang, den du nicht hättest vorhersagen können. Weil es etwas ist, das du selbst nie im Leben tun würdest.«
    »Du …! Gib mir meinen Diamanten!«
    »Komm und hol ihn dir. Vielleicht kannst du dich ja kurz daran erfreuen, bevor sie dich schnappen. Oder du kannst weglaufen und vielleicht – nur vielleicht – entkommen.«
    »Das kannst du nicht machen. Du bist doch völlig verrückt!« Die körperlose Stimme sank zu einem erstickten Stöhnen ab, so durchdringend und unmenschlich, dass es klang wie von einem wilden Tier. Dann brach es abrupt ab und ließ nur das Echo zurück.
    Kurz darauf stürmte Hayward aus Tunnel IV, hinter sich eine geschlossene Phalanx von Polizisten. Singleton, der aufgeregt in sein Funkgerät sprach, folgte. Die Polizisten umzingelten Pendergast, ließen sich in der vorgeschriebenen Haltung auf ein Knie nieder und richteten die Waffen auf ihn.
    »Polizei! Keine Bewegung! Hände hoch!«
    Langsam hob Pendergast die Hände.
    Hayward trat durch den Ring blauer Uniformen. »Sind Sie bewaffnet, Agent Pendergast?«
    Pendergast nickte. »Und in meiner linken Jackentasche werden Sie Luzifers Herz finden. Bitte behandeln Sie den Stein mit allergrößter Vorsicht. Nehmen Sie ihn selbst an sich, vertrauen Sie ihn keiner anderen Person an.«
    Hayward warf einen Blick zurück und bedeutete einem der Beamten, ihn zu durchsuchen. Ein Fahnder kam von hinten heran, packte Pendergasts Hände, zog sie hinter seinen Rücken und legte ihm Handschellen an.
    »Ich würde vorschlagen, dass wir uns von den Gleisen entfernen«, sagte Pendergast. »Aus Sicherheitsgründen.«
    »Alles zu seiner Zeit«, sagte Hayward. Vorsichtig griff sie in seine Jackentasche, holte den Diamanten heraus, warf einen Blick darauf und steckte ihn in ihre Brusttasche. »Aloysius Pendergast, Sie haben das Recht zu schweigen. Alles, was Sie sagen, kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden …«
    Aber Pendergast hörte nicht zu. Er blickte über Haywards Schulter hinweg in die Schwärze von Tunnel III. Zwei schwache Lichtpunkte waren dort sichtbar, scheinbar nichts als Spiegelungen der schwachen Beleuchtung des Gewölbes. Noch während er hinsah, verschwanden die Lichter kurz, dann waren sie wieder da – wie Augen, wenn jemand blinzelt. Dann verblassten sie, wandten sich ab, verschwanden und ließen nur Dunkelheit zurück.

69
     
    Der Krankenwagen hatte Kaplan und Viola bereits fortgebracht. D’Agosta blieb in der Polizeistation im Untergeschoss des Madison Square Garden zurück, mit Handschellen an einen Stuhl gefesselt, bewacht von sechs Polizisten. Mit gesenktem Kopf schaute er zu Boden, bemüht, jeden Blickkontakt zu seinen früheren Kollegen und Untergebenen zu vermeiden, die um ihn herumstanden und angestrengt Konversation betrieben. Es war eigentlich ganz leicht, denn alle vermieden es beflissen, ihn anzusehen. Es war, als würde er nicht länger existieren, als hätte er sich in eine Art Ungeziefer verwandelt, das nicht einmal einen Blick wert war.
    Plötzlich hörte er hektischen Funkverkehr und sah durch die

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