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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Skalpell aus dem Kästchen, wog es auf ihrer Handfläche, drehte es im Licht, starrte auf die Klinge, die im Schein des Kaminfeuers wie ein Diamant funkelte.

61
     
    Als das Licht ausging, wollte sich Smithback gerade eine Auster in den Mund schieben. Eine Millisekunde herrschte völlige Dunkelheit, bis irgendwo ein dumpfes Klicken ertönte und die Notbeleuchtung anging, Reihen von Neonröhren in der Decke, die alles in ein grässliches, grünlich weißes Licht tauchten.
    Er blickte sich um. Die meisten der eingeladenen VIPs waren ins Grab gegangen, aber die zweite Schicht war geblieben, darunter auch viele ernsthafte Trinker und Esser, die herumstanden oder an den Tischen saßen. Sie ließen sich durch den Stromausfall nicht aus der Ruhe bringen.
    Achselzuckend kippte sich Smithback den Inhalt der Aus ternschale in den Mund, schlürfte den salzigen Glibber und schmatzte genießerisch, dann nahm er noch eine Auster von seinem Teller und bereitete sie für die gleiche Prozedur vor.
    Plötzlich hörte er Schüsse: sechs an der Zahl, die gedämpft aus der Dunkelheit am gegenüberliegenden Ende der Halle drangen. Es war eine schwerkalibrige Handfeuerwaffe, die in regelmäßigen Abständen abgefeuert wurde, ein Schuss nach dem anderen. Ein Knistern, dann erlosch die Notbeleuchtung; und da wusste Smithback, dass sich irgendetwas Großes abspielte, dass in diesem Augenblick eine Story im Entstehen war. Das einzige Licht in der Halle kam von Hunderten von Teelichtern, die überall auf den Tischen standen. Gemurmel erhob sich in der Menge, ein Gefühl der Beunruhigung breitete sich aus. Smithback blickte in die Richtung, aus der die Schüsse gekommen waren. Er erinnerte sich, dass verschiedene Techniker und Museumsleute im Laufe des Abends durch eine Tür am hinteren Ende der Halle verschwunden und wieder herausgekommen waren, und nahm an, dass diese Tür in den Kontrollraum des Grabmals führte. Während er noch dort hinsah, trat jemand durch die Tür, den er kannte – Vincent D’Agosta. Zwar trug er keine Uniform, trotzdem sah er unverkennbar wie ein Polizist aus. Bei ihm war jemand, den Smithback ebenfalls erkannte: Randall Loftus, der berühmte Regisseur. Der Journalist sah den beiden hinterher, während sie in Richtung der Fernsehcrew gingen.
    Smithback wurde ein wenig mulmig zumute, als ihm einfiel, dass sich seine Frau Nora im Grab befand. Wahrscheinlich saß sie in völliger Dunkelheit fest. Aber im Grab gab es jede Menge Museumswachleute und Polizisten, deshalb war sie bestimmt in Sicherheit. Irgendwas passierte hier, und seine Aufgabe als Journalist war es, herauszufinden, worum es ging. Da sah er D’Agosta die Scheibe einer Feuerlöschstation einschlagen und eine Axt daraus hervorholen.
    Smithback zückte Notizbuch und Bleistift, schrieb die genaue Uhrzeit auf und notierte, was er sah. D’Agosta ging zu einem Kabel hinüber, hob die Axt und haute das Kabel entzwei, wasProtestschreie von Loftus und den PBS-Technikern auslöste. Der Polizist ignorierte sie und ging ruhig, die Axt in der Hand, zu der kleinen Tür hinten in der Halle zurück und schlug sie hinter sich zu.
    Die Anspannung in der Halle war fast mit Händen zu greifen. Was auch immer hier passierte, es war etwas Großes.
    Smithback ging zur Tür zum Computerkontrollraum, hinter der D’Agosta verschwunden war. Er wollte schon die Hand auf den Türgriff legen, hielt jedoch kurz inne. Wenn er dort ungebeten hineinplatzte, würde man ihn höchstwahrscheinlich rauswerfen. Wahrscheinlich war es besser, sich unter die Menge zu mischen und abzuwarten, bis sich eine neue Entwicklung ergab.
    Die ließ auch nicht lange auf sich warten. Denn nach ein paar Minuten stürmten D’Agosta, immer noch mit der Axt in der Hand, und Captain Hayward aus der Tür, liefen durch die Halle und entschwanden durch den Haupteingang. Einen Augenblick später kam Manetti, der Sicherheitschef, aus der Tür, stieg auf das im Dunkel liegende Podium und sprach zu den verbliebenen Partygästen.
    Wieder schrieb sich Smithback die Uhrzeit auf und machte sich Notizen.
    »Meine Damen und Herren!«, rief Manetti, dessen Stimme kaum die riesige, düstere Halle durchdrang.
    Es wurde still.
    »Wir haben Schwierigkeiten mit dem Strom, irgendwelche technischen Probleme. Es besteht kein Anlass zur Beunruhigung, aber wir müssen die Halle räumen. Die Wachleute werden Sie den Weg hinausbegleiten, den Sie hereingekommen sind, bis hinauf in die Rotunde. Bitte folgen Sie ihren

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