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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Sie alles verdanken! Wissen Sie, wie viele Kinder sterben mussten, damit er sein Elixier entwickeln und Sie Ihre abnorm lange Kindheit genießen konnten? Sie wurden normal geboren, Constance; aber dank Onkel Antoine wurden Sie zu einem Freak. Das war doch Ihr Wort, nicht wahr? Freak, nichts wert.
Und nun, meine liebe, düpierte Constance, können Sie diese Vorstellung nicht mehr beiseiteschieben. Sie können sie nicht
länger als Hirngespinst abtun oder als dunkle, irrationale Angst in jenen Nächten, wenn der Donner grollt und Sie nicht schlafen können. Denn das Schlimmste trifft zu, es ist genau das, was geschehen ist: Ihre Schwester wurde getötet, um Ihr Leben zu verlängern. Ich weiß es, weil Onkel Antoine es mir selbst vor seinem Tod erzählt hat.
O ja, ich habe mehrmals mit dem alten Herrn geplaudert. Wie hätte ich denn einen lieben Verwandten mit einer solch schillernden Lebensgeschichte nicht besuchen können? Allein die Möglichkeit, dass er nach all den Jahrzehnten am Leben sein könnte, machte meine Suche noch erregender, und ich ruhte erst, als ich ihn schließlich aufgespürt hatte. Er erkannte rasch meine wahre Natur und war selbstverständlich höchst besorgt, dass sich unser beider Wege vielleicht kreuzen könnten, doch als Gegenleistung für mein Versprechen, Sie niemals aufzusuchen, schien er’s recht zufrieden zu sein, mit mir über seine, sagen wir, einzigartige Lösung zur Rettung der Welt zu sprechen. Und er bestätigte mir alles: die Existenz seines Gebräus zur Verlängerung des Lebens, auch wenn er mir die Rezeptur vorenthielt. Der liebe Onkel Antoine, es tat mir leid, ihn dahinscheiden zu sehen; die Welt mit ihm darin war ein höchst interessanter Ort. Aber zum Zeitpunkt seiner Ermordung war ich zu sehr mit eigenen Plänen befasst, um ihm helfen zu können, seinem Schicksal zu entrinnen.
Also frage ich noch einmal: Wie war es für Sie, so viele, viele Jahre als Komplizin des Mörders Ihrer Schwester in seinem Haus zu wohnen? Ich kann es mir auch nicht ansatzweise vorstellen. Kein Wunder, dass Ihre Psyche so zerbrechlich ist, kein Wunder, dass mein Bruder um Ihre geistige Gesundheit fürchtet. Gemeinsam, nur Sie beide in diesem Haus: War es möglich, dass Sie schließlich sogar, sagen wir, in einem intimen Verhältnis zu Antoine standen? Aber nein, das nicht. Ich bin der erste Mann, der Herr dieses Schreins war, liebste Con stance.
Das körperliche Indiz war unbestreitbar. Aber Sie haben ihn geliebt – kein Zweifel, Sie haben ihn geliebt.
Und was ist nun also für Sie übriggeblieben, meine arme, bedauernswerte Constance? Mein kostbarer gefallener Engel? Handlangerin des Geschwistermordes, Gefährtin des Mörders Ihrer Schwester? Allein die Luft, die Sie atmen, schulden Sie ihr und Antoines anderen Opfern. Verdienen Sie es, diese abartige Existenz weiterzuführen? Und wer wird Ihr Dahinscheiden betrauern? Mein Bruder sicherlich nicht: Sie würden ihm nicht länger eine Last sein. Wren? Proctor? Lachhaft. Ich werde nicht um Sie trauern. Sie waren mir ein Spielzeug; ein leicht zu lösendes Rätsel; ein langweiliges Kästchen, aufgezwungen und leer gefunden; ein animalischer Spasmus. Lassen Sie mich Ihnen also einen Rat geben, und bitte glauben Sie mir, es ist das einzig Ehrliche, Altruistische, was ich Ihnen je gesagt habe:
Tun Sie etwas Edles. Beenden Sie Ihr unnatürliches Leben.
    Stets der Ihre
Diogenes
    PS. Ich habe mich gewundert, wie pubertär Ihr erster Selbstmordversuch war. Sicherlich wissen Sie jetzt, dass man sich nicht einfach quer über die Handgelenke schneidet; dabei wird das Messer nämlich von den Sehnen aufgehalten. Um ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen, schneidet man längs, zwischen den Sehnen. Nur ein Schnitt, langsam, kräftig und vor allem tief. Und was meine eigene Narbe angeht: Ist es nicht erstaunlich, was sich mit ein wenig Schminke und Wachs alles bewerkstelligen lässt?
    Ein langer, unergründlicher Moment verstrich.
    Dann wandte Constance ihre Aufmerksamkeit dem kleinenPräsent zu. Sie nahm es in die Hand und wickelte es aus, langsam, behutsam, als wäre es eine Bombe. Unter dem Papier befand sich ein Kästchen aus wunderschön poliertem Rosenholz.
    Ebenso langsam öffnete sie das Kästchen. Darin lag, auf purpurfarbenem Samt gebettet, ein altes Skalpell. Der Griff war aus vergilbtem Elfenbein, die Klinge selbst war blitzblank. Constance streckte den Zeigefinger aus und strich über den Griff des Skalpells. Er war kühl und glatt. Sorgfältig zog sie das

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