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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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meinte, den Verstand zu verlieren.
    »Minus sechs.« Smithback versuchte sich zu konzentrieren.
    »Minus acht. Bitte,
beeilen Sie sich.
« Smithback zitterte die Hand, und als er das nächste Mal das Thermometer herauszog, um es abzulesen, spritzte er ungeschickt ein paar Tropfen der Schwefel-Salpetersäure auf seinen Handrücken.
    »Scheiße!«
    »Weiter
rühren,
Mr. Smithback.«
    Ihm war, als wäre seine Hand mit geschmolzenem Blei bespritzt worden; dann sah er Rauch von den schwarzen Flecken aufsteigen, die die Säure in seine Haut gebrannt hatte. Pendergast hatte aufgehört einzugießen. »Ich übernehme. Halten Sie Ihre Hand in das Eis.«
    Smithback steckte seine Hand hinein, während sich Pendergast ein Päckchen Backpulver schnappte und am oberen Rand aufriss. »Zeigen Sie her.«
    Smithback zog seine Hand aus dem Eis. Pendergast schüttete das Backpulver über die Verbrennungen, wobei er ohne Unterbrechung weiterrührte. »Die Säuren sind jetzt neutralisiert. Es wird eine hässliche Narbe zurückbleiben – mehr nicht. Bitte übernehmen sie wieder, während ich die nächste Beimengung vorbereite.«
    »Okay.« Smithbacks Hand fühlte sich an, als stünde sie in Flammen, aber der Gedanke, dass Nora in dem Grab gefangen war, ließ den Schmerz bedeutungslos werden.
    Pendergast holte noch eine Flasche aus dem Eis, wischte sie ab und tat ein wenig von dem Inhalt in einen kleinen Messbecher. Das Geschrei aus dem Grab klang inzwischen noch verzweifelter.
    »Während ich gieße, drehen Sie den Kolben langsam, wie einen Betonmischer in seinem Eisbad; halten Sie ihn dabei schräg, und lesen Sie alle fünfzehn Sekunden die Temperatur ab. Nicht rühren – Sie dürfen nicht einmal mit dem Thermometer gegen das Glas kommen. Verstanden?«
    »Ja.«
    Quälend langsam goss Pendergast, während Smithback weiter drehte.
    »Die Temperatur, Mr. Smithback?«
    »Minus zwölf … minus sieben, sie schießt in die Höhe … plus zwei …« Dass Pendergast inzwischen Schweiß auf der Stirnstand, machte Smithback fast mehr Angst als alles andere.
    »Immer noch zwei Grad … Beeilen Sie sich, bitte, um Gottes willen!«
    »Immer weiter drehen«, sagte Pendergast, dessen ruhiger Tonfall in krassem Kontrast zu seiner feuchten Stirn stand.
    »Minus vier …« Das Donnern in der Ferne ging unvermindert weiter. »Minus sieben … minus elf … minus zwölf …«
    Wieder goss Pendergast eine kleine Menge in den Kolben, worauf die Temperatur erneut in die Höhe schoss. Sie warteten, es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor.
    »Können Sie das jetzt nicht schnell alles zusammenmischen?«
    »Wenn wir uns in die Luft jagen, gibt es für die Leute da drin keine Hoffnung mehr, Mr. Smithback.«
    Smithback bezwang seine Ungeduld, las die Temperatur ab und drehte den Kolben, während Pendergast weitergoss, winzige Menge um winzige Menge, und zwischen dem Eingießen kleine Pausen einlegte. Endlich kippte er den Kolben.
    »Erste Phase beendet. Nehmen Sie den Scheidetrichter und gießen Sie aus dem Krug dort etwas destilliertes Wasser hinein.«
    Smithback nahm den Trichter in die Hand, der wie eine langgezogene Glühbirne aussah; unten besaß die Glasröhre einen Absperrhahn. Er zog den Glasstöpsel aus dem oberen Teil und füllte den Trichter mit Wasser aus einem Krug, der im Eis stand.
    »Stecken Sie ihn aufrecht ins Eis, wenn ich bitten darf.« Smithback schob den Scheidetrichter ins Eis.
    Pendergast nahm den Kolben in die Hand und goss mit unendlicher Sorgfalt den Inhalt in den Scheidetrichter. Unter Smithbacks Blicken vollzog Pendergast den letzten Schritt. Jetzt lag eine weiße Paste im Messkolben. Pendergast hielt den Kolben hoch, begutachtete ihn kurz, dann wandte er sich zu Smithback um. »Gehen wir.«
    »Das war’s? Wir sind fertig?« Smithback hörte noch immer den Lärm aus dem Grabmal, der zu einem Crescendo angewachsen war, das von einem immer hysterischeren Kreischen untermalt wurde.
    »Ja.«
    »Also, beeilen wir uns, und sprengen wir die Tür auf!«
    »Nein – die Tür ist zu dick. Selbst wenn wir es könnten, wir würden dadurch unzählige Menschenleben gefährden. Dem Lärm nach zu urteilen, haben sich die Leute unmittelbar hinter der Tür versammelt. Ich kenne einen besseren Zugang.«
    »Wo ist der?«
    »Folgen Sie mir.« Pendergast hatte sich bereits umgedreht und steuerte aus der Halle hinaus. Den Messbecher schützend im Arm haltend, verfiel er in einen katzenhaften Laufschritt.
    »Draußen, in der U-Bahn-Station. Um dorthin zu kommen,

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