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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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hinaufschlängelte.

77
     
    In Ficogrande sprang Special Agent Pendergast von dem schwankenden Fischerboot auf den Kai. Der Fischer schaltete bereits in den Rückwärtsgang, um aus der starken Brandung an der ungeschützten Küste herauszukommen. Pendergast stand einen Augenblick lang auf dem rissigen Zement und blickte die Insel hinauf. Sie erhob sich jäh aus dem Meer wie eine schwarze Säule vor dem düsteren, von einem Viertelmond nur schwach erhellten Nachthimmel. Er sah das rötliche Spiel des Lichts in den Wolken, die den Berg krönten, und hörte das Grollen und Donnern des Vulkans, das sich mit dem Rauschen der Brandung und dem Heulen des Windes mischte.
    Stromboli war eine kleine, kreisrunde Insel, drei Kilometer im Durchmesser und wie ein Kegel geformt. Sie wirkte öd und abweisend. Sogar der Hauptort – eine windgepeitschte Streusiedlung mit weißgetünchten Häusern, die sich anderthalb Kilometer an der Küste entlangzogen – erschien ihm karg und heruntergekommen.
    Pendergast atmete die feuchte Meeresluft ein und zog sich den Mantelkragen fester um den Hals. Am anderen Ende des Kais, hinter der schmalen Straße, die parallel zur Küste verlief, befand sich eine Reihe schiefer, sich eng aneinanderschmiegender Gebäude. Eines davon war wohl eine Kneipe, auch wenn in dem verblichenen, im Wind schaukelnden Schild das elektrische Licht erloschen war.
    Er eilte den Kai hinauf, überquerte die Straße und betrat die Bar.
    Eine rauchgeschwängerte Atmosphäre empfing ihn. An einem der Tische saßen ein paar Männer, die rauchten und Karten spielten, jeder mit einem Glas Wein vor sich. Einer von ihnen trug die Uniform der Karabinieri.
    Pendergast ging zum Tresen und bestellte einen
espresso completo.
»Die Frau, die heute Abend auf dem gecharterten Fischerboot angekommen ist …?«, fragte er auf Italienisch den Barkeeper und hielt dann erwartungsvoll inne.
    Der Mann wischte den Tresen mit einem feuchten Tuch sauber, servierte den Espresso und tat einen Schuss Grappa hinein. Wie es schien, war er nicht geneigt, mit Pendergast ins Gespräch zu kommen.
    »Jung, schlank, das Gesicht in einen roten Schal gehüllt …«, fügte Pendergast hinzu.
    Der Barkeeper nickte.
    »Wohin ist sie gegangen?«
    Nach kurzem Schweigen sagte er auf Italienisch mit sizilianischem Akzent: »Rauf zum Haus des Professors.«
    »Ah! Und wo wohnt der Professor?«
    Keine Antwort. Pendergast spürte, dass das Kartenspiel hinter ihm unterbrochen worden war. Er wusste, dass in diesem Teil der Welt Informationen nie gratis preisgegeben wurden: Sie wurden ausgetauscht. »Die Frau ist meine Nichte, das arme Ding. Meiner Schwester ist fast das Herz gebrochen, als ihre Tochter diesem Taugenichts, diesem sogenannten Professor, hinterherlief. Er hat sie verführt und weigert sich jetzt, das Richtige zu tun.«
    Das hatte die gewünschte Wirkung. Er hatte es schließlich mit Sizilianern zu tun – einem uralten Volk mit unverrückbaren Vorstellungen von Ehre. Hinter sich hörte Pendergast das Kratzen von Stuhlbeinen. Als er sich umwandte, sah er, dass der Polizist aufstand. »Ich bin der
maresciallo
von Stromboli«, sagte er ernst.
    »Ich bringe Sie hinauf zum Haus des Professors.« Er drehte sich um. »Stefano, hol die Ape für diesen Herrn und fahr mir hinterher. Ich nehme das
motorino.
«
    Ein dunkelhäutiger Mann mit starkem Bartwuchs erhob sich vom Tisch und nickte Pendergast zu, der ihm nach draußenfolgte. Der dreirädrige Kleintransporter stand am Bordstein, und Pendergast stieg ein. Vor sich sah er, wie der Polizist sein
moto
kickstartete. Im Nu waren sie auf der Küstenstraße unterwegs. Rechter Hand rollte die Brandung tosend an den Strand, der so dunkel war wie die Nacht.
    Nach kurzer Fahrt bogen sie ins Landesinnere ab und schlängelten sich durch die unglaublich schmalen und steilen Gassen der Stadt an der Flanke des Vulkans hinauf. Nach einer Weile wurde der Weg noch steiler, führte sie durch dunkle Weinberge und Olivenhaine und Gärten, die von Mauern aus gefugten Lavablöcken umgrenzt wurden. Einige verstreut liegende Häuser tauchten auf, sprenkelten die oberen Hänge. Das letzte, das sich an den ansteigenden Berg schmiegte, war von einer hohen Mauer aus Lavasteinen umgeben.
    Die Fenster waren dunkel.
    Der Polizist parkte sein Motorrad am Tor, die Ape stoppte dahinter. Pendergast sprang heraus und sah zur Villa hoch. Groß und abweisend, glich sie eher einer Festung als einem Wohnhaus; sie verfügte über mehrere Terrassen, und

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