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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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hatte. Sie blätterte weiter und entdeckte ein zweites Dokument – die Speisefolge für das Dinner.
    Verschiedene Hors d’œuvres
Konsommee Olga
    Ägyptisches Kebab
Filet Mignon Lili
Gefüllter Eierkürbis
    Gebratenes Täubchen an Kresse
Gänseleberpastete in Teigkruste
Baba Ghanouj
    Waldorf Pudding
Chartreuse Pfirsich
    Im Ordner befanden sich etwa ein Dutzend Blanko-Einladungen. Nora legte eine Einladungskarte zusammen mit dem Menü in ihren Hefter mit der Aufschrift
Zum Fotokopieren.
Das musste Menzies sich unbedingt ansehen. Eigentlich wäre es doch wunderbar, dachte sie, wenn man die ursprüngliche Eröffnungsgala wiederholen könnte – vielleicht mit Ausnahme des Kostümballs – und genau das gleiche Menü anbieten würde.
    Sie fing an, die Pressemeldungen über den Abend zu lesen. Die Eröffnungsgala war eines jener großen gesellschaftlichen Ereignisse gewesen, die das New York des ausgehenden 19. Jahrhunderts geprägt hatten und gemeinsam mit jener Zeit untergegangenwaren. Die Gästeliste las sich wie ein Namensaufruf aus den Anfängen des Vergoldeten Zeitalters: die Astors und die Vanderbilts, William Butler Duncan, Walter Langdon, Ward McAllister, Royal Phelp. Alte Abbildungen aus
Harper’s Weekly
zeigten Ballgäste, deren Kostüme allesamt von sehr bizarren Interpretationen ägyptischer Kleidungssitten zeugten …
    Nora riss sich von den Bildern los und schalt sich, dass sie wertvolle Zeit vergeudete. Sie schob die Zeitungsausschnitte beiseite und öffnete die nächste Mappe, die ebenfalls einen Presseartikel enthielt. Er stammte aus der
New York Sun,
einem der Skandalblätter jener Zeit, und zeigte einen dunkelhaarigen Mann mit funkelnden Augen, der einen Fez und fließende Gewänder trug. Schnell überflog sie den Artikel.
    Sun Exklusiv
Grab in New Yorker Museum ist verflucht!
Ägyptischer Bei warnt Besucher
vor dem todbringenden Auge des Horus
    New York – Seine Eminenz, Abdul El-Mizar, Bei des oberägyptischen Bolbassa, erlebte während seines jüngsten Besuchs in New York einen Schock. Mit großem Entsetzen stellte der Gentleman aus dem Land der Pharaonen fest, dass das Grab des SENEF im Museum von New York ausgestellt wird. Auf einer Führung durch das Museum wandten sich der Ägypter und sein Gefolge voll Grauen und Bestürzung von dem Grab ab und warnten andere Besucher: Wer das Grab betrete, müsse damit rechnen, bald darauf einen grauenvollen Tod zu finden.
»Über diesem Grab liegt ein Fluch, der allen Menschen in meiner Heimat bekannt ist«, so El-Mizar später gegenüber der
Sun.
    Nora lächelte. Der Artikel fuhr in demselben sensationslüsternen Ton fort, vermischte schreckliche Drohungen mit wild durcheinandergewürfelten historischen Erklärungen und endete erwartungsgemäß mit der Forderung des angeblichen »Bei von Bolbassa«, dass man das Grab unverzüglich nach Ägypten zurückbringen möge. Zum Schluss wurde, fast wie in einem nachträglichen Einfall, ein leitender Museumsange stellter mit der Aussage zitiert, dass das Grab täglich von mehreren Tausend Besuchern betreten werde und dass es bisher keinen einzigen unliebsamem Zwischenfall gegeben habe.
    Dem Artikel folgte eine Flut von Briefen von den verschiedensten Leuten, viele davon eindeutig Spinner, die von übersinnlichen Wahrnehmungen und Geistererscheinungen während ihres Aufenthalts im Grab berichteten. Manche klagten über Übelkeit nach dem Besuch; andere über Kurzatmigkeit, Schweißausbrüche, Herzrasen und nervöse Störungen. Einer, der einen eigenen Ordner verdient hätte, berichtete von einem Kind, das in den Schacht gestürzt war und sich beide Beine gebrochen hatte, von denen eines amputiert werden musste. Ein juristischer Briefwechsel führte zu einem außergerichtlichen Vergleich, demzufolge die Familie sich für die Summe von zweihundert Dollar zum Stillschweigen verpflichtete.
    Nora nahm sich den nächsten Ordner vor, der wesentlich dünner war, öffnete ihn und fand zu ihrem Erstaunen eine einzelne vergilbte Pappkarte mit einem aufgeklebten Etikett:
    Inhalt in Sicherheitsspeicher verlegt; 22. März 1938
gezeichnet: Lucien P. Strawbridge
Kurator der Ägyptologischen Abteilung
    Überrascht drehte Nora die Karte um. Sicherheitsspeicher? Dabei musste es sich um die heutige Sicherheitszone handeln, in der das Museum seine kostbarsten Artefakte aufbewahrte.Was könnte sich in dieser Mappe befunden haben, das so wertvoll war, dass man es wegschließen musste?
    Sie legte die Karte zurück, schob den Ordner

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