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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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warf einen beifallheischenden Blick in die Runde und lachte über seinen eigenen Witz.
    Die Gruppe betrat die Grabkammer, wo Lipper erneut stehenblieb. »Die Besucher hören, was geschieht, bevor sie etwas sehen – den Klang von zerbrechenden Gegenständen, rufende Stimmen. Wenn sie dieses Ende der Grabkammer betreten, stoßen sie – hier – auf ein Tor, das sie am Weitergehen hindert. Und dann kommt der Höhepunkt. Zuerst hören sie verängstigte, aufgeregte Stimmen im Dunkeln. Das Scheppern und Krachen wird lauter. Ein plötzlich aufzuckender Lichtstrahl, noch einer, und die Fackeln leuchten auf. Man sieht die schweißüberströmten, verängstigten und doch habgierigen Gesichter der Priester. Und Gold! Überall der Widerschein von glänzendem Gold.« Er wandte sich an Wicherly. »Genau, wie Sie es im Drehbuch beschrieben haben.«
    »Ausgezeichnet!«
    »Wenn die Fackeln angehen, setzt die computergesteuerte Beleuchtung ein und taucht Teile der Grabkammer in schummriges Licht. Die Räuber schieben den Steindeckel des Sarkophags beiseite und zerschlagen ihn. Dann heben sie den Deckel des inneren Sarkophags hoch, der aus massivem Gold besteht. Einer der Priester springt hinein und fängt an, die Leinenbandagen abzureißen. Schließlich halten sie mit einem Triumphschrei den Skarabäus hoch und zerschlagen ihn, um seine Macht zu brechen.«
    »Das ist der Höhepunkt«, fiel Menzies ihm aufgeregt ins Wort. »An dieser Stelle will ich den dröhnenden Donnerhall, die computersimulierten Blitze.«
    »Die kriegen Sie«, erklärte DeMeo. »Wir haben ein vollständiges Dolby Surround und Pro Logic II Soundsystem und vier Chauvet Mega II 750-Watt-Röhrenblitze und dazu noch jede Menge Spotlights. Alles gesteuert von einer vollautomatischen DMX-Lichtkonsole mit vierundzwanzig Kanälen.«
    Er sah sich stolz in der Runde um, als ob er wüsste, worüber er redete, und nicht nur erneut wortwörtlich aus Lippers sorgfältig verfasster technischer Beschreibung zitiert hätte. Herrgott, Lipper konnte den Kerl nicht ausstehen. Er wartete einen Moment, bevor er weitersprach.
    »Nach dem Blitz und Donner springt wieder der holographische Projektor an, und man sieht Senef selbst, wie er sich aus seinem Sarkophag erhebt. Die Priester weichen entsetzt zurück. Das Ganze ist laut Drehbuch eine Visualisierung ihrer Gedanken und soll zeigen, was in ihren Köpfen vor sich geht.«
    »Aber es wird doch realistisch sein?«, fragte Nora stirnrunzelnd. »Kein abgedroschener Kitsch?«
    »Das Ganze ist in 3-D, und die holographischen Bilder sind ein bisschen wie Geister – man kann durch sie hindurchsehen,aber nur wenn sie eine starke Lichtquelle im Rücken haben. Wir werden die Lichtstärke sehr sorgfältig einstellen, um diese Illusion auszunutzen. Einiges davon basiert auf Videos, anderes auf Computergrafik. Wie auch immer, der geschändete Senef richtet sich mit anklagend erhobenem Finger in seinem Grab auf. Untermalt von weiterem Blitz und Donner gibt er eine Schilderung seines Lebens, seiner Taten, seines Wirkens als großer Regent und Wesir unter Thutmosis – was sich natürlich hervorragend dafür eignet, den ganzen Bildungskram unterzubringen.«
    »Währenddessen«, funkte DeMeo dazwischen, »erzeugt ein 500-Watt-Jem-Glaciator, der im Sarkophag verborgen ist, einen Super-Bodennebel. Sechzig Kubikmeter pro Minute.«
    »Mein Drehbuch erfordert keinen künstlichen Rauch«, erklärte Wicherly. »Der könnte die Malereien beschädigen.«
    »Für diesen Nebelgenerator werden nur umweltfreundliche Flüssigkeiten verwendet«, entgegnete Lipper. »Es entstehen garantiert keinerlei stoffliche Veränderungen irgendwelcher Art.«
    Nora Kelly runzelte erneut die Stirn. »Entschuldigen Sie, wenn ich das frage, aber ist dieses Maß an Theatralik wirklich notwendig?«
    Menzies wandte sich ihr zu. »Aber Nora! Das Ganze war doch Ihre Idee.«
    »Ich hatte etwas Schlichteres im Sinn, ohne Röhrenblitze und Nebelmaschinen.«
    Menzies schmunzelte. »Wenn wir das schon machen, Nora, sollten wir es richtig machen. Vertrauen Sie mir, wir werden den Leuten ein unvergessliches Bildungserlebnis vermitteln. Es ist eine wundervolle Methode, um dem
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etwas Wissen einzutrichtern, ohne dass er es überhaupt bemerkt.«
    Nora blickte weiterhin skeptisch, sagte aber nichts mehr.
    Lipper nahm den Faden wieder auf: »Während Senef spricht, werfen sich die Räuber in Panik zu Boden. Dann sinkt Senef wieder in seinen Sarkophag zurück, die Räuber verschwinden, die

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