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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Mordkommission bin, ist es schwierig für mich, an Informationen auf Revierebene heranzukommen.«
    Dass Singleton, der Leiter des Reviers, der die Ermittlungen in diesem Fall leitete, ihr wahrscheinlich keine Informationen geben würde, verschwieg sie allerdings.
    »Kein Problem. Wir sind im Geschäft.«
    Sie wandte sich ab, aber Smithback rief ihr nach: »Warten Sie!« Mit hochgezogener Augenbraue drehte sie sich zu ihm um.
    »Wann treffen wir uns wieder? Und wo?«
    »Überhaupt nicht. Rufen Sie mich einfach an, wenn – falls – es wichtige Neuigkeiten gibt.«
    »Okay.«
    Damit ließ sie Smithback im Halbdunkel des Ausstellungssaals zurück, wo er sich hastig Notizen auf der Rückseite eines Zettels machte.

16
     
    Jay Lipper, Experte für Computereffekte, blieb in der leeren schummrigen Grabkammer stehen und sah sich um. Vier Wochen waren vergangen, seit das Museum großspurig angekündigt hatte, dass das Grab des Senef wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollte. Lipper selbst war seit drei Wochen mit an Bord. Heute fand die große Besprechung statt, und deshalb war er zehn Minuten früher gekommen, um noch einmal durch das Grabmal zu gehen und sich die Installa tion, die er entworfen hatte, zu vergegenwärtigen: den genauen Verlegungsweg der Faseroptikkabel, die Standorte der LEDs,die optimale Position für die Lautsprecher, Scheinwerfer und holographische Bildschirme. Bis zur großen Eröffnungsgala blieben nur noch zwei Wochen Zeit, und es gab noch unglaublich viel zu tun.
    Er hörte Stimmengewirr, das von irgendwo in der Nähe des Eingangs durch die langen Gänge schallte – ein verzerrtes Echo, das sich mit dem Klang von Hämmern und kreischenden Sägen vermischte. Mehrere Handwerkertrupps arbeiteten auf Houchtouren im Grab. Das Museum scheute keine Kosten. Das galt insbesondere für seine Kosten: Er nahm hundertzwanzig Dollar die Stunde, arbeitete achtzig Stunden die Woche und verdiente somit ein Vermögen. Andererseits hatte er sich auch jeden Penny redlich verdient. Vor allem, wenn man an diesen Clown dachte, den das Museum ihm als Kabelträger, Leitungsverleger und Mädchen für alles zugewiesen hatte. Ein echter Neandertaler. Sollte dieser Vollidiot repräsentativ für das technische Personal des Museums sein, dann hatten sie ein Problem. Der Mann war so muskelbepackt und solariumgebräunt, dass er aussah wie ein großes Fleischbrikett, und sein Kugelkopf enthielt etwa so viele graue Zellen wie der eines Spaniels. Der Mann verbrachte seine Wochenenden vermutlich im Fitnessstudio, anstatt sich jene technischen Kenntnisse anzueignen, über die er eigentlich verfügen sollte.
    Wie aufs Stichwort klang die Stimme des Clowns durch die Korridore. »Dunkel wie im Grab hier, was, Jayce?« Teddy DeMeo kam um die Ecke geschlendert, die Arme voll gepackt mit einem Haufen unordentlich zusammengerollter elektronischer Schaltpläne.
    Lipper verkniff sich eine Antwort und rief sich abermals seinen Stundenlohn von hundertzwanzig Dollar in Erinnerung. Das Schlimmste war, dass er diesem Hornochsen, bevor er ihn als solchen erkannt hatte, leichtsinnigerweise von dem Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiel erzählt hatte, bei demer mitmachte:
Land of Darkmord.
DeMeo war sofort online gegangen und hatte sich angemeldet. Lippers Charakter, ein verschlagener, halbelfischer Zauberer mit einem Buch voller übler Zaubersprüche, hatte wochenlang die Organisation einer militärischen Expedition zu einer entlegenen Burgfestung geplant. Er war gerade dabei gewesen, seine Krieger zu rekrutieren – als plötzlich DeMeo auftauchte, in Gestalt eines teiggesich tigen Orks, der sich mit einem Knüppel zum Kriegsdienst meldete und sich aufführte, als wären sie die dicksten Freunde, dumme Fragen stellte, peinliche Witze riss und ihn vor allen anderen Spielern in tödliche Verlegenheit brachte.
    DeMeo blieb schwer atmend neben ihm stehen. Der Schweiß tropfte ihm von der Stirn, und er roch wie eine nasse Socke.
    »In Ordnung, wollen wir mal sehen …« Er rollte einen der Pläne auseinander. Natürlich hielt er ihn verkehrt herum und brauchte eine Weile, um es zu bemerken.
    »Geben Sie her.« Lipper schnappte sich den Plan und glättete das Papier. Er warf einen Blick auf seine Uhr. Immer noch fünf Minuten bis zur geplanten Zusammenkunft des Kuratorenausschusses. Kein Problem – für zwei Dollar die Minute würde Lipper auch auf Godot warten.
    Naserümpfend sah er sich um. »Irgendjemand muss etwas gegen diese

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