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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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gelassen?«
    Bulke schlug das Herz bis zum Hals. Er blickte sich um, sah die ganzen dunklen Ecken und die grinsenden Totenmasken.
    »Wir sollten Manetti informieren«, meinte Morris.
    »Lass mich mal einen Moment nachdenken … nur einen Moment.« Bulke versuchte krampfhaft, den Nebel der Überraschung und wachsenden Furcht zu durchdringen und einen klaren Gedanken zu fassen. »Wieso haben wir das auf dem Hinweg eigentlich nicht gesehen?«
    »Vielleicht war’s noch nicht da.«
    »Also muss der Mörder irgendwo vor uns sein.«
    Morris zögerte. »Daran hab ich noch gar nicht gedacht.« Bulke spürte das Blut in seinen Schläfen pochen. »Wenn er vor uns ist, sitzen wir in der Falle. Es gibt keinen anderen Ausgang.«
    Morris sagte nichts. Sein Gesicht sah im trüben Licht gelblich aus. Er zog sein Funkgerät hervor.
    »Morris an Zentrale. Morris an Zentrale. Hört ihr mich?« Ein gleichbleibendes Rauschen.
    Bulke probierte es mit seinem Funkgerät, aber das Ergebnis war das gleiche. »Mein Gott, dieses verfluchte Museum besteht aus lauter Funklöchern. Bei dem ganzen Geld, das sie in die Sicherheit investieren, sollte man doch meinen, dass ein paar Verstärker drin wären.«
    »Lass uns gehen. Vielleicht haben wir woanders einen besseren Empfang.« Morris setzte sich in Bewegung.
    »Nicht da lang!«, warnte Bulke. »Er ist vor uns. Erinnerst du dich?«
    »Das wissen wir doch gar nicht. Vielleicht haben wir die Brieftasche auf dem Hinweg einfach übersehen.«
    Als er auf seine blutverschmierte Hand hinuntersah, verstärkte sich sein Gefühl der Übelkeit noch.
    »Wir können hier nicht einfach stehenbleiben«, sagte Morris. Bulke nickte. »Na gut. Aber geh langsam.«
    Auf den Dachböden war es jetzt so dunkel geworden, dass Bulke seine Taschenlampe aus dem Halfter zog und ein schaltete. Sie traten durch die Tür in den nächsten Dachboden. Bulke ließ den Lichtstrahl durch den Raum wandern. Er war gerammelt voll mit lang gestreckten Köpfen aus schwarzem Vulkangestein, die so dicht standen, dass sich die beiden Museumswärter zwischen ihnen hindurchquetschen mussten.
    »Probier noch mal dein Funkgerät«, sagte Bulke leise. Wieder nichts.
    Der Dachkorridor machte eine Neunzig-Grad-Kurve in ein Labyrinth von würfelförmigen Räumen hinein: Auf verrosteten Metallregalen stapelten sich Pappkartons, randvoll mit kleinen Glaskästchen. Bulke ließ den Strahl seiner Taschenlampe darübergleiten. Jedes Kästchen enthielt einen riesigen schwarzen Käfer.
    Als sie das Ende des dritten Würfels erreicht hatten, schallte ihnen aus der vor ihnen liegenden Dunkelheit ein lautes Krachen entgegen. Sie hörten, wie Glas zu Bruch ging. Dann Stille. Bulke zuckte zusammen. »Verdammt! Was war das?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Morris mit zitternder, angespannter Stimme.
    »Er ist vor uns.«
    Ein weiteres Krachen. »Mein Gott, das klingt, als ob jemand alles kurz und klein schlägt.«
    Wieder das Geräusch von zerberstendem Glas, gefolgt von einem bestialischen, unartikulierten Schrei.
    Bulke trat einen Schritt zurück, griff nach seinem Funkgerät.
    »Bulke an Zentrale! Hört ihr mich?«
    »Hier Sicherheitszentrale, Zehn-Vier.«
    Rumms!
Wieder ein gurgelnder Schrei.
    »Mein Gott, hier oben ist ein Wahnsinniger! Wir sitzen in der Falle!«
    »Ihr Standort, Bulke?«, fragte die Stimme ruhig.
    »Dachböden, Gebäude 12! Sektion 5, vielleicht 6. Hier oben ist jemand, der alles kurz und klein schägt! Wir haben auch die Brieftasche des vermissten Opfers gefunden. Von dem Lipper. Was sollen wir tun?«
    Noch ein Rauschen verschluckte die Antwort. Die Verbindung brach ab.
    »Ich kann euch nicht verstehen!«
    »… Rückzug … nicht angreifen … zurück …«
    »Zurück? Wohin? Wir sitzen in der Falle. Habt ihr mich nicht verstanden?«
    »… nicht nähern …«
    Noch ein ohrenbetäubendes Krachen, näher diesmal. Der Geruch von Alkohol und toten Präparaten wehte durch die Dunkelheit herüber. Bulke wich zurück, schrie ins Funkgerät.
    »Schicken Sie die Polizei hoch! Ein Sonderkommando!
Wir sitzen in der Falle!«
    Weiteres Rauschen.
    »Morris, versuch’s mal mit deinem.«
    Als Morris nicht antwortete, drehte Bulke sich um. Das Funkgerät lag auf dem Boden, und Morris rannte wie der Teufel über den verwinkelten Korridor, fort von dem unheimlichen Lärm, und verschwand im Dunkel.
    »Morris! Warte!« Bulke versuchte, das Funkgerät einzustecken, ließ es stattdessen fallen und stampfte Morris hinterher, hievte einen trägen, baumstammdicken

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