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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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das?«
    »Nee, so’n Quatsch!«, entgegnete D’Agosta und pustete ihm schnaufend vor Entrüstung ins Gesicht.
    Der Mann wich zurück, holte sein Funkgerät heraus.
    »Also, ich fahr jetzt los«, erklärte D’Agosta, anscheinend um einen einlenkenden Ton bemüht. »Bis zum Lagerhaus ist es noch ’ne lange Fahrt. Euer Kasten hier liegt am Arsch der Welt, und es ist schon nach sechs.«
    »Sie fahren nirgendwo hin, Kumpel.« Der Aufsichtsbeamte sprach kurz in das Funkgerät, wandte sich dann an einen der Arbeiter. »Bringen Sie ihn so lange in die Personalkantine.«
    »Hier entlang, Sir.«
    »Das ist doch beknackt! Ich geh nirgendwohin.«
    »Hier entlang,
Sir.
«
    Widerstrebend folgte D’Agosta dem Wachmann durch den Laderaum in eine große, dunkle Vorratskammer, die stark nach Desinfektionsmitteln roch. Durch eine Tür am anderen Ende gelangten sie in einen kleineren Raum, in dem offenbar das Küchenpersonal seine Mahlzeiten einnahm, wenn es keine Schicht hatte.
    »Setzen Sie sich.«
    D’Agosta ließ sich an einem der Stahltische nieder. Der Mann setzte sich an den Nebentisch, verschränkte die Arme vor der Brust und wandte den Blick ab. Einige Minuten verstrichen, dann kam der Oberaufseher zurück, einen bewaffneten Wärter im Schlepptau.
    »Stehen Sie auf«, sagte der Aufsichtsbeamte.
    D’Agosta kam der Aufforderung nach.
    Der Aufsichtsbeamte wandte sich an den Wärter. »Durchsuchen Sie ihn.«
    »Das dürfen Sie nicht! Ich kenne meine Rechte, und …«
    »Und dies ist ein Bundesgefängnis. Steht alles groß und breit auf den Schildern am Eingang, wenn man sich die Mühe macht, sie zu lesen. Wir haben das Recht, jedermann nach Belieben zu durchsuchen.«
    »Fassen Sie mich nicht an, verdammt noch mal.«
    »Sir, im Moment haben Sie ein mittelgroßes Problem. Wenn Sie nicht kooperieren, haben Sie ein
großes
Problem.«
    »Ach ja? Was denn für ’n Problem?«
    »Wie wär’s mit Widerstand gegen einen Vollzugsbeamten? Zum letzten Mal: Heben Sie die Arme.«
    Nach kurzem Zögern folgte D’Agosta der Aufforderung. Der Mann hatte seine Leibesvisitation kaum begonnen, da kam auch schon die Flasche Bourbon zum Vorschein.
    Mit einem bekümmerten Kopfschütteln zog der Wärter die Flasche heraus. Er drehte sich zu dem Aufsichtsbeamten um.
    »Was jetzt?«, fragte er.
    »Rufen Sie die örtliche Polizeidienststelle. Die sollen ihn abholen. Ein betrunkener Fahrer ist deren Problem, nicht unseres.«
    »Aber ich hab nur einen einzigen Schluck genommen!«
    Der Aufsichtsbeamte wandte sich um. »Setzen Sie sich, und halten Sie die Klappe.«
    D’Agosta setzte sich leicht schwankend wieder auf den Stuhl und brummelte vor sich hin.
    »Und was ist mit dem Lkw?«, fragte der Wachmann.
    »Rufen Sie bei seiner Firma an. Die sollen jemand herschicken, der ihn abholt.«
    »Es ist nach achtzehn Uhr, von der Firmenleitung ist bestimmt keiner mehr da, und …«
    »Dann rufen Sie morgen früh an. Der Wagen bleibt hier.«
    »Ja, Sir.«
    Der Aufsichtsbeamte blickte den Wachmann an: »Sie bleiben bei ihm, bis die Polizei kommt.«
    »Ja, Sir.«
    Der Aufsichtsbeamte verließ den Raum. Der Wachmann setzte sich an den am weitesten entfernten Tisch und sah D’Agosta grimmig an.
    »Ich muss aufs Klo«, sagte D’Agosta.
    Der Wachmann seufzte schwer, sagte aber nichts. »Was ist denn nun?«
    Der Wachmann erhob sich mit mürrischem Gesichtsausdruck.
    »Ich bring Sie hin.«
    »Wollen Sie Händchen halten, wenn ich kacke, oder darf ich das allein machen?«
    Der mürrische Ausdruck verstärkte sich. »Den Gang runter, zweite Tür rechts. Beeilen Sie sich.«
    D’Agosta erhob sich leise seufzend und ging langsam auf die Kantinentür zu, öffnete sie und wankte hindurch, wobei er sich haltsuchend am Türgriff abstützte. Sowie die Tür hinter ihm zugefallen war, wandte er sich nach links und rannte leise einen langen, leeren Gang hinunter, vorbei an mehreren Speisesälen, deren Gittertüren alle offen standen. Er verschwand im letzten und streifte sich die weiße Fahreruniform ab. Darunter kam ein hellbraunes Hemd zum Vorschein, das ihm zusammen mit der dunkelbraunen Hose, die er trug, eine geradzu unheimliche Ähnlichkeit mit einem typischen Herkmoor-Wärter verlieh. Nachdem er das alte Hemd in einen Abfalleimer an der Türgestopft hatte, setzte er seinen Weg durch den Korridor fort. Er kam an einer erleuchteten Wachstation vorbei und nickte den beiden Beamten im Vorbeigehen zu.
    Hinter der Wachstation zog er einen speziell präparierten Füller aus

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