Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
Sie den Gerüchten Glauben schenken, die die Museumswärter verbreitet haben. Meinen Sie etwa, wir würden uns von einer Mumie lahmlegen lassen?«
    Visconti errötete; aber anstatt zu antworten, zog er seine Waffe hervor und überprüfte sie kurz. Die anderen folgten seinem Beispiel.
    »Schalten Sie Ihre Walkie-Talkies, Handys, Pieper aus, alles. Ich möchte mich nicht an den Täter ranschleichen und plötzlich aus einem Ihrer BlackBerrys Beethovens Fünfte hören.« Sie nickten.
    Hayward zog eine Fotokopie mit dem Grundriss der Dachgeschossräume hervor, die sie angefordert hatte, und strich sie auf einer der Kisten glatt. »Okay. Dieser Bereich des Dachgeschosses ist in sechzehn kleine Räume unterteilt – hier –, zwei lange Reihen unter parallelen Dächern, mit einem Verbindungsgang am Ende. Stellen Sie sich das wie ein U vor. Außer der Treppe, die nach unten führt, gibt es nur einen möglichen Fluchtweg: ein Dach, das durch diese Fensterreihe erreichbar ist, hier. Ich lasse es bereits observieren. Die Oberlichter sind angeblich vergittert. Was bedeutet, dass der Mörder nur mitten durch uns hindurchfliehen kann … Er sitzt also in der Falle.«
    Sie hielt kurz inne und sah jeden Beamten einzeln an. »Wirrücken zu zweit vor: schnelle Beobachtung jedes Raums und Rückzug, dann Vorrücken und in Deckung gehen. Ich gehe mit O’Connor. Martin, Sie und Visconti bleiben einen halben Raum hinter uns. Kein Überengagement. Und nicht vergessen: Wir müssen unter der Annahme – der Hoffnung – vorgehen, dass Lipper noch am Leben ist und als Geisel gehalten wird. Wir dürfen nicht riskieren, ihn zu töten. Nur wenn Sie verifiziert haben, dass Lipper bereits tot ist, dürfen Sie zu tödlicher Gewalt greifen – und auch nur dann, wenn es absolut nötig ist. Haben wir uns verstanden?«
    Alle nickten.
    »Ich gehe voran.«
    Als keiner der drei Beamten Einwände vorbrachte oder die üblichen gespielt furchtlosen Bemerkungen des Inhalts fallenließ, dass das hier ein Job für echte Männer sei, deutete Hayward dies als Anzeichen dafür, dass Frauen bei der Polizei endlich akzeptiert wurden. Vielleicht hatte aber nur die Angst ihnen die Sprache verschlagen.
    Sie durchquerten vorsichtig den Tatort, Hayward voraus, O’Connor ihr auf den Fersen. Der Boden war blutverschmiert, ein Regal mit Gefäßen mit anatomischen Präparaten war umgestoßen worden, überall lagen Glasscherben und die zerstörten, zerfallenden Reste von Aalen in Lachen übelriechender Konservierungslösungen. Sie gingen am Wachmann am gegenüberliegenden Ende des Tatorts vorbei in den nächsten Raum des Dachgeschosses. Hier war der Lichtschein der provisorischen Lampen, die um den Tatort herum aufgestellt worden waren, schwächer, so dass der Raum nahezu in Dunkel gehüllt war.
    Hayward und O’Connor stellten sich jeweils an eine Seite der Tür. Hayward warf einen kurzen Blick in den Raum, zog den Kopf zurück und nickte O’Connor zu, dann ging sie weiter.
    Leer. Auch hier waren Regale umgeworfen worden, überall lagen zerbrochene Gefäße herum, so dass der Raum vom er stickenden Geruch der Konservierungsmittel erfüllt war. Diese Gefäße hatten offenbar kleine Nagetiere enthalten. Ein Papierstapel war zerfleddert, zahlreiche eingelagerte Gegenstände waren wahllos herumgeschleudert worden. Das Ganze erinnerte sie irgendwie an den vorläufigen Autopsiebericht über DeMeo: Der Mörder hatte aufs Geratewohl in dessen inneren Organen herumgewühlt und mit einer Art irrer, ungeordneter Gewalt die Innereien herausgerissen. Eine abartige Art von Vandalismus.
    Hayward schlich an die nächste Tür heran, wartete, bis die anderen in Stellung waren, und schob den Kopf um den Türpfosten, um einen Blick zu riskieren. Auch dieser Raum war, so wie der vorhergehende, komplett verwüstet. Eines der trüben Oberlichter war eingeschlagen worden, aber die Gitterstäbe darüber waren noch unversehrt. Auf diesem Weg konnte niemand fliehen.
    Hayward schrak zusammen und horchte. Ein leises Geräusch, das aus den dunklen Dachgeschossräumen vor ihnen zu ihnen drang. »Pst!«, flüsterte sie. »Haben Sie das gehört?«
    Es war eine Art merkwürdig stolpernder, lahmender Gang: ein schleifendes Geräusch, gefolgt von einem enervierenden Poltern: Kraa-
wumm.
Kraa-
wumm.
    Hayward betrat den nächsten Raum, der jetzt fast stockdunkel war. Sie zog ihre Taschenlampe hervor und strahlte damit in die dunklen Ecken und Winkel. Der Raum enthielt Tausende Gipsgesichter – Totenmasken

Weitere Kostenlose Bücher