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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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überladenen Schreibtisch. Daneben stand ein mitgenommenes Teegeschirr mit angeschlagenen, dreckigen Tassen. Das Büro roch nach Gebratenem und Hoisin-Sauce.
    Der Beamte sprang auf, wütend über das unangemeldete Eindringen. »Wer du sein?«, brüllte er in schlechtem Englisch.
    Pendergast, der ein hochnäsiges Lächeln aufgesetzt hatte, stand mit verschränkten Armen da.
    »Was du wollen? Ich rufen Wache.« Der Beamte griff nach dem Telefonhörer, aber Pendergast beugte sich rasch vor und drückte die Gabel herunter.
    »
Ba
«, sagte Pendergast leise auf Mandarin. »Lassen Sie das.«
    Bei dieser weiteren Ungeheuerlichkeit lief das Gesicht des Chinesen rot an.
    »Ich habe ein paar Fragen, die ich gern beantwortet haben würde«, sagte Pendergast, immer noch im kalt formellen Mandarin.
    Die Wirkung auf den Beamten war beachtlich – sein Gesicht spiegelte Empörung, Verwirrung und Besorgnis wider. »Sie beleidigen mich«, brüllte er schließlich auf Mandarin. »Sie dringen in mein Büro ein, berühren mein Telefon, stellen Forderungen! Wer sind Sie, dass Sie hier einfach eindringen und sich aufführen wie ein Barbar?«
    »Bitte setzen Sie sich, werter Herr, seien Sie ruhig, und hören Sie zu. Oder –«, hier wechselte Pendergast in die beleidigende informelle Sprechweise, »oder Sie werden sich unversehens im nächsten Zug wiederfinden, auf dem Weg zu Ihrer neuen Wirkungsstätte, einem Wachposten hoch in den KunlunBergen.«
    Das Gesicht des Mannes war fast purpurrot angelaufen, aber er schwieg. Dann setzte er sich steif hin, legte die gefalteten Hände auf den Schreibtisch und wartete.
    Pendergast setzte sich ebenfalls. Er nahm das Rollbild heraus, das Thubten ihm gegeben hatte, und reichte es dem Beamten. Nach kurzem Zögern nahm der es widerstrebend entgegen.
    »Dieser Mann ist vor zwei Monaten hier durchgekommen. Sein Name ist Jordan Ambrose. Er hatte einen sehr alten Holzkasten bei sich. Er hat Sie bestochen, und dafür haben Sie ihm eine Ausfuhrgenehmigung für den Holzkasten beschafft. Ich würde gern die Kopie der Ausfuhrgenehmigung sehen.«
    Es folgte ein längeres Schweigen. Dann legte der Beamte das Rollbild auf den Schreibtisch. »Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie sprechen«, erklärte er missmutig. »Ich nehme keine Bestechungsgelder. Und hier kommen jede Menge Leute durch, ich kann mich unmöglich an jeden erinnern.«
    Pendergast zog ein flaches Bambuskästchen aus der Tasche, klappte es auf, drehte es um und legte einen Stapel frischer Hundert-Renminbi-Yuan-Scheine auf den Tisch. Der Mann starrte auf das Geld und schluckte.
    »An diesen Mann würden Sie sich erinnern«, sagte Pendergast. »Der Holzkasten war groß – anderthalb Meter lang. Er war ganz offensichtlich alt. Es wäre Mr Ambrose unmöglich gewesen, ihn ohne Ausfuhrgenehmigung hier durch oder außer Landes zu schaffen. Nun, werter Herr, haben Sie die Wahl: Entweder vergessen Sie Ihre Prinzipien und nehmen das Bestechungsgeld, oder Sie bleiben ihnen treu und landen in den Kunlun-Bergen. Wie Sie vielleicht an meinem Akzent und meiner Beherrschung Ihrer Sprache gemerkt haben, habe ich in Ihrem Land beste Verbindungen, obwohl ich Ausländer bin.«
    Der Beamte wischte sich die Hände mit einem Taschentuch ab. Dann legte er eine Hand über die Banknoten, zog den Stapel dichter an sich heran, und die Scheine verschwanden rasch in einer Schreibtischschublade. Dann erhob er sich. Auch Pendergast stand auf, und sie gaben einander die Hand und tauschten höfliche Begrüßungsfloskeln aus, als habe er gerade erst den Raum betreten.
    Der Mann setzte sich. »Hätte der Herr gern etwas Tee?«, fragte er.
    Pendergast warf einen Blick auf das dreckige, verfärbte Teegeschirr, dann lächelte er. »Ich würde mich sehr geehrt fühlen, werter Herr.«
    Der Mann brüllte etwas in ein Hinterzimmer. Ein Untergebener kam hereingetrottet und nahm das Teegeschirr mit. Fünf Minuten später kam er mit der dampfenden Kanne zurück. Der Beamte schenkte Tee ein.
    »Ich erinnere mich an den Mann, von dem Sie sprechen«, sagte er. »Er hatte kein Visum für China. Er hatte einen langen Holzkasten dabei. Er wollte ein Einreisevisum – das er brauchte, um ausreisen zu können – und eine Exportgenehmigung. Ich habe ihm beides verschafft. Es war … sehr teuer für ihn.«
    Der Tee, ein Lung-Cheng-Grüntee, war zu Pendergasts Überraschung von guter Qualität.
    »Natürlich sprach er kein Chinesisch. Er erzählte mir eine unglaubliche Geschichte. Angeblich war er

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