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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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wurden, wenn dem Schiff durch das übelste Riff der
Grand Banks
die Eingeweide herausgerissen würden. Die Glücklichen, die den Aufprall überlebten, würden noch zwanzig Minuten im sieben Grad kalten Wasser herumzappeln, bevor sie an Unterkühlung starben.
    Zu der Party würde er nicht gehen, vielen Dank.
    Er nahm noch einen Schluck Whisky und stahl sich durch eine Tür mit dem roten Exit-Schild. Er lief eine Metalltreppe hinunter – die kurzen Beine brannten ihm dabei –, blieb zwei Absätze weiter unten stehen und spähte in den Korridor, der zum Halbdeck führte, auf dem die Rettungsboote untergebracht waren. Der Korridor war wieder menschenleer. Aber die Schreie der panischen, wütenden Passagiere waren lauter. Ihm war schleierhaft, warum die Boote nicht zu Wasser gelassen worden waren. Das war doch fester Bestandteil der Rettungsboot-Übungen, und er hatte ein paar Mal an den freifallenden Starts teilgenommen. Verdammt, die Boote waren so gut wie unzerstörbar, die stürzten ins Wasser, während man fest angeschnallt im gepolsterten Sitz saß, die Fahrt nicht rauher als bei einer Achterbahnfahrt.
    Als er um die Ecke bog, in Richtung des äußeren Halbdecks, nahm der Lärm der Menschenmenge zu. Das hätte er sich denken können. Ein Haufen Passagiere hatte sich vor den verschlossenen Lukentüren zum Deck mit den Rettungsbooten versammelt, donnerte gegen die Türen und forderte lauthals, durchgelassen zu werden.
    Es gab nur einen Weg zu den Rettungsbooten auf der Backbordseite, und der führte auch noch durch die Menge. Ohne Zweifel hatten sich panische Passagiere auch an den Rettungsbooten auf der Steuerbordseite versammelt. Er ging weiter, den Schlüssel immer noch in der Hand. Vielleicht erkannte ihn ja niemand.
    »Hey! Da ist der Kreuzfahrtdirektor!«
    »Der Kreuzfahrtdirektor! Hallo, Sie! Mayles!«
    Die Menge drängte auf ihn zu. Ein Betrunkener mit irre wütenden Zügen packte Mayles am Ärmel. »Was zum Teufel ist hier los? Warum lassen wir nicht die Rettungsboote vom Stapel?« Er zerrte ihn am Ärmel. »He? Wieso nicht?«
    »Ich weiß nicht mehr als Sie!«, rief Mayles mit hoher, nervöser Stimme und versuchte, die Arme zurückzuziehen. »Ich bin nicht informiert worden!«
    »Schwachsinn! Er geht zu den Rettungsbooten – so wie die anderen auch!« Er wurde von einem anderen Passagier gepackt und zur Seite gerissen. Hörte, wie der Stoff seiner Uniform riss. »Lassen Sie mich durch!«, schrie er und kämpfte sich weiter vor. »Ich sage Ihnen doch, ich habe keine Ahnung!«
    »Natürlich wissen Sie Bescheid!«
    »Wir wollen in die Rettungsboote! Diesmal sperren Sie uns nicht aus!«
    Die Leute rings um ihn herum gerieten in Panik, zerrten an ihm wie Kinder, die sich um eine Puppe stritten. Ein grässlicher reißender Laut, dann war sein Ärmel ab.
    »Lassen Sie mich los!«, flehte er.
    »Ihr Mistkerle werdet uns nicht allein lassen, während wir untergehen!«
    »Die haben die Rettungsboote schon zu Wasser gelassen, darum sind keine Besatzungsmitglieder zu sehen!«
    »Stimmt das, Arschloch?«
    »Ich lasse Sie alle hinein«, rief Mayles verängstigt und hielt seinen Schlüssel hoch über den Kopf, »wenn Sie mich nur in Ruhe lassen!«
    Die Leute dachten darüber nach. Dann: »Er hat gesagt, er lässt uns rein!«
    »Ihr habt ihn gehört! Er lässt uns rein!«
    Die Leute drängten ihn weiter vor, plötzlich erwartungsvoll, ruhiger. Mit zittriger Hand steckte Mayles den Schlüssel ins Schloss, stieß die Tür auf, schlüpfte durch den Spalt, dann drehte er sich um und versuchte, sie schnell hinter sich zu schließen. Ein vergebliches Unterfangen. Die Leute strömten hindurch und stießen ihn zu Boden.
    Er rappelte sich auf. Das Donnern der See und das Heulen des Windes trafen ihn mitten im Gesicht. Große Nebelfetzen huschten über die Wellen, aber in den Lücken sah Mayles das stockfinstere, tobende, schäumende Meer. Große Mengen an Gischt fegten über das Deck, so dass er sofort nass bis auf die Haut war. Er erspähte Liu und Crowley, sie standen am Start-Steuerpult, zusammen mit einem Mann, den er als den Bankmanager wiedererkannte und der die Menge ungläubig anstarrte. Neben ihnen stand Emily Dahlberg, die Fleischverarbeitungs-Erbin. Die Horde der Passagiere stürmte zum ersten verfügbaren Boot, aber Liu und Crowley versperrten ihnen gemeinsam mit dem Banker den Weg. Geschrei und Gekreische und das fürchterliche Geräusch, das ein Fausthieb verursachte. Crowleys Funkgerät schlitterte über das

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