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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Deck, bis es nicht mehr zu sehen war.
    Mayles blieb stehen. Er wusste, wie man die Rettungsboote benutzte, er kannte die bordeigene Startsequenz, und er wäre verdammt, wenn er einen Haufen irrer Passagiere daran teilhaben lassen würde.
    Die Prügelei zwischen dem Pöbel und Lius Gruppe wurde heftiger; die Passagiere schienen ihn vor lauter Eifer, ins nächste Boot zu kommen, ganz vergessen zu haben. Er könnte abhauen, bevor die überhaupt mitbekommen hatten, was passiert war.
    Liu blutete aus einem halben Dutzend Platzwunden im Gesicht. »Informieren Sie die Hilfsbrücke!«, rief er Dahlberg zu, ehe der wütende Mob ihn überwältigte.
    Mayles ging an dem Tumult vorbei. Währenddessen drückte er unauffällig ein paar Knöpfe auf dem Start-Steuerpult. Er würde in ein Boot steigen, es vom Stapel lassen, dann wäre alles in trockenen Tüchern. Die GPS -Seenotboje würde angehen, und noch vor Einbruch der Dunkelheit würde er aufgelesen werden.
    Er kam an dem Boot an, das am weitesten außen lag, schloss mit zittriger Hand das Steuerpult auf und aktivierte die Einstellungen. Er beobachtete die Leute am anderen Ende. Sie prügelten sich mit dem Banker und trampelten auf den inzwischen reglosen Liu und Crowley herum. Ein Kopf drehte sich zu ihm um. Noch einer.
    »Hey! Er will eins zu Wasser lassen! Dieser Hurensohn!«
    »Halt!«
    Eine Gruppe von Passagieren rannte auf ihn zu.
    Mayles betätigte die übrigen Einstellungen; die Einstiegsluke am Heck schwang auf ihren hydraulischen Scharnieren auf. Er rannte los, aber die Menge war vor ihm da. Er wurde gepackt, zurückgezerrt.
    »Drecksack!«
    »Wir passen da alle rein!«, schrie er. »Lasst mich los, ihr Idioten. Einer nach dem anderen!«
    »Du als Letzter!« Ein drahtiger alter Kerl mit übermenschlichen Kräften rempelte ihn zur Seite und verschwand im Boot; der kreischende Pöbel folgte ihm. Mayles versuchte, ebenfalls ins Boot zu gelangen, wurde aber gepackt und zurückgezerrt.
    »Mistkerl!«
    Er glitt auf dem nassen Deck aus, stürzte und wurde gegen die Deckreling geschleudert. Er packte sie, um sich daran festzuhalten, und zog sich hoch. Die würden ihn nicht aussperren. Die würden sein Boot nicht kriegen. Er packte einen Mann, der sich ihm in den Weg gestellt hatte, rang ihn nieder, glitt wieder aus; der Mann rappelte sich auf und stürzte sich auf ihn, worauf sie, engumschlungen, miteinander rangen, bis sie gegen die Reling prallten. Mayles stützte sich mit dem Fuß an der Reling ab, um sich besser wehren zu können, während sich die Leute prügelnd und stoßend durch die schmale Lukentür schoben.
    »Ihr braucht mich!«, rief Mayles und rappelte sich auf. »Ich weiß, wie man es bedient!«
    Er schob seinen Angreifer beiseite und machte noch einen Satz zur Lukentür, aber die, die im Boot waren, waren wild entschlossen, die Tür vor ihm zu schließen.
    »Ich weiß, wie man es bedient!«,
schrie er und griff mit den Händen über die Rücken derjenigen, die versuchten, die Tür offen zu halten.
    Und dann passierte es – mit der ruckartigen, schrecklichen Beschleunigung eines Alptraums. Voll Entsetzen sah Mayles, wie sich das Rad drehte und die Lukentür verriegelt wurde. Er griff nach dem Rad, versuchte, es wieder zurückzudrehen; man hörte ein metallenes Klacken, als sich die Arretierungen öffneten – und dann schoss das Rettungsboot die Rampe hinunter und riss Mayles und ein halbes Dutzend andere Leute mit sich in die Tiefe. Er stürzte, gemeinsam mit ihnen, die geölten Metallschienen hinunter, außer Kontrolle, unfähig, anzuhalten, bis er sich plötzlich in freiem Fall auf das brodelnde schwarze Meer wiederfand.
    Das Letzte, was er sah, bevor er aufs Wasser aufschlug, war ein anderes Schiff, das aus dem Meeresnebel direkt vor der
Britannia
auftauchte und unbeirrt auf sie zuhielt.

[home]
71
    LeSeur sah durch die vorderen Fenster der Hilfsbrücke. Je stärker der Wind geworden war, desto schwächer war der Regen geworden, und jetzt riss der Nebel auf und gestattete hin und wieder einen Blick voraus über die sturmgepeitschte See. Er schaute so angestrengt da hinaus, dass er sich fragte, ob er möglicherweise Gespenster sähe.
    Aber plötzlich war sie da: die
Grenfell. S
ie erschien aus einem Nebelfetzen, ihr knollenähnlicher Bug durchschnitt die Wellen. Sie hielt direkt auf sie zu.
    Während die
Grenfell
sich näherte, holten alle auf der Hilfsbrücke tief Luft.
    »Achthundert Meter.«
    Die
Grenfell
trat in Aktion. Ein plötzliches Brodeln von

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