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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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gewarnt. Ich habe dich ja gewarnt.

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43
    Proctor steuerte den Rolls auf einen leeren Parkplatz hinter den Baseballplätzen am Rande des Inwood Hill Parks und schaltete die Scheinwerfer aus. Während Pendergast und D’Agosta ausstiegen, ging er zum Kofferraum, öffnete ihn und zog einen langen Segeltuchrucksack heraus, der Werkzeuge, eine Beweismittelkiste aus Plastik und einen Metalldetektor enthielt.
    »Sie meinen, es geht in Ordnung, den Wagen einfach so stehen zu lassen?«, fragte D’Agosta zweifelnd.
    »Proctor passt auf ihn auf.« Pendergast nahm den Segeltuchrucksack und reichte ihn D’Agosta. »Wir wollen nicht unsere Zeit hier vertrödeln, Vincent.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    Er schlang sich den Rucksack über die Schulter, und sie machten sich auf den Weg über die leeren Baseballplätze in Richtung Wald. Er sah auf die Uhr: zwei Uhr morgens. Was machte er hier eigentlich? Er hatte Laura soeben versprochen, er werde nicht zulassen, dass Pendergast ihn in irgendwelche weiteren ominösen Betätigungen hineinzog – und jetzt brach er mitten in der Nacht zu einer Leichenfledderer-Expedition in einem öffentlichen Park auf, ohne Genehmigung oder Durchsuchungsbeschluss. Lauras Sätze gingen ihm durch den Kopf:
Bei der Art, wie Pendergast Beweismittel sammelt, werden ›seine‹ Täter nie in einem Prozess verurteilt werden. Vielleicht ist es ja kein Zufall, dass sie vor Prozessbeginn nicht mehr am Leben sind.
    »Würden Sie mich noch mal daran erinnern, warum wir hier herumschleichen wie Grabräuber?«, fragte er.
    »Weil wir Grabräuber
sind.
«
    Wenigstens ist Bertin nicht dabei, dachte D’Agosta. Er hatte in der letzten Minute abgesagt und über Druckschmerzen im Leib geklagt. Der kleine Mann war in heller Panik, weil es Charrière gelungen war, ein paar von seinen Haaren an sich zu bringen. Es ist zumindest unwahrscheinlich, dass der Hohepriester von ihm selbst auch welche bekommen hat, dachte D’Agosta mit grimmiger Genugtuung. Ein Vorteil, wenn man eine Glatze bekam. Er dachte an die kleine Szene, die sich im Präsidium in den neuen Beweismittel-Räumlichkeiten zugetragen hatte, und runzelte die Stirn.
    »Was hatte Ihr Kumpel Bertin da eigentlich haben wollen?«, fragte er. »Sirup zum Schlürfen?«
    »Das ist ein Cocktail, den er gern zu sich nimmt, wenn er sich, äh, übermäßig aufregt.«
    »Ein Cocktail?«
    »Sozusagen. Zitronen-Limonen-Soda, Wodka, gelöstes Kodein mit einem Jolly Rancher-Candy.«
    »Einem was?«
    »Bertin mag am liebsten die Sorte mit Wassermelonen-Geschmack.«
    D’Agosta schüttelte den Kopf. »Verflucht. So was gibt’s auch nur in Louisiana.«
    »Ehrlich gesagt hat das Getränk, wenn ich recht informiert bin, seinen Ursprung in Houston.«
    Hinter den Sportplätzen duckten sie sich durch eine Lücke in einem niedrigen Maschendrahtzaun, überquerten eine Brache und betraten den Wald. Als Pendergast sein GPS einschaltete, tauchte der schwache blaue Schein des Bildschirms sein Gesicht in ein gespenstisches Licht.
    »Und wo genau befindet sich das Grab?«
    »Es gibt keine Markierung. Aber dank Wren kenne ich den Ort. Der Verwalter beging offenbar Selbstmord und hatte keine Angehörigen, weshalb seine sterblichen Überreste nicht im geweihten Boden des Familiengrabs begraben werden konnten. Also wurde er in der Nähe des Ortes beerdigt, an dem man ihn fand. Laut einem Bericht fand das Begräbnis nahe dem Shorakkopoch-Denkmal statt.«
    »Dem was?«
    »Das Denkmal erinnert an den Ort, an dem Peter Minuit den Weckquaesgeck-Indianern Manhattan abgekauft hat.«
    Pendergast ging voran, D’Agosta folgte ihm. Sie gingen durch eng stehende Bäume und dichtes Unterholz, der felsige Grund wurde immer zerklüfteter. Wieder einmal wunderte sich D’Agosta, dass sie sich noch immer auf der Insel Manhattan befanden. Das Gelände war hügelig, sie überquerten einen schmalen Bachlauf, in dem nur ein kleines Rinnsal lief, dann einige Felsaustritte. Als der Wald dichter wurde und das Mondlicht aussperrte, holte Pendergast eine Taschenlampe hervor. Nachdem sie rund achthundert Meter über sehr felsiges Gelände bergab gegangen waren, ragte plötzlich in einem Kreis aus gelblichem Licht ein großer Felsbrocken auf.
    »Das Shorakkopoch-Denkmal«, sagte Pendergast mit Blick auf sein GPS . Er leuchtete mit der Taschenlampe auf eine bronzene Plakette, die an den Felsen geschraubt war und auf der berichtet wurde, dass an dieser Stelle Peter Minuit im Jahre 1626 die Insel Manhattan von den

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