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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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beide los und holte sie dann im Ganzen heraus. Mit der Klinge des Taschenmessers drehte er sie vorsichtig um.
    »Ach du Scheiße.« D’Agosta trat einen Schritt zurück. Der Mund des Schädels war geschlossen, aber die Mundhöhle, dort, wo die Zunge gewesen war, war mit einer kreidigen, grünlich-weißen Substanz ausgefüllt. Ganz vorn lag ein zusammengerollter Faden, das eine Ende war zwischen die Zähne geklemmt.
    Pendergast nahm den Faden heraus, betrachtete ihn und legte ihn in ein Teströhrchen. Dann beugte er sich vorsichtig vor, roch an dem Schädel und rieb eine kleine Menge des Puders zwischen Daumen und Zeigefinger. »Arsen. Man hat die Mundhöhle damit gefüllt und dann die Lippen zugenäht.«
    »Himmel, und das soll ein Selbstmord gewesen sein? Erdrosselt, mit einem Messer im Rücken und einem mit Arsen gefüllten, zugenähten Mund? Man würde doch meinen, dass die, die die Leiche begraben haben, das bemerkt hätten.«
    »Sie wurde ursprünglich nicht auf diese Weise begraben. Niemand beerdigt die Seinen mit dem Gesicht nach unten. Nachdem die Angehörigen den Verstorbenen beerdigt hatten, sind andere Personen – diejenigen, die ihn vermutlich ›reanimiert‹ haben – zurückgekehrt, haben ihn ausgegraben und auf diese spezielle Art präpariert.«
    »Warum?«
    »Eine recht gewöhnliche Obeah-Zeremonie. Um ihn ein zweites Mal zu töten.«
    »Und zu welchem Zweck?«
    »Um sicherzustellen, dass er sehr, sehr tot ist.« Pendergast stand auf. »Wie Sie ja bereits bemerkt haben, Vincent, handelt es sich hier nicht um einen Selbstmord. Mehr noch: Da der Mann zweimal getötet wurde, das zweite Mal mit Arsen und durch einen Messerstich in den Rücken, kann es keinerlei Zweifel geben. Nach seiner ersten Beerdigung wurde der Mann ausgegraben
 – zu einem bestimmten Zweck –
und, als dieser Zweck erreicht worden war, noch einmal, mit dem Gesicht nach unten, begraben. Dies ist der Täter – der ›reanimierte Leichnam‹, von dem die
New York Sun
schrieb – der Inwood-Hill-Morde des Jahres 1901.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass die Bewohner des Ville den Mann entführt oder rekrutiert, ihn in einen Zombie verwandelt und dazu gebracht haben, den Landschaftsarchitekten und den hochrangigen Beamten der Parkbehörde zu ermorden – und das alles nur, damit ihre Kirche nicht abgerissen wird?«
    Pendergast wies auf den Leichnam.
»Ecce signum.«

[home]
44
    D’Agosta trank einen Schluck von seinem Kaffee und schüttelte sich. Es war bereits seine fünfte Tasse, dabei war es noch nicht einmal Mittag. Die Kosten, sich den Kaffee von Starbucks zu holen, wurden allmählich ruinös, darum begnügte er sich wieder mit dem schwarzen Teer, den die uralte Kaffeemaschine im Pausenraum weiter hinten im Flur produzierte. Während er nippte, blickte er zu Pendergast, der in der Ecke saß, in Gedanken versunken, die Fingerspitzen aneinandergelegt – allem Anschein nach waren die Grabräuber-Eskapaden in der vorherigen Nacht spurlos an ihm vorübergegangen.
    Plötzlich hörte D’Agosta auf dem Gang eine Stimme – jemand verlangte, ihn zu sehen. Die Stimme kam ihm bekannt vor, aber er konnte sie nicht sofort einordnen. Er stand auf und steckte den Kopf zur Tür hinaus. Ein Mann in Cordjackett stritt mit einer der Sekretärinnen.
    Die Sekretärin blickte auf und sah ihn. »Lieutenant, ich habe dem Mann hier bereits zum wiederholten Male erklärt, dass er seinen Bericht dem Sergeant vorlegen muss.«
    Der Mann drehte sich um. »Da sind Sie ja!«
    Es war der Filmproduzent, Esteban, der Gutmensch. Mit einem frischen Stirnverband.
    »Sir«, sagte die Sekretärin, »Sie
müssen
einen Termin haben, wenn Sie den Lieutenant sprechen möchten –«
    D’Agosta winkte ihn zu sich. »Shelley, ich erledige das schon. Danke.«
    D’Agosta ging in sein Büro zurück, Esteban folgte. Als er Pendergast sah, der still in der Ecke saß, runzelte er die Stirn. Die beiden waren nicht wirklich beste Freunde geworden während ihrer ersten Begegnung draußen auf Estebans Anwesen auf Long Island.
    D’Agosta setzte sich müde hinter den Schreibtisch, Esteban nahm auf dem Stuhl davor Platz. Esteban hatte etwas an sich, das ihm missfiel. Ehrlich gesagt, war der Mann ein selbstgerechter Arsch.
    »Worum geht’s denn?«, fragte D’Agosta.
    »Ich wurde tätlich angegriffen. Sehen Sie mich doch an! Mit einem Messer attackiert!«
    »Haben Sie Anzeige erstattet?«
    »Was glauben Sie denn, was ich gerade tue?«
    »Mr. Esteban, ich bin Lieutenant im

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