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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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abgingen. Nach einer scheinbar unendlich langen Strecke blieb sie vor einer der Türen stehen, zog eine Karte durch den Schlitz und gab mit maschinenartiger Präzision einen Code in die Sicherheitstastatur ein. Die Tür sprang auf. Im dahinterliegenden Raum reihten sich an drei Wänden Schränke voller Beweismittel, in der Mitte stand ein Resopaltisch unter einer Reihe heller Lampen. In den alten Zeiten hätten die Beweismittel bereits auf dem Tisch gelegen. Jetzt lagen dort Fotos davon, nebst einer Liste mit den entsprechenden Einträgen. Man musste spezielle Anträge stellen, um spezielle Gegenstände sehen zu dürfen – stöbern war nicht mehr erlaubt.
    »Stellen Sie sich hinter den Tisch«, ließ sich die forsche Stimme vernehmen.
    Hayward, Pendergast und der lästige Bertin betraten hintereinander den Raum und befolgten die Anweisung. D’Agosta spürte schon jetzt, dass von Laura Schwingungen der Missbilligung ausgingen. Sie hatte sich gegen Bertins Teilnahme ausgesprochen – der Frack und der riesige Gehstock waren auch nicht gut angekommen –, aber seine FBI -Papiere waren in Ordnung. Der kleine Kerl sah ziemlich derangiert aus, war ganz blass um die Nase, Schweißperlen standen ihm auf der Stirn.
    »Also, dann wollen wir mal«, sagte die Frau und stellte sich hinter den Tisch. »Haben wir das schon einmal gemacht?«
    D’Agosta sagte nichts. Die anderen murmelten: »Nein.«
    »Sie dürfen jeweils nur ein Beweismittel anfordern. Nur mir ist es gestattet, das Beweismittel zu berühren, es sei denn, Sie müssen es aus nächster Nähe untersuchen – was, wie ich hinzufügen sollte, meiner vorherigen Zustimmung bedarf. Tests können per schriftlicher Anfrage in Auftrag gegeben werden. Also, dieses Blatt Papier führt sämtliche Beweismittel auf, die bei der Hausdurchsuchung eingesammelt wurden, ebenso wie die anderen im Zusammenhang mit dem Fall gesammelten Beweismittel. Wie Sie sehen können, gibt es Fotos von allen. Also«, sie lächelte, wenn auch ziemlich verspannt, »was möchten Sie denn sehen?«
    »Als Erstes«, sagte Pendergast, »können Sie uns die Beweisstücke bringen, die wir in Colin Fearings Grabfach sichergestellt haben.«
    Nach einiger Zeit wurde der winzige Papier-Sarg mit dem Skelett-Imitat darin gebracht. »Was noch?«, fragte die Frau.
    »Wir würden gern die Truhe aus dem Ville und deren Inhalt sehen.« D’Agosta zeigte hin. »Dieses Bild dort.«
    Die Frau fuhr mit dem lackierten Fingernagel die Liste hinunter, tippte auf eine Zahl, drehte sich um, trat an einen der Beweismittelschränke, zog ein Schubfach auf und ließ ein Fach herausgleiten. »Die ist etwas groß für mich«, sagte sie.
    D’Agosta trat einen Schritt vor. »Ich helfe Ihnen.«
    »Nein.« Die Frau tätigte mit ihrem Funkgerät einen Anruf. Ein paar Minuten darauf kam ein stämmiger Mann herein und half ihr, die Truhe auf den Tisch zu heben; dann bezog er in einer Ecke Aufstellung.
    »Öffnen Sie das bitte, und legen Sie den Inhalt auf den Tisch«, sagte D’Agosta. Er hatte, als sie die Truhe aus dem Ville fortgeschafft hatten, den Inhalt nicht genau untersuchen können.
    Aufreizend behutsam öffnete die Frau den Deckel, entfernte den in Leder eingeschlagenen Inhalt und legte die einzelnen Teile übermäßig präzise auf den Tisch.
    »Wickeln Sie die Gegenstände bitte aus«, sagte D’Agosta.
    Jeder Gegenstand wurde ausgewickelt, als sei es ein Museumsstück. Ein Messerset kam zum Vorschein, jedes Messer merkwürdiger, exotischer und beunruhigender als das vorherige. Die Klingen waren kunstvoll geschmiedet, gezahnt und gekerbt, die Griffe aus Holz oder Knochen und mit seltsamen Schnörkeln und Zeichnungen versehen. Der letzte Gegenstand, der ausgewickelt wurde, war kein Messer, sondern ein dicker Draht, der auf die abenteuerlichste Art und Weise gebogen und gekringelt war, mit einem Griff aus Elfenbein an einem Ende und einem Haken am anderen, wobei die Außenseite rasiermesserscharf geschliffen war. Der Gegenstand sah genauso aus wie der, den Pendergast entwendet hatte.
    »Zeremonielle Opfermesser mit
vévé
«, sagte Bertin und trat einen Schritt zurück.
    Gereizt drehte sich D’Agosta zu ihm um. »Wehweh?«
    Bertin legte die Hand vor den Mund und hüstelte. »Die Griffe«, sagte er mit leiser Stimme, »tragen ein
vévé,
Zeichen des
loa.
«
    »Und was zum Teufel ist ein
loa?
«
    »Ein Dämon, ein Geist. Jedes Messer steht für einen bestimmten. Die kreisförmigen Zeichnungen stellen den inneren Tanz, den

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