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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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nicht mal eine Narbe zurück.«
    »Glück? Dieses Wesen hätte mich fast umgebracht!«
    Pendergast befestigte den Verband wieder und trat hinter den Schreibtisch.
    »Es ist auch kein Geheimnis, warum man mich gerade jetzt angegriffen hat«, sagte Esteban. »Es ist weithin bekannt, dass ich eine Demonstration gegen die Tierquälerei im Ville plane – ich verfüge über eine Demonstrations-Genehmigung für diesen Nachmittag, und darüber stand einiges in den Zeitungen.«
    »Dessen bin ich mir bewusst«, sagte D’Agosta.
    »Es ist doch offensichtlich, dass die mich mundtot machen wollen.« Schweigen.
    D’Agosta beugte sich vor. »Haben Sie irgendwelche konkreten Informationen darüber, die das Ville mit dem Angriff auf Sie in Zusammenhang bringen?«
    »Jeder Trottel sieht doch, dass alles auf das Ville hinweist! Erst Smithback, dann Kidd und jetzt ich.«
    »Ich fürchte, so offensichtlich ist das nicht«, sagte Pendergast.
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ich frage mich, warum diese Leute Sie nicht als Ersten ins Visier genommen haben.«
    Esteban starrte ihn feindselig an. »Was soll das heißen?«
    »Sie waren der Initiator der Demonstration, von Anfang an. Wenn ich an deren Stelle wäre, hätte ich Sie gleich umgebracht.«
    »Wollen Sie hier den Klugscheißer spielen?«
    »Keineswegs. Ich weise nur auf das Offensichtliche hin.«
    »Dann erlauben Sie mir, ebenfalls auf das Offensichtliche hinzuweisen – dass wir es da oben in Inwood mit einem Haufen mordlüsterner Hausbesetzer zu tun haben und dass weder die Stadt noch die Polizei irgendetwas dagegen unternimmt. Nun, diesen Leuten wird es noch leidtun, dass sie
mich
angegriffen haben. Heute Nachmittag werden wir so viel Staub aufwirbeln, dass Ihnen nichts anderes übrigbliebt, als aktiv zu werden.« Er erhob sich.
    »Sie müssen Ihre Aussage noch durchlesen und unterschreiben«, sagte D’Agosta.
    Sichtlich verärgert wartete Esteban, während seine Aussage ausgedruckt wurde, las sie schnell durch und kritzelte seine Unterschrift darunter. Er ging zur Tür, drehte sich um und zeigte mit dem Finger auf D’Agosta und Pendergast. Der Finger zitterte vor lauter Empörung und Wut. »Ab heute ändert sich alles. Ich habe diese Untätigkeit satt, genauso wie viele andere New Yorker.«
    Pendergast lächelte und tippte sich mit dem Finger auf die Stirn. »Neosporin, einmal täglich. Wirkt Wunder.«

[home]
45
    D’Agosta und Pendergast standen an der Ecke 214. Straße und Seaman Avenue und schauten zu, wie die Demonstration vorankam. D’Agosta wunderte sich über die geringe Teilnahme – seiner Schätzung nach waren es hundert Protestler, vielleicht sogar weniger. Harry Chislett, der stellvertretende Polizeichef dieses Bezirks, war aufgetaucht und, als er gesehen hatte, wie klein die Demo war, gleich wieder gegangen. Das Ganze lief ja in geordneten Bahnen ab, ruhig, friedfertig, geradezu schläfrig. Keine wütenden Rufe, kein Drängen gegen Polizei-Barrikaden, keine Steine oder Flaschen, die aus dem Nichts herangeflogen kamen.
    »Die Leute sehen aus, als wären sie einem L.-L.-Bean-Katalog entsprungen«, sagte D’Agosta und blinzelte durch das Sonnenlicht des kühlen Herbsttages.
    Pendergast lehnte mit vor der Brust verschränkten Armen an einem Laternenpfahl. »L. L. Bean? Ich kenne diese Marke nicht.«
    Die Demonstranten bogen um die Ecke der 214. Straße und gingen weiter in Richtung Inwood Hill Park, Plakate schwenkend und Sprechchöre skandierend. An der Spitze schritt Alexander Esteban, den Verband noch an der Stirn, zusammen mit einem anderen Mann.
    »Wer ist eigentlich der Typ, der da mit Esteban Händchen hält?«, fragte D’Agosta.
    »Richard Plock«, antwortete Pendergast. »Geschäftsführer der Organisation
Menschen helfen Tieren

    Neugierig musterte D’Agosta den Mann. Plock war jung, weiß, noch keine dreißig, hatte weiche Gesichtszüge und Übergewicht. Er schritt kräftig aus auf seinen kurzen Beinen, die Füße nach außen gerichtet, die plumpen Ärmchen vor und zurück schwingend, die Miene fest entschlossen. Obwohl er selbst bei dieser Kühle ein kurzärmeliges Hemd trug, schwitzte er. Im Gegensatz zu Esteban hatte er kein Charisma. Und doch umgab ihn eine Aura der tiefen Überzeugung, die D’Agosta imponierte. Plock war zweifellos ein Mann mit einem unerschütterlichen Glauben an die Rechtmäßigkeit seines Anliegens.
    Hinter den beiden Anführern kam eine Reihe von Protestlern, die ein riesiges Transparent in die Höhe

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