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Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten

Titel: Pendergast 09 - Cult - Spiel der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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drückte seine Hand und lächelte.
    »Weißt du noch, wie wir uns kennengelernt haben?«, fragte er. »Ich war der erfahrene Veteran, der große böse Lieutenant der New Yorker Polizei.«
    »Und ich die kleine, unerfahrene Sergeantin, frisch von der Verkehrspolizei.«
    »Genau. Kaum zu glauben, dass das schon sieben Jahre her ist. Damals habe ich auf dich achtgegeben. Habe dir den Rücken freigehalten. Komisch, wie sich die Rollen umgekehrt haben.«
    Wieder blickte sie auf die Tischplatte. Eine zarte Röte trat in ihre Wangen.
    »Aber weißt du was, Laura? Mir gefällt es irgendwie, wie es jetzt ist.«
    Eine dringliche, atemlose Stimme mischte sich über Lauras Schulter hinweg in das Gespräch ein. »Ist
er
das?«
    Er sah an Laura vorbei in die Nische nebenan. Eine hagere Frau in weißer Bluse und schwarzem Kostüm hatte sich umgewandt und starrte ihm, ein Handy an die Wange gedrückt, mitten ins Gesicht. Einen Augenblick konnte er nicht erkennen, mit wem die Frau redete – ihm, jemand, mit dem sie frühstückte, oder der Person am anderen Ende des Handys.
    »Er ist es! Ich hab ihn erkannt, er war gestern in den Nachrichten!« Die Frau steckte das Handy in die Handtasche zurück, schlüpfte aus ihrer Nische und kam herüber. »Sie sind doch der Lieutenant, der in den Zombie-Mordfällen ermittelt, oder?«
    Die Kellnerin, die das mitbekommen hatte, kam herüber. »Ist er’s?«
    Die dünne Frau beugte sich in seine Richtung und packte mit ihren manikürten Fingernägeln die Tischkante so fest, dass ihre Handknöchel fast weiß wurden. »Bitte sagen Sie mir, dass Sie die Fälle schnell lösen, dass Sie diese schrecklichen Menschen hinter Gitter bringen!«
    Jetzt trat eine ältere Frau, die das Gespräch verfolgt hatte, vor. »
Bitte,
Officer«, sagte sie fast flehentlich, während ein rattengroßer Yorkshire-Terrier aus einem Korb, den sie in den Armen trug, hervorspähte. »Ich schlafe schon seit Tagen nicht mehr. Und meine Freundinnen auch nicht. Die Stadt unternimmt nichts. Sie
müssen
der Sache einen Riegel vorschieben!«
    Verblüfft blickte D’Agosta von einer Frau zur anderen; einen Moment lang war er sprachlos. So etwas war ihm noch nie passiert, nicht mal in den Fällen mit großer Außenwirkung. Normalerweise waren die New Yorker übersättigt, weltklug, respektlos. Aber diese Leute hier – die Furcht in ihren Blicken und das Drängende in ihren Stimmen waren unverkennbar.
    Er lächelte der hageren Frau, wie er hoffte, beruhigend zu. »Wir geben unser Bestes, Ma’am. Es wird nicht mehr lange dauern, das verspreche ich Ihnen.«
    »Ich hoffe, Sie halten Ihr Versprechen!« Die Frauen zogen ab, sich angeregt unterhaltend, verbunden durch ein gemeinsames Anliegen.
    D’Agosta sah wieder zu Laura Hayward. Sie erwiderte seinen Blick und war genauso ratlos wie er. »Das war interessant«, sagte sie schließlich. »Die Sache wird richtig groß, und zwar richtig schnell, Vinnie. Pass auf dich auf.«
    »Wollen wir?«, fragte er und wies zur Tür.
    »Geh du nur. Ich bleibe noch und trinke meinen Kaffee aus.«
    Er legte einen Zwanziger auf den Tisch. »Sehen wir uns heute Nachmittag im Präsidium, im neuen Anbau, um die Beweismittel zu sichten?«
    Als sie nickte, drehte er sich um und bahnte sich so vorsichtig wie möglich einen Weg durch die kleine Gruppe von New Yorkern mit ängstlichen Mienen.

[home]
42
    D’Agosta graute davor, irgendetwas mit den neuen Räumlichkeiten im Untergeschoss des Polizeipräsidiums zu tun zu haben. Die Räume und das ganze damit zusammenhängende Prozedere waren erneuert worden, nachdem es abermals einen Fall gegeben hatte, den ein Gericht wegen Fehler in der Beweisführung zurückgewiesen hatte. Als er jetzt diesen Anbau betrat, kam es ihm vor, als verschaffe er sich Zutritt zum Fort Knox.
    Er zeigte seine Papiere einer Sekretärin hinter kugelsicherem Glas. Anschließend traten er, Hayward und Bertin sich im Warteraum die Füße in den Bauch – keine Stühle, keine Zeitschriften, nur ein Foto des Gouverneurs –, solange ihre Papiere überprüft wurden. Nach einer Viertelstunde erschien eine forsche Frau, verschrumpelt wie eine Mumie und trotzdem erstaunlich lebhaft und mit einem Funkgerät in der Hand, und händigte ihnen allen Schildchen und Baumwollhandschuhe aus.
    »Hier entlang«, sagte sie in klarem, knappem Tonfall. »Bleiben Sie zusammen. Fassen Sie nichts an.«
    Sie folgten ihr über einen kahlen, von Neonröhren beleuchteten Flur, von dem nummerierte Stahltüren

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