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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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sich ohne Zweifel für Ihre Sammlung interessieren. Sollen wir da mal anrufen?«
    Blasts Reaktion überraschte D’Agosta. Anstatt weiter zu protestieren, entspannte er sich. Er lächelte wieder sein Haifischlächeln und betrachtete Pendergast beinahe anerkennend. »Bitte«, sagte er und streckte den Arm aus. »Wie ich sehe, haben wir noch mehr zu besprechen. Setzen Sie sich.«
    Pendergast kehrte zu seinem Sessel zurück, Blast nahm wieder auf dem Ledersofa Platz.
    »Wenn ich Ihnen helfe … welches Schicksal würde dann meiner kleinen Sammlung blühen?« Blast nickte in Richtung Wandschrank.
    »Das hängt davon ab, wie
gut
unser Gespräch verläuft.«
    Blast atmete aus, ein langes, zischendes Geräusch.
    »Erlauben Sie mir, den Namen zu wiederholen«, sagte Pendergast. »Helen Esterhazy Pendergast.«
    »Ja, ja, Ihre Frau ist mir noch in guter Erinnerung.« Er legte seine manikürten Hände aneinander. »Bitte verzeihen Sie meinen kleinen Vertuschungsversuch von eben. Die langen Jahre der Erfahrung haben mich gelehrt, mich mit Auskünften zurückzuhalten.«
    »Sprechen Sie weiter«, erwiderte Pendergast kühl.
    Blast zuckte mit den Schultern. »Ihre Frau und ich waren Konkurrenten. Ich habe fast zwanzig Jahre meines Lebens mit der Suche nach dem Schwarzgerahmten vergeudet. Ich hatte erfahren, dass sie allen möglichen Leuten Fragen nach dem Gemälde stellte. Ich war gar nicht erfreut, um es höflich auszudrücken. Wie Ihnen zweifellos bewusst ist, bin ich Audubons Urururenkel. Das Bild gehört mir, von Rechts wegen. Niemand ist berechtigt, Nutzen daraus zu ziehen – nur ich. Audubon hat das Bild zwar in dem Sanatorium gemalt, aber er hat es nicht mitgenommen. Das wahrscheinlichste Szenario, so meine These, war, dass er es einem von den drei ihn behandelnden Ärzten schenkte. Der eine ist völlig verschwunden. Der zweite ist nach Berlin zurückgezogen – falls er das Gemälde bei sich gehabt hatte, wurde es entweder durch den Krieg zerstört oder ist unwiederbringlich verlorengegangen. Ich habe mich bei der Suche auf den dritten Arzt konzentriert, Torgensson – mehr aus Hoffnung als sonst etwas.« Er spreizte die Arme. »Durch diese Verbindung bin ich zufällig auf Ihre Frau gestoßen. Ich bin ihr allerdings nur einmal begegnet.«
    »Wo und wann?«
    »Vor fünfzehn Jahren vielleicht. Nein, nicht ganz fünfzehn. Auf Torgenssons altem Anwesen am Stadtrand von Port Allen.«
    »Und was genau hat sich bei diesem Treffen zugetragen?« Pendergasts Stimme klang gepresst.
    »Ich habe Ihrer Frau genau das erzählt, was ich gerade eben Ihnen erzählt habe: dass mir das Gemälde von Rechts wegen gehört. Außerdem habe ich meinem Wunsch Ausdruck verliehen, dass sie ihre Suche einstellt.«
    »Und was hat meine Frau darauf erwidert?« Pendergasts Stimme klang jetzt eisig.
    Blast atmete tief durch. »Das ist ja das Komische.«
    Pendergast wartete.
    »Erinnern Sie sich, was Sie vorhin über das Bild sagten. ›Wir wollen es uns anschauen‹, sagten Sie. Genau das hat sie auch gesagt. Sie sagte, dass sie das Gemälde nicht besitzen wolle. Was sie betreffe, könne ich das Bild haben. Ich war entzückt, das zu hören, und wir gaben uns die Hand. Wir gingen als Freunde auseinander, könnte man sagen.« Wieder ein feines Lächeln.
    »Was genau waren ihre Worte?«
    »Sie hat gesagt: ›Ich verstehe ja, dass Sie seit langem nach dem Bild suchen. Doch bitte begreifen Sie, ich will es nicht
besitzen.
Ich will es nur studieren. Ich möchte etwas bestätigen. Wenn ich es finde, übergebe ich es Ihnen, aber im Gegenzug müssen Sie versprechen, dass Sie mir, wenn Sie es vor mir finden, freie Hand geben, es zu untersuchen.‹ Ich war hocherfreut über diese Vereinbarung.«
    »Quatsch!«,
sagte D’Agosta und erhob sich von seinem Stuhl. Er konnte sich einfach nicht mehr beherrschen. »Helen hat das Gemälde doch nicht jahrelang gesucht, nur um es
anzuschauen.
Auf keinen Fall. Sie lügen.«
    »So wahr mir Gott helfe, es ist die Wahrheit«, sagte Blast und lächelte sein frettchenhaftes Lächeln.
    »Was ist als Nächstes geschehen?«, fragte Pendergast.
    »Das war’s. Wir gingen unserer Wege. Es war mein einziges Treffen mit ihr. Ich bin ihr nie wieder begegnet. Und das ist die Wahrheit, nichts als die Wahrheit.«
    »Niemals?«, fragte Pendergast.
    »Niemals. Und mehr weiß ich nicht.«
    »Sie wissen sehr viel mehr«, sagte Pendergast plötzlich lächelnd. »Aber bevor Sie weiterreden, Mr. Blast, möchte ich
Ihnen
etwas sagen, was Sie

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