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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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kurzer Check, dann hatte Betterton in Erfahrung gebracht, dass der achtundzwanzigste Oktober in Miami heiß und sonnig gewesen war. In New York hingegen war es kalt gewesen und hatte stark geregnet.
    Also hatte der Mann – Betterton war fast überzeugt, dass es sich um den Killer handelte – gelogen und einen falschen Abflugort genannt. Nicht überraschend. Es konnte natürlich sein, dass er auch die falsche Fluggesellschaft angegeben und sich vielleicht einen falschen Namen zugelegt hatte. Aber das war dann doch wohl zu viel der Paranoia.
    Nachdenklich klappte er den Laptop zu. Falkoner war aus New York gekommen, und Pendergast wohnte in New York. Steckten die beiden unter einer Decke? Pendergast war mit Sicherheit nicht in offizieller Mission in Malfourche gewesen; er hatte schließlich eine Bar in die Luft gejagt und einen Haufen Boote versenkt. Und dieser Captain von der New Yorker Polizei … New Yorker Cops standen im Ruf, korrupt zu sein und im Drogenhandel mitzumischen. Allmählich zeichnete sich das größere Bild vor ihm ab: der Mississippi, das ausgebrannte Labor in dem Sumpfgebiet, die New-York-Connection, der brutale, hinrichtungsähnliche Mord an den Brodies, korrupte Gesetzeshüter …
    Verdammt, wenn das nicht eine größere Drogenoperation war.
    Damit stand fest: Er würde nach New York fliegen. Er zog sein Handy aus der Tasche und wählte.
    »Ezzerville Bee«,
ließ sich eine schrille Stimme vernehmen. »Janine am Apparat.«
    »Janine, ich bin’s, Ned.«
    »Ned! Wie ist dein Urlaub?«
    »Lehrreich, danke.«
    »Bist du morgen wieder im Büro? Mr. Kranston braucht nämlich jemanden, der über den Spareribs-Essenswettkampf drüben in der …«
    »Tut mir leid, Janine. Ich verlängere meinen Urlaub um ein paar Tage.«
    Pause. »Hm, und wann genau kommst du wieder?«
    »Ich weiß noch nicht. Vielleicht in drei, vier Tagen. Ich sag dir Bescheid. Ich hab noch eine Woche Urlaub.«
    »Ja, aber ich bin mir nicht sicher, ob Mr. Kranston das auch so sieht …«
    »Bis dann.« Betterton klappte das Handy zu, bevor sie noch mehr sagen konnte.

[home]
    48
    New York City
    Mit raschen Schritten ging Judson Esterhazy – in seiner Rolle als Dr. Poole – über den Flur des Mount Mercy Hospitals, Felder neben sich. Sie folgten Dr. Ostrom, dem ärztlichen Direktor, der einen höflichen, diskreten und äußerst professionellen Eindruck machte. Ausgezeichnete Eigenschaften für einen Mann in seiner Position.
    »Ich glaube, Sie werden die Morgenvisite höchst interessant finden«, sagte Esterhazy zu Ostrom. »Wie ich Doktor Felder hier bereits erklärt habe, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie unter einer selektiven Amnesie leidet, was meine Person betrifft.«
    »Ich bin gespannt«, sagte Ostrom.
    »Und Sie haben ihr nichts von mir erzählt und sie auch nicht auf irgendeine Weise auf die Visite vorbereitet?«
    »Ihr wurde nichts gesagt.«
    »Ausgezeichnet. Wir sollten die eigentliche Visite recht kurz halten. Was immer sie zu wissen oder nicht zu wissen vorgibt, der emotionale Stress wird, auch wenn er höchstwahrscheinlich unbewusst bleibt, erheblich sein.«
    »Eine kluge Vorsichtsmaßnahme«, pflichtete Felder bei.
    Sie bogen um eine Ecke und warteten, dass ein Pfleger eine Metalltür aufschloss.
    »Sie wird sich höchstwahrscheinlich unwohl fühlen«, fuhr Esterhazy fort. »Das liegt zum Teil sicherlich auch daran, dass ihr ihre unterdrückten Erinnerungen im Zusammenhang mit meiner damaligen Therapie Unbehagen bereiten.«
    Ostrom nickte.
    »Noch eine letzte Sache. Am Ende der Visite wäre ich gern kurz allein mit ihr.«
    Ostrom ging langsamer und blickte fragend nach hinten über die Schulter.
    »Ich möchte gern herausbekommen, ob ihr Verhalten sich auf irgendeine Weise ändert, sobald Sie nicht mehr im Zimmer sind, oder ob sie weiterhin so tut, als würde sie mich nicht wiedererkennen.«
    »Ich sehe kein Problem darin«, sagte Ostrom. Er blieb vor einer Tür – wie die anderen mit einer Nummer versehen – stehen, dann klopfte er leise an.
    »Treten Sie ein«, ließ sich eine Stimme von drinnen vernehmen.
    Ostrom schloss die Tür auf, dann ging er Felder und Esterhazy voran in einen kleinen fensterlosen Raum. Das Mobiliar bestand lediglich aus einem Bett, einem Tisch, einem Bücherregal und einem Plastikstuhl. Auf dem Stuhl saß eine junge Frau, in einem Buch lesend. Sie blickte auf, als die drei Männer eintraten.
    Esterhazy musterte sie neugierig. Er hatte sich gefragt, wie Pendergasts Mündel

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