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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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des schmalen Raums war eingeschlagen und ging hinaus zu einer Feuerleiter. Pendergast sprang durchs Fenster auf die Leiter und blickte nach unten – gerade noch rechtzeitig, um einen jungen Mann zu sehen, der die letzten Sprossen hinunterkletterte, durch die Bodenluke stieg und auf den Boden sprang.
    Pendergast kletterte die Leiter hinunter, drei Sprossen auf einmal nehmend, und folgte Alban mit Blicken, während der junge Mann über die Park Avenue lief und hinter der Ecke zur 35. Straße verschwand, in Richtung Osten, runter zum Fluss.
    Pendergast lief hinter ihm her. Als er um die Ecke zur 35. bog, sah er Alban fast zwei Blocks weiter östlich, als Silhouette im Straßenlicht, wie er in unglaublichem Tempo davonrannte – ein phänomenaler Sprinter. Pendergast lief weiter, aber als er auf der Lexington ankam, hatte die inzwischen winzige Gestalt bereits die Second Avenue überquert und lief am St. Vartans Park entlang. Pendergast wurde klar, dass er seinen Sohn nie einholen würde, lief aber trotzdem weiter in der Hoffnung, wenigstens zu erkennen, wohin er rannte. Die flüchtende, kaum sichtbare Gestalt passierte die First Avenue und lief auf den FDR Drive zu, sprang über einen Maschendrahtzaun, trat über eine Betonbarriere und auf den Drive, wo sie in der Dunkelheit außer Sicht geriet.
    Pendergast sprintete am St. Vartans Park vorbei und lief bei Rot über die First Avenue. Er kletterte über den Maschendrahtzaun, sprang über die Betonbarriere und lief auf den FDR Drive, wobei er den Autos inmitten eines jähen Chors aus Hupen und kreischenden Bremsen auswich. Er gelangte auf die andere Seite und blieb stehen, blickte nach rechts und links, konnte aber nichts sehen. Alban war in die Nacht entschwunden. Vor ihm erstreckte sich der East River, der Fähren-Terminal Hunter’s Point lag rechts, die Queensboro Bridge links, funkelnd vor Lichtern. Direkt vor ihm ragten zwei leere, zerstörte Piers aus dem East River, die sich von einer verrotteten Uferböschung unter einem abgewrackten Kai in den Fluss erstreckten; vieles war verborgen unter wucherndem Dickicht, alten Rohrkolben, Schilf, trockenem Ried und Brombeergestrüpp – alles vertrocknet und braun im winterlichen Mondlicht.
    Es gab viele, viele Orte, wo man untertauchen konnte, und Alban war verschwunden. Ohne Zweifel kannte er sich in der Gegend aus und hatte seine Flucht im Voraus geplant. Es war aussichtslos.
    Pendergast wandte sich um und ging auf dem Standstreifen des FDR Drive in Richtung des Zebrastreifens fünf Blocks weiter südlich, um die Schnellstraße erneut zu überqueren. Aber im Gehen sah er aus dem Augenwinkel eine Gestalt – ein junger Mann, der auf dem ersten zerstörten Pier stand, von hinten erhellt vom matten Licht der Brücke.
    Es war Alban. Sein Sohn sah ihn direkt an. Und da – als Pendergast stehen blieb und ihn fixierte – hob er die Hand und winkte kurz.
    Augenblicklich sprang Pendergast über die Geländer des Drive, landete auf der darunterliegenden Flussböschung und drängte sich durch das Gestrüpp. Er gelangte auf den kaputten Betonkai – aber nur um festzustellen, dass Alban erneut verschwunden war.
    Pendergast nahm an, dass Alban die Uferböschung hinaufgelaufen war, und spurtete nordwärts. Plötzlich sah er vor sich eine Bewegung – Alban rannte hinaus auf die zweite Pier-Ruine, wo er auf halbem Weg stehen blieb, sich umdrehte und mit verschränkten Armen wartete.
    Im Laufen zog Pendergast seine 45er. Um den zweiten Pier zu erreichen, musste er um eine Reihe zerstörter Poller herumlaufen und wieder durch Gestrüpp, wodurch er Alban vorübergehend aus dem Blick verlor. Gerade als er unten am Pier ankam und aus der Vegetation auftauchte, fühlte er einen wuchtigen Schlag gegen sein Bein, fiel nach vorn und spürte noch im Fallen einen zweiten Schlag auf die Hand, worauf ihm die 45er entglitt. Pendergast rollte sich ab und wollte aufstehen, aber Alban nahm das Manöver vorweg und nagelte ihn unter sich auf dem Betonboden fest.
    Und dann wurde er, genauso schnell, wie er festgehalten worden war, losgelassen. Pendergast sprang auf, bereit zu kämpfen.
    Aber Alban stürzte sich nicht auf ihn. Er trat lediglich einen Schritt zurück und verschränkte wieder die Arme.
    Pendergast stand wie angewurzelt da. Wie zwei Tiere fixierten sie einander, wobei jedes darauf wartete, dass das andere den ersten Schritt machte.
    Dann entspannte sich Alban plötzlich und sagte: » Endlich. Endlich können wir ein Gespräch unter vier

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