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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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möchten.«
    Pendergast stand auf und hörte, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte. Die Tür ging auf, und da standen ein halbes Dutzend Männer in grauer Uniform, alle bewaffnet, die Waffen auf ihn gerichtet. In einer gut koordinierten Aktion, angeführt von Scheermann, drangen sie gewandt und schnell ins Zimmer ein und umstellten Pendergast. Die Operation wurde mit tadelloser Effizienz durchgeführt, so dass er weder reagieren noch fliehen konnte.
    Pendergast kniff die Augen zusammen und machte den Mund auf, als wollte er etwas sagen.
    »Keine Bewegung«, sagte Scheermann unnötigerweise. »Hände weg von den Seiten.«
    Wortlos stand Pendergast da und streckte die Hände aus. Erst wurde er ausgezogen, dann in ein gestreiftes Baumwollhemd und grobe Pantoffeln gesteckt, ähnlich denjenigen, die er in den unterirdischen Baracken gesehen hatte. Die Wachen führten ihn die Treppe hinunter und stießen ihn auf die Straße, wobei sie ihre Waffen die ganze Zeit auf ihn gerichtet hielten, dann wurde er hinunter zum Hafen abgeführt. Seltsamerweise schenkten die Einwohner ihm in seiner neuen Gefängniskluft viel weniger Beachtung als zu dem Zeitpunkt, als er Zivilkleidung trug. Ohne Zweifel ein Anblick, den sie kannten.
    Pendergast wurde in den Bug einer kleinen Barkasse gesetzt, die Wachen bildeten einen Halbkreis um ihn. Unter lautem Getöse ihrer Dampfmaschine glitt die Barkasse auf den See hinaus und steuerte, schäumendes Kielwasser hinter sich herziehend, auf die düstere Festung zu.

64
    D ie Fahrt war kurz. An einem steinernen Kai legten sie an; Pendergast wurde vorwärtsgestoßen, die Soldaten trieben ihn mit ihren Gewehren vor sich her. Jetzt ragte die alte Festung direkt vor ihnen auf, die Zinnen ihrer Außenmauer wie dunkle, abgebrochene Zähne. Sie gingen eine Kopfsteinpflasterstraße hinauf, die zu einem mächtigen Eisentor führte; eine kleine Tür in dem Tor öffnete sich, und sie traten hindurch. Krachend fiel die Tür hinter ihnen zu.
    Pendergasts Blick bot sich ein staunenswertes Bild. Hinter der defekten Außenmauer der Festung lag eine innere Anlage. Diese war der Ruine und den alten Steinfundamenten nachträglich aufgesetzt worden, die ebenfalls neu aufgebaut und verstärkt worden waren. Sie hatte eine Fassade aus Stahlbeton, gestaltet im faschistischem Monumentalstil, mit glatten, mächtigen Mauern, die nur hier und da durch kleine Fenster hoch oben in der Fassade unterbrochen wurden. In die Außenwand war ein riesiges Relief des »Parteiadlers« des Dritten Reichs – ein Adler, der ein Hakenkreuz umklammert – gemeißelt, die einzige sichtbare Verzierung an den ansonsten kahlen Mauern und Türmen dieser Festung in einer Festung.
    Als Pendergast stehen blieb, um sich umzuschauen, rammte ihm einer der Soldaten eine Gewehrmündung in die Seite. »Beweg dich!«, blaffte er auf Deutsch.
    Pendergast ging durch einen äußeren Hof zu einer Tür, die in die eigentliche Hauptfestung führte. Hier befanden sich viele weitere Soldaten – einige schoben Wache, andere reinigten ihre Waffen, andere wiederum sahen Pendergast einfach nur mit höhnischer Miene an. Mechaniker eilten vorbei, um unbekannten Tätigkeiten nachzugehen.
    Sobald sie in der inneren Festung waren, gingen sie nach oben, erst durch alte Steinflure und auf Treppen, die nass und feucht und weiß von Salpeter waren; dabei kamen ihnen einige Techniker und Wissenschaftler in Laborkitteln entgegen, bis sie schließlich in den neueren, oberen Teil der Betonfestung gelangten.
    Oben an einer runden Treppe kamen sie zu einer Eichentür. Diese führte in einen großen und hellen Raum ganz oben in dem Gebäude, die Fenster boten einen herrlichen, wenn auch schmalen Blick über die Dächer der Festung und den See und bis zu den umliegenden Wäldern und Bergen. Es war ein überaus schön eingerichtetes Büro. Die Wände waren aus behauenem Naturstein, auf dem Boden lag ein Perserteppich, in der Mitte stand ein mächtiger antiker Schreibtisch, flankiert von Nazi-Flaggen. Erlesene alte Silberstücke und Kunstgegenstände waren kunstvoll vor den Wänden aufgestellt. Hinter dem Schreibtisch saß ein bemerkenswert aussehender Mann, ein Musterbeispiel teutonischer Vollkommenheit: kräftig und muskelbepackt, mit durchdringenden blassen Augen, sonnengebräunt und mit einem gut geschnittenen Schopf weißer Haare. Er lächelte.
    Pendergast erkannte den Mann sofort wieder. Fischer.
    »Sehr gut, Oberführer Scheermann«, sagte er.
    Der Soldat straffte sich und

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