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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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schlug die Hacken zusammen. »Danke, mein Oberst-Gruppenführer.«
    Fischer erhob sich, nahm eine Dunhill-Zigarette aus einem Kistchen aus getriebenem Silber, zündete sie mit einem goldenen Feuerzeug an und inhalierte tief. Dabei behielt er Pendergast im Blick. Er stieß den Zigarettenrauch aus, kam herüber und musterte Pendergast, der reglos dastand, umgeben von den Wachen mit Maschinenpistolen. Fischer streckte die geäderte Hand aus, strich über Pendergasts künstlichen Bart, dann packte er ihn und riss ihn ab. Lässig umkreiste er den Gefangenen; sein Lächeln wurde breiter.
    Und dann streckte er wieder die Hand aus. Einen Augenblick lang schien es, als würde er vielleicht einen Handschlag anbieten, aber das erwies sich als falsch. Fischer versetzte Pendergast mit der offenen Hand einen derart festen Schlag ins Gesicht, dass dieser zu Boden stürzte.
    »Holt ihm die Sachen aus dem Mund«, befahl er.
    Die Soldaten richteten die Waffen weiterhin auf Pendergast. Gleichzeitig rammte einer von ihnen dem FBI-Agenten den Lauf einer Luger in den Mund, um ihn offen zu halten, während seine Finger das Mundinnere erforschten. Einen Augenblick später streckte er die Hand aus, um Fischer zu zeigen, was er entdeckt hatte. Auf seiner Handfläche lagen ein winziges Werkzeug zum Schlossknacken, mehrere Plastikwangenpolster sowie ein kleines, mit einer klaren Flüssigkeit gefülltes Glasröhrchen.
    Grob zog der Soldat Pendergast zurück auf die Füße. Aus seiner Nase sickerte Blut, seine Augen waren weiß wie Papier.
    »Jetzt ist es gewiss«, sagte Fischer und starrte ihn an. »Es ist in der Tat unser Agent Pendergast. Wie schön von Ihnen, dass Sie die lange Reise zu uns gemacht haben. Mein Name ist Wulf Konrad Fischer. Ich bin der Mann, der Ihre Frau entführt hat.«
    Noch ein Lächeln.
    Als Pendergast nichts erwiderte, redete Fischer weiter. »Ich muss schon sagen, Ihre Tarnung war gar nicht schlecht. Ich wusste, dass ein Mann wie Sie kommen und nach mir – nach uns – suchen würde. Ich habe zudem vermutet, dass Sie mich mit Ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten am Ende finden würden. Womit ich nicht gerechnet habe, das war Ihre Tarnung. Ich hatte angenommen, dass Sie sich einschleichen, sich unter die Einheimischen mischen und im Wald herumschleichen würden. Ihre Tarnung war gut, diese ganze Scheiße über den Königin-Beatrix. Sehr gut gemacht, umso mehr, weil die Geschichte wahr ist. Glückwunsch.« Er zog an seiner Zigarette, hielt sie senkrecht, damit die lange Asche nicht abfiel. »Wo Sie einen Fehler gemacht haben, das war diese kleine Nummer mit Egon. Schauen Sie, Egon ist im Wald aufgewachsen; er kennt den Wald. Dass Sie ihm entwischt sind … als ich das gehört habe, da wusste ich, dass Sie kein Naturforscher sind.«
    Pendergast rührte sich nicht vom Fleck.
    »Meine Kameraden und ich waren, wie soll ich sagen, beeindruckt von dem, was Sie auf der Vergeltung angestellt hatten. Natürlich war es ein großer Schock zu erfahren, dass Helen Esterhazy noch am Leben ist. Obwohl wir sie unbedingt in vivo studieren wollten, haben Sie uns gezwungen, dieses lose Ende auf ziemlich grobe Weise zu kappen. Dennoch: Wir waren zumindest in der Lage, eine höchst erhellende Autopsie ihrer sterblichen Überreste durchzuführen, die wir in dem provisorischen Grab, das Sie für sie ausgehoben hatten, schnell fanden.«
    Darauf erschien unter Pendergasts Augen ein leichtes Zucken.
    »O ja. Wir lassen nie eine Gelegenheit zur Forschung aus. In erster Linie sind wir Wissenschaftler. Deshalb war Ihr spektakuläres und unerwartetes Eindringen in unser Programm – wieder die Vergeltung, und dann Ihre folgende Suche nach Helen – recht alarmierend. Aber da wir Wissenschaftler sind, konnten wir uns anpassen. Wir revidierten sehr schnell unsere Pläne, so dass wir Sie in die Endphase unseres großen Werks hier unten einbeziehen können. Wir sahen eine Gelegenheit und haben sie genutzt. Und darum: Haben Sie vielen Dank für Ihre Teilnahme.«
    Die Asche war noch nicht von seiner senkrechten Zigarette abgefallen. Fischer kippte sie in die Waagerechte, und sie rieselte herab. Und dann ließ er sich ein wenig Zeit, um den Stummel in einem Aschenbecher aus ziseliertem Silber sanft auszudrücken.
    Mit seiner schlanken Hand hob er die kleine Ampulle hoch, die man Pendergast abgenommen hatte. Nachdenklich rollte er sie zwischen Daumen und Zeigefinger.
    »Ich bewundere Ihren Mut. Aber wie Sie feststellen werden, brauchen Sie den hier nicht.

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