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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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widerspenstigen Fahrer ein und erschreckte sie manchmal, indem er mit hoher Geschwindigkeit auffuhr und erst im letzten Augenblick bremste. Um 17 Uhr 30 war er an Valdosta vorbei und überquerte die Grenze nach Florida.
    Weil er wusste, dass die direkteste Route problematisch war – sie führte durch Orlando und das städtische Gewirr aus verstopften, von Touristen befahrenen Autobahnkreuzen –, bog er auf die Interstate 10 in Richtung Osten und steuerte auf die Atlantikküste zu. Es war zwar eine weniger als zufriedenstellende Ausweichroute, bot aber immerhin die größte Aussicht auf Erfolg. In Jacksonville bog er wieder nach Süden ab und nahm die Interstate 96.
    Außerhalb von Daytona Beach tankte er, warf dem überraschten Tankwart einen Hundertdollarschein hin und fuhr mit quietschenden Reifen davon, ohne auf das Wechselgeld zu warten.
    Im Laufe des Abends ließ der Verkehr auf dem Highway langsam nach, und die Schwerlaster fuhren schneller. Pendergast fuhr Slalom zwischen ihnen – mit heruntergelassenem Verdeck, denn der Nachtwind half ihm, wach zu bleiben – und gab noch mehr Gas. Titusville, Palm Bay und Jupiter schossen als bloße Lichtflecken vorbei. Als er in Boca Raton ankam, schaltete er das Navigationsgerät ein und tippte sein Ziel ein.
    Er hatte die Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von einhundertfünfundneunzig Stundenkilometern zurückgelegt.
    Der Executive General Airport von Pettermar lag fünfzehn Kilometer westlich von Coral Springs, an den östlichen Hängen der Everglades. Während er sich dem Flughafen durch die weitläufigen Vororte von Fort Lauderdale näherte, konnte Pendergast einen kleinen Tower erkennen, eine Reihe von Windsäcken, das Blinken von Pistenfeuern.
    20 Uhr 55. Hinter einem struppigen Rutenhirsefeld kam die Start- und Landebahn des Flugplatzes in Sicht. Vor dem Hangar, der am nächsten war, lief sich eine einmotorige, sechssitzige Propellermaschine warm.
    Mit quietschenden Bremsen brachte Pendergast den Mercedes vor dem Abfertigungsgebäude zum Stehen, sprang aus dem Wagen und lief, so schnell sein Humpeln das erlaubte, in das niedrige, gelbgestrichene Gebäude.
    »Wohin fliegt die Maschine?«, fragte er den Flughafenadministrator hinter dem Tresen und zückte seinen Ausweis. »Das ist ein Notfall, FBI.«
    Der Mann zögerte nur einen Moment. »Auf dem eingereichten Flugplan steht Cancun.«
    Cancun. Wahrscheinlich nicht das wahre Ziel. Allerdings deutete es darauf hin, dass die Maschine Richtung Süden flog, über die Grenze.
    »Gehen heute Abend noch andere Flüge ab?«
    »Ein Learjet kommt in anderthalb Stunden aus Biloxi rein. Kann ich Ihnen irgendwie helfen –«
    Aber der Administrator redete mit einem leeren Raum. Pendergast war verschwunden.
    Nachdem er das Abfertigungsgebäude verlassen hatte, lief er zum Mercedes zurück und setzte sich hinein. Das Flugzeug machte sich startklar, der Motor brummte. Den Hangar und das Rollfeld umgab ein Sicherheitszaun; das Maschendrahttor war geschlossen. Pendergast blieb keine Zeit mehr: Er steuerte den Wagen auf das Tor zu und trat das Gaspedal durch. Mit einem Brüllen schoss das Fahrzeug nach vorn und durchbrach das Tor, so dass es auf den Asphalt stürzte.
    Das Flugzeug begann gerade, die Startbahn hinunterzurollen und langsam Geschwindigkeit aufzunehmen. Pendergast gelangte auf gleiche Höhe und blickte in die Kanzel. Der Pilot war auffallend: großgewachsen und sehr muskulös, stark sonnengebräunt, mit schlohweißen Haaren. Der Copilot blickte aus dem Fenster auf den Mercedes: Es war einer der Jogger, die Helen im Central Park entführt hatten. Als er Pendergast erkannte, zog der Mann schnell eine Waffe und schoss aus dem offenen Fenster.
    Pendergast scherte aus, weg von dem Schuss, dann lenkte er den Mercedes nahe an die Tragfläche, wodurch er sich im toten Winkel des Schützen befand. Während er das Tempo des Wagens dem des Flugzeugs anpasste, überlegte er kurz, ob er sich vor das Flugzeug setzen sollte, um ihm den Weg abzuschneiden – aber das könnte leicht dazu führen, dass die Maschine die Kontrolle verlor. Helen war an Bord. Stattdessen lenkte er den Wagen vorsichtig noch näher an die Tragfläche heran. Er zog die Tür auf, wartete, straffte sich – und dann hechtete er aus dem fahrenden Wagen auf das rechte Fahrwerk. Er verfehlte sein Ziel um Zentimeter und glitt an den Streben ab, so dass seine Füße kurz über den Asphalt schleiften. Mit einem mächtigen Klimmzug zog er sich vom summenden

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