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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Gelegenheit, sie abzufangen.
    Er trat aus der Telefonzelle – taumelnd und noch immer schwindlig – und musste sich sofort in den Sand setzen. Er war schwach, er war erschöpft, er verlor Blut, und er hatte seit über zwei Tagen weder geschlafen noch etwas zu sich genommen. Aber die plötzliche Schwäche ging über das Körperliche hinaus. Sein Geist, sein ganzes Wesen war verletzt.
    Er zwang sich, seinen zerrütteten seelischen Zustand zu untersuchen. Was er jetzt für Helen empfand – ob er sie noch liebte oder nicht –, wusste er nicht. Zwölf Jahre lang hatte er sie für tot gehalten. Er hatte sich damit versöhnt. Und jetzt war sie am Leben. Nur eines wusste er bestimmt: Hätte er nicht darauf bestanden, sie wiederzusehen, dann hätte er ihre Verabredung nicht dermaßen vermasselt, dann wäre Helen noch immer in Sicherheit. Er musste diese Scharte auswetzen. Er musste Helen befreien, sie den Fängen des Bundes entreißen – nicht nur, um ihr Leben zu retten, sondern auch seines. Sonst …
    Über dieses »sonst« nachzudenken ließ er nicht zu. Stattdessen erhob er sich, indem er die letzten Kräfte mobilisierte. Er musste nach Cananea kommen, auf dem einen oder anderen Weg.
    Er humpelte zum Parkplatz des Flugplatzes, der von Straßenlaternen erhellt wurde. Dort parkte ein einzelner Wagen, ein alter brauner Cadillac Eldorado, der ohne Zweifel dem Flugplatzangestellten gehörte.
    Wie es schien, würde der Mann ihm noch einen Gefallen erweisen müssen.
    82 Stunden später
    Pendergast lenkte den qualmenden, verbeulten Eldorado an eine Tankstelle kurz vor der Kleinstadt Palominas, Arizona. Er hatte die dreitausendfünfhundert Kilometer ohne Pause zurückgelegt und lediglich zum Tanken angehalten.
    Er stieg aus und lehnte sich an die Tür. Es war zwei Uhr nachts, der unendliche Wüstenhimmel war mit Sternen übersät. Kein Mond war zu sehen.
    Kurz darauf betrat er den Einkaufsladen neben der Tankstelle. Hier kaufte er eine Straßenkarte des mexikanischen Staates Sonora, ein halbes Dutzend Wasserflaschen, einige Pakete Trockenfleisch, Kekse, ein paar Dosen Rindfleisch, ein paar Abtrockentücher, Verbände, entzündungshemmende Salbe, ein Medizinfläschchen Ibuprofen, Koffeintabletten, Klebeband und eine Taschenlampe. Das Ganze wanderte in eine verstärkte Plastikeinkaufstüte, die er mit zum Wagen nahm. Als er wieder auf dem Fahrersitz saß, las er die Straßenkarte, die er gekauft hatte, und prägte sich die Strecke ein.
    Er bog vom Gelände der Tankstelle und fuhr in hohem Tempo auf der Route 92, bis er auf einer kleinen Brücke den San Pedro River überquerte. Hinter der Brücke bog er rechts ab auf einen unbefestigten landwirtschaftlichen Weg in Richtung Süden. Er fuhr langsam, der Wagen holperte und polterte auf der ausgefahrenen Straße, während er durch die struppigen Mesquite- und Akaziendickichte steuerte und das Scheinwerferlicht in die gebogenen Äste stach. Der unsichtbare Fluss lag links, schwarz umrissen, hinter einer dichten Reihe von Pappeln. Ungefähr achthundert Meter von der Grenze entfernt lenkte Pendergast den Wagen vom landwirtschaftlichen Weg in ein Mesquitedickicht, wobei er so weit wie möglich hineinfuhr. Er schaltete den Motor aus, stieg mit dem Einkaufsbeutel in der Hand aus und horchte in die Dunkelheit. In der Ferne heulten ein paar Kojoten, aber ansonsten waren keinerlei Anzeichen von Leben zu erkennen.
    Ein trügerisches Bild. Dieser Abschnitt der amerikanisch-mexikanischen Grenze war durch einen fünffach gestaffelten Stacheldrahtzaun gesichert, starrte vor hochentwickelten Sensoren, Infrarot-Überwachungskameras und nach unten gerichtetem Radar, hinzu kamen noch die Schnellen Eingreiftruppen des Grenzschutzes, die nur Minuten entfernt stationiert waren.
    Aber Pendergast machte sich keine Sorgen. Er hatte einen Vorteil, den nur wenige andere Schmuggler oder kriminelle Grenzgänger besaßen: Er ging Richtung Süden, nach Mexiko.
    Er schlug den Einkaufsbeutel in seine Anzugjacke ein, fertigte einen primitiven Rucksack daraus, schlang ihn sich über die Schulter und marschierte los.
    Die Bewegung führte dazu, dass das verletzte Bein wieder zu bluten begann. Er blieb stehen, setzte sich und löste den Verband im Schein der Taschenlampe, trug Salbe auf, dann verband er die Wunde erneut mit sauberem Verbandsmaterial und Abtrockentüchern. Schließlich schluckte er vier Ibuprofen und ebenso viele Koffeintabletten.
    Es dauerte mehrere Minuten, bis er wieder auf den Beinen war. So ging

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