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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Granatwerferbeschuss gerieten, denn die Truppen, die den Hinterhalt gelegt hatten, hatten sich jetzt eingeschossen.
    Keuchend und wie betäubt durch die jähe Wendung des Schicksals, blickte sich der Oberst um: sechs Männer und er selbst, die jämmerlich hinter den Felsen hockten. Sie waren verängstigt, wie gelähmt. Er musste etwas tun, das Kommando übernehmen, Führung zeigen. Er spähte durch einen schmalen Spalt in den Felsen und machte eine Bestandsaufnahme. Die feindlichen Truppen feuerten von hinter einem Vulkankamm oberhalb der Hafenanlagen. Rechts von ihm befand sich ein Hang mit schwarzen Felsen. Falls sie das offene Gelände überqueren und hinter die Felsen dort gelangen könnten, hätten sie Deckung, wenn sie seitlich den Hang hinauf und um die Biegung der Insel laufen würden.
    Er sah sich um. »Hört zu!« Er hielt inne, dann schrie er: » Filhos da puta, hört zu!«
    Das weckte sie auf.
    »Wir steigen bergauf, gehen dann hinter jene Deckung dort. Sofort. Folgt mir.«
    »Was ist mit Feuerschutz?«, fragte Thiago.
    »Zu viele Angreifer – außerdem würde es sie nur warnen. Wir rennen einfach wie die Teufel. Auf drei … Eins, zwei, drei! «
    Sie sprangen über die Felsen und liefen schräg über den Hang aus loser Vulkanasche. Sofort brach ein Trommelfeuer los, doch die feindlichen Truppen hatten offensichtlich nicht so schnell mit einer Kampfhandlung gerechnet, und so gelangten alle sieben hinter den Bergsturz, bevor die Granatwerfersalven einsetzten. Souza hörte Offiziere Befehle auf Deutsch brüllen.
    »Weiter!«, rief er.
    In gebückter Haltung liefen sie weiter, schräg den Hang hinauf und um die leichte Biegung der Insel. Weit vor ihnen ragte die Festungsmauer auf und erhob sich drohend aus der vulkanischen Asche, schwarz und rauh.
    Wieder gerieten sie unter starken Beschuss, als sie aus der Deckung kamen und die Kugeln die Asche rings um sie herum aufspritzen ließen. Ein Mann links vom Oberst stöhnte auf, als eine Kugel ihn traf, eine Fontäne aus Blut und Fleisch aus seiner Brust hervorbrach und er schwer auf die Felsen stürzte.
    Sie rannten immer weiter, während die Kugeln die Asche ringsum aufspritzen ließen. Weitere auf Deutsch geschriene Befehle. »Ihnen nach!« Der Oberst begriff: Die feindlichen Truppen hatten die Verfolgung aufgenommen.
    »Runter!«, rief er. »Fallen lassen und Feuer erwidern!«
    Die Männer wirbelten herum, ließen sich beinahe wie ein Mann in die weiche Asche fallen und gaben aus ihren automatischen Waffen vernichtende Feuerstöße ab. Der Oberst war extrem zufrieden, als er sah, dass etliche ihrer Verfolger fielen und die Übrigen schnell in Deckung gingen.
    »Hoch!«, befahl er. »Lauft los!«
    Blitzschnell waren sie wieder auf den Beinen und rannten los. Und während sie um die Biegung kamen, sah er – über ihnen, etwa vierhundert Meter entfernt – das gezackte Loch in der Außenmauer. Im Inneren der Festung würden sie eine weitaus bessere Chance haben als hier draußen im offenen Gelände.
    »Zur Bresche dort!«, rief der Oberst und zeigte hin.
    Die Männer liefen hügelan, direkt auf die Bresche zu, wodurch sie sich allerdings erneut dem Beschuss aussetzten. Wenn sie doch nur die Bresche erreichen könnten, talvez …

73
    P endergast hatte durch eine Schießscharte in einer halb zerstörten Mauer der alten Festung beobachtet, wie sich die Boote des Obersts den Hafenanlagen näherten. Zunächst hatte er geglaubt, es handele sich um einen Teil des Ablenkungsmanövers, das sie ursprünglich geplant hatten, doch dann wurde ihm in einem furchtbaren Moment klar, dass der Oberst vom Plan abgewichen war.
    Er steuerte geradewegs auf die Hafenanlagen zu.
    Pendergast glaubte, Souzas Gründe zu verstehen: Geschwindigkeit war das Entscheidende. Noch in Alsdorf hatten er und Souza über dieses taktische Vorgehen diskutiert und es wegen der noch so geringen Gefahr eines Hinterhalts verworfen. Es bestand immer die Möglichkeit, dass sich die Truppen in der Festung, wenn sie Geräusche eines Angriffs hörten, schnell genug bewegen konnten, um eine Falle zu stellen – oder eine Falle zu besetzen, die bereits installiert war. Der Oberst hatte diese Möglichkeit abgetan, doch letztlich hatte sich Pendergast mit seiner Auffassung durchgesetzt.
    Aber, wie es schien, nicht genügend durchgesetzt.
    Mit beschleunigtem Herzschlag verfolgte Pendergast ihr Näherkommen. Es könnte klappen. Und in der Tat, jetzt konnte er erkennen, dass der Oberst sehr viel weniger Männer

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