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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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sie wären Beschuss aus einer unbekannten Richtung ausgesetzt. Schnell ließ sich Pendergast in das Labor zurückfallen, damit sie an ihm vorbeilaufen konnten. Dann aber ging er raus – jetzt vor der sich zurückziehenden Gruppe –, plünderte einen der Soldaten, die er erschossen hatte, steckte sich mehrere Granaten und zwei volle Sturmgewehr-Magazine ein, wobei er hin und wieder in Deckung gehen musste, weil die panischen Brasilianer auf ihn feuerten.
    Nunmehr wieder bewaffnet, machte Pendergast einen Bogen zurück zum Labor, verdrahtete sämtliche Granaten und schlang einen Sollbruchknoten um die löffelförmigen Abzugshebel. Als Nächstes suchte er nach einem dünnen Draht und zog – als er einen gefunden hatte – an allen Handgranaten die Stifte. Extrem vorsichtig ging er zurück in den Tunnel und horchte auf die Pausen zwischen den Explosionen und Schüssen. Im richtigen Augenblick spurtete er den Tunnel entlang und blieb an einer Stelle stehen, wo die Decke aufgrund des erhobenen Bodens mit Rissen durchsetzt war. Er rollte eine Tragbahre aus einem nahegelegenen Labor, stieg darauf, befestigte das Granatenbündel mit einem Keil an der Decke und entrollte den dünnen Draht, den er im Labor gefunden hatte, vom Sollbruchknoten, der die Granaten-Abzugshebel hielt. Er schob die Tragbahre zurück ins Labor, ging im Türrahmen in die Hocke und lauschte erneut.
    Kurz darauf gab er mehrere massive Feuerstöße aus seinem Gewehr ab. »Sie sind hier!«, rief er auf Deutsch. »Schnell! Beeilt euch, hier drüben.«
    Diesem Ruf ließ er weitere Salven folgen. »Beeilt euch!«
    Die deutschen Soldaten ließen sich schnell in seine Richtung zurückfallen, hockend und feuernd, und zogen sich im Krebsgang zurück.
    Noch einmal gab Pendergast eine Salve aus seinem automatischen Gewehr ab, dann rief er: »Hilfe! Hilfe!«
    Während sie näher kamen, riss er an dem Draht, wodurch er die Abzugshebel am Granatenbündel löste, dann lief er in das Labor und schloss die Stahltür hinter sich. Kurz darauf ertönte im Tunnelgang eine massive Detonation. Das kleine Fenster in der Tür platzte heraus, die Tür selbst wurde aus den Angeln gerissen und in den Raum geschleudert. Pendergast, der an der gegenüberliegenden Wand hockte, stand auf und stürmte durch den Durchgang in den erstickenden Staub und Gips, rannte durch die herabstürzenden Steinquader, während der Tunnel rings um ihm herum wankte und einzustürzen begann. Immer noch Staub hustend und bei null Sicht gelangte er zu Souzas Stellung.
    »Oberst, ich bin’s, Pendergast!«, rief er auf Englisch und dann auf Portugiesisch. »Me ajude!« Und schließlich: »Folgt mir – wir haben nur einen Moment Zeit!«
    Er drehte sich um und rannte zurück in den blendenden Staub, den Oberst und seine vier verbliebenen Männer im Schlepptau.

74
    H inter dem Einsturz verlief der Tunnel in einer weiten Biegung an der Innenseite der Ringmauer der Festung, Laboratorien zur Linken, die massive Mauer zur Rechten. Es war die Hauptbewegungsroute auf dieser unteren Ebene der Festung, ein gefährlicher Ort. Die Lösung, sagte sich Pendergast, bestünde darin, noch tiefer hinabzugehen, wo sie möglicherweise ins Labyrinth aus unterirdischen Gängen, Kerkern, Gefängniszellen und Lagerräumen entkommen könnten. Es handelte sich um das Areal, in dem Pendergast ursprünglich eingesperrt worden war, doch er hatte es während seiner schnellen Ausspähung der Festung nicht weiter erkundet, weil er es für belanglos hielt.
    Jetzt war dieses Areal höchst relevant. Mehr noch: Es war ihre einzige Chance.
    Bereits jetzt konnte er eine Gruppe Soldaten hören, die ihnen entgegenliefen. Das Klappern von Gewehren und das regelmäßige, dumpfe Geräusch von Stiefeln hallten den Steingang hinunter. Links von ihnen befand sich eine Laboratoriumstür, eingefügt in eine steinerne Nische, aber die Tür war abgeschlossen, und Pendergast blieb keine Zeit, sie aufzubrechen. Mit Handsignalen bedeutete er dem Oberst und seinen Männern, sich gegen beide Tunnelmauern zu pressen, sich auf die Knie fallen zu lassen und die Gewehre auf die herankommenden Soldaten zu richten.
    »Feuer nach Belieben«, sagte er leise. Der Oberst wiederholte den Befehl auf Portugiesisch.
    Die Schritte kamen näher, hallten um die Biegung des Tunnels. Die kleine Gruppe bereitete sich auf einen Hinterhalt aus nächster Nähe vor.
    Als Reaktion auf einen gebrüllten Befehl blieben die heranrückenden Soldaten gerade eben außer Sichtweite stehen.

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