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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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ungemein nervös.
    »Möchten Sie mir vielleicht verraten, weshalb Sie diese Spezialanalysen benötigen?«
    »Gern. Die Proben stammen von einem Auto, das offenbar eine gewisse Zeitlang auf einer Schotterstraße sowie auf einer schlammigen Auffahrt gefahren ist. Ich muss diesen Ort finden.«
    Allerton schnappte sich die Proben und erhob sich aus dem Sessel. »Warten Sie hier.«
    Dann nahm er die volle Kaffeetasse vom Couchtisch und ging in den Keller.
    30 Stunden später
    Mitternacht. Pendergast saß bei eingeschaltetem Motor im Rolls-Royce vor dem Haus von Dr. Allerton.
    Er hatte Glück gehabt: Die besondere Art von Granit trat nur in einem Gebiet zutage, in dem es zugleich eine Kiesgrube gab. Eigentümer der Kiesgrube war die Reliance and Gravel Company, die etwas außerhalb von Ramapo, Bundesstaat New York, lag. Das Unternehmen betrieb ein großes Kieswerk und belieferte ein Gebiet, das einen erheblichen Teil von Rockland County umfasste. Pendergast war mit dem Laptop auf die Website von Reliance gegangen und hatte den ungefähren geographischen Umkreis der Kundschaft kartographiert, den er anschließend auf einem Straßenatlas von Rockland County markierte.
    Als Nächstes befasste er sich mit Allertons Analyse der Schlammbröckchen. Sie bestanden zum großen Teil aus einem ungewöhnlichen Lehmtyp, der sich als verwitterter Glimmerhalloysit erwiesen hatte und glücklicherweise in der Region nicht besonders oft vorkam, jedoch – laut dem Geologen – etwas häufiger in Quebec und im Norden Vermonts. Allerton hatte Pendergast eine Karte mit der geographischen Verbreitung des Halloysits mitgegeben, die er aus einer Online-Zeitschrift kopiert hatte.
    Diese Karte glich Pendergast mit dem Verbreitungsgebiet ab, das er für den Kies markiert hatte. Nur in einem Landstrich kamen beide Karten zur Deckung, er war knapp anderthalb Quadratkilometer groß und lag nordöstlich von Ramapo.
    Jetzt öffnete Pendergast auf dem Laptop Google Earth und machte die Koordinaten dieser deckungsgleichen anderthalb Quadratkilometer ausfindig. Nachdem er auf die maximale Auflösung des Computerprogramms gezoomt hatte, betrachtete er das Gelände genauer. Ein großer Teil war bewaldet und lag an der Grenze des Harriman State Park. Ein anderer Abschnitt wurde von einer Vorstadtsiedlung eingenommen, doch es handelte sich um ein Neubaugebiet, und allem Anschein nach waren sämtliche Straßen und Auffahrten durchgängig asphaltiert. Hier und da gab es noch ein paar unbefestigte Straßen sowie einige Farmen, aber dort waren keine Flächen mit Kies bestreut. Schließlich entdeckte er ein Gebäude, das ihm vielversprechend vorkam: ein großes, abgelegenes Lagerhaus. Davor befand sich eine lange Zufahrt, und ein kleiner angrenzender Parkplatz hatte eine fleckige, helle Färbung, was ganz danach aussah, dass über dem schlammigen Boden Schotter ausgebreitet worden war.
    Pendergast klappte den Laptop zu und verstaute ihn, fuhr mit quietschenden Reifen vom Bordstein los und steuerte in Richtung New Jersey Turnpike.

    Anderthalb Stunden später parkte er den Rolls etwas abseits der Straße, rund achthundert Meter hinter der Abfallbeseitigungsanlage des Rockland County, in einem bewaldeten Abschnitt kurz vor dem Lagerhaus. Durch die kahlen, im Mondlicht blassen Bäume war das Gebäude zu erkennen, vor dessen massiver Wellblechtür eine einzelne Lampe brannte. Eine halbe Stunde lang observierte er das Gebäude. Niemand kam heraus oder ging hinein; es war offenbar leer.
    Er nahm eine Taschenlampe vom Rücksitz, schaltete sie aber nicht ein, stieg aus dem Wagen und schlich sich durch das Wäldchen an das Gebäude an. Vorsichtig ging er um das Lagerhaus herum. Die einzige Fensterscheibe war schwarz angemalt.
    Pendergast schaltete die Taschenlampe ein und kniete sich hin, wobei er vor Schmerzen kurz zusammenzuckte. Er nahm die Kiesprobe aus der Jackentasche und verglich sie im Licht der Taschenlampe mit dem Kies auf der Zufahrt. Absolut identisch. Er nahm eine kleine Probe der feuchten Erde unter dem Kies und befühlte sie mit Daumen und Zeigefinger. Auch hier: identisch.
    Er lief über die offene Fläche, um das Lagerhaus herum und drückte sich gegen die Wellblechwand, dann schlich er in gebückter Haltung zur Vorderseite. Äußerlich war das Gebäude verfallen, außer Betrieb, kein Schild irgendeiner Art war angebracht. Und doch: Bei einem derart schäbigen Gebäude wirkte das Vorhängeschloss an der einzigen Tür verdächtig teuer und neu.
    Pendergast

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