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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Rätsel.«
    »Ich benötige Details über den genauen Ablauf der Ereignisse.«
    Hinter dem Schutzvorhang sagte Pendergast: »Ich hatte mich mit Judson und Helen am Bootshaus verabredet, um Helen vor dieser Gruppe in Sicherheit zu bringen. Helen ist wie vereinbart um sechs eingetroffen. Mir wurde schnell klar, dass man uns in eine Falle gelockt hatte. Einer der Modellyachtbesitzer verhielt sich verdächtig. Er kannte sich überhaupt nicht mit Schiffen aus und war ängstlich und nervös – er schwitzte, obwohl es kühl war. Ich habe meine Waffe gezogen und ihn aufgefordert aufzustehen. Dann ging’s los.«
    D’Agosta machte sich Notizen. »Wie viele Beteiligte?«
    Pendergast hielt kurz inne. »Sieben, mindestens. Der Modellyachtbesitzer. Ein Liebespaar auf einer der Parkbänke – die haben Judson erschossen. Ein vermeintlicher Obdachloser, der Proctor angeschossen hat. Ihre Tatortermittler haben die Abfolge des Schusswechsels wahrscheinlich schon rekonstruiert. Es waren mindestens noch drei weitere Personen beteiligt: zwei Jogger, die Helen entführt haben, als sie zu fliehen versuchte, und der Fahrer des Taxis, in das sie Helen hineindrängt haben.«
    Pendergast trat hinter dem Schutzvorhang hervor. Sein normalerweise makelloser Anzug sah furchtbar aus: das Jackett voller Grasflecken, der untere Teil eines Hosenbeins eingerissen und voll getrockneten Bluts. Er band sich die Krawatte und sah dabei D’Agosta an. »Adieu, Vincent.«
    »Warten Sie. Wieso wusste dieser … Bund von Ihrer Verabredung mit Helen?«
    »Eine ganz ausgezeichnete Frage.«
    Pendergast griff nach einem metallenen Gehstock und wandte sich ab. D’Agosta packte ihn am Arm. »Das ist doch verrückt, dass Sie das Krankenhaus verlassen, einfach so. Kann ich Ihnen denn nicht auf irgendeine Weise helfen?«
    »Doch.« Pendergast nahm D’Agosta das Notizbuch samt Schreiber aus der Hand, schlug es auf und schrieb rasch etwas hinein. »Das ist das Kennzeichen des Taxis, in dem Helen entführt worden ist. Die letzten beiden Ziffern konnte ich nicht erkennen. Setzen Sie alles daran, das Kennzeichen zu identifizieren. Und das ist die Nummer des Taxis, aber die ist wertlos, nehme ich an.«
    D’Agosta nahm das Notizbuch wieder an sich. »Garantiert.«
    »Geben Sie eine Fahndung nach Helen heraus. Das könnte zwar kompliziert sein, da sie offiziell ja als tot gilt, aber machen Sie’s trotzdem. Ich besorge Ihnen ein Foto – es wird fünfzehn Jahre alt sein, die Forensiker sollen sie mit ihren Bildbearbeitungsprogrammen älter machen.«
    »Sonst noch was?«
    Pendergast schüttelte brüsk den Kopf, nur einmal. »Finden Sie einfach nur das Taxi.« Und damit verließ er das Krankenzimmer und humpelte den Flur hinunter, wobei er seinen Gang beschleunigte.
    22 Stunden später
    Auf der Fahrt von Newark nach Westen fühlte D’Agosta sich in jene Zeit zurückversetzt, als er im 41. Bezirk in der damaligen South Bronx Streife gegangen war. Die heruntergekommenen Läden, die mit geschlossenen Rollläden versehenen Gebäude, die völlig maroden Straßen – das alles erinnerte ihn an weniger glückliche Tage. Er fuhr weiter, während sich draußen vor der Windschutzscheibe immer trostlosere Bilder boten. Schon bald kam er im Zentrum der Misere an: Hier, inmitten der am dichtesten bevölkerten Megacity der USA, standen ganze Häuserblocks leer, die Gebäude ausgebrannte Hüllen oder Müllkippen. An einer Straßenecke fuhr er rechts ran, die Dienstwaffe dort, wo er schnell an sie herankommen würde. Aber dann sah er mitten in dem ganzen Verfall ein einzelnes Gebäude – es stand da wie eine einsame Blume auf einem Parkplatz – mit Gardinen hinter den Fenstern, Geranien und hell gestrichenen Fensterläden: ein Ort der Hoffnung inmitten der Stadtwüste. D’Agosta atmete tief durch. Die South Bronx hatte sich wieder erholt; dieses Viertel hier würde das ebenfalls schaffen.
    Er überquerte den Bürgersteig und ging über ein brachliegendes Grundstück, wobei er lose Ziegelsteine mit dem Fuß zur Seite stieß. Pendergast war bereits eingetroffen. Der Agent stand am anderen Ende der Brache neben den ausgebrannten Überresten eines Taxis und unterhielt sich mit einem uniformierten Polizisten und den Angehörigen eines kleinen Ermittlerteams. Pendergasts Rolls-Royce, der an der Straßenecke parkte, wirkte in dem ärmlichen Viertel enorm deplaziert.
    D’Agosta ging zu Pendergast, der ihm kurz zunickte. Bis auf die schockierende Blässe sah der FBI-Agent wieder einigermaßen

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