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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Verwendung diverser Chemikalien und Verbindungen, die bis dahin nicht zur Verfügung gestanden hatten, gelang es ihm, ein Arkanum zu synthetisieren, das keine … menschlichen Faktoren mehr erforderte.«
    »Mit anderen Worten: Er hörte auf zu töten«, sagte Felder.
    Constance nickte. »Solange er sein Leben verlängerte, empfand er keine besonderen Bedenken, Menschenleben zu opfern. Als Wissenschaftler jedoch beleidigte es sein Gefühl für Reinheit und Ästhetik. Ja – er hörte auf zu töten. Er brauchte es nicht mehr. Das Arkanum, das wir beide weiterhin einnahmen, war nun rein synthetisch. Aber seine größere Aufgabe war noch immer nicht vollendet. Und so setzte er seine wissenschaftlichen Forschungen fort, bis er schließlich recht plötzlich im Frühjahr neunzehnhundertvierundfünfzig damit aufhörte.«
    »Warum?«, fragte Felder.
    Ein schmallippiges Lächeln huschte über Constances Gesicht. »Nochmals: Das ist nicht relevant für meine Geschichte. Aber ich will Ihnen eines verraten. Dr. Leng hat mir einmal erklärt, dass es zwei Wege gebe, einen Patienten zu ›heilen‹. Der übliche Weg besteht darin, seine Gesundheit wiederherzustellen.«
    »Und der andere?«
    »Ihn von seinem Leid zu erlösen.« Das dünnlippige Lächeln verschwand. »Wie auch immer, nachdem er seine Arbeit schließlich beendet hatte – genauer gesagt, sie nicht mehr notwendig war –, hörte Dr. Leng auf, das Elixier einzunehmen. Er verlor das Interesse am Leben, zog sich noch mehr zurück und begann in einem normalen Tempo zu altern. Aber mir hat er die Wahl gelassen. Und ich … habe mich entschlossen, die Behandlung fortzusetzen. Und so blieben die Dinge noch ungefähr fünfzig Jahre lang – bis wir einem unerwarteten und gewalttätigen Hausfriedensbruch zum Opfer fielen. Dr. Leng wurde getötet, und ich versteckte mich in den tiefsten Winkeln des Hauses. Letztlich wurde die Ordnung wiederhergestellt, und die Villa ging in die Hände von Lengs Ururneffen Aloysius Pendergast über.«
    »Pendergast?«, wiederholte Felder, ungeheuer überrascht.
    Constance nickte.
    Felder schüttelte den Kopf. Er fasste das alles nicht.
    »Ich habe Pendergast viele Monate lang beobachtet, bis ich mich ihm schließlich offenbart habe. Er hat mich sehr freundlich aufgenommen … als sein Mündel.« Sie verlagerte ihr Gewicht auf der Bank. »Und damit haben Sie sie, Dr. Felder, die Geschichte meiner Vergangenheit.«
    Felder atmete tief durch. »Und Ihr Kind?« Er hätte zu gerne gewusst, wer der Vater war.
    »Ich habe meinen Sohn in Gsalrig Chongg zur Welt gebracht, einem abgeschiedenen Kloster in Tibet. Durch einen komplizierten Prozess erkannten die Mönche des Klosters, dass mein Sohn die neunzehnte Inkarnation eines der heiligsten Rinpoches Tibets war. Das erwies sich als große Gefahr. Die chinesischen Besatzer haben den tibetanischen Buddhismus rücksichtslos unterdrückt, insbesondere die Idee der Reinkarnation heiliger Männer. Im Jahr neunzehnhundertfünfundfünfzig, als der Dalai-Lama einen sechsjährigen Knaben zur elften Inkarnation des Panchen-Lama ausrief, ergriffen die Chinesen den Jungen. Seither ist er nicht mehr gesehen worden – vielleicht wurde er ermordet. Die Chinesen erfuhren, dass mein Kind zur neunzehnten Reinkarnation des Rinpoche erklärt wurde, und so kamen sie, um ihn festzunehmen.«
    »Also war es notwendig, sie davon zu überzeugen, dass er tot ist«, sagte Felder.
    »Genau. Ich tat so, als wäre ich mit meinem Kind geflohen und hätte es von einem Schiff ins Meer geworfen – das war alles ein Ablenkungsmanöver. Meine Verhaftung wurde weithin publik und schien die Chinesen zufriedenzustellen. Unterdessen wurde mein wahres Kind aus China nach Indien herausgeschmuggelt.«
    »Also haben Sie eine Puppe an Bord der Queen Mary II gebracht und über Bord geworfen?«
    »Genau. Eine lebensgroße Puppe. Ich habe sie während der Überfahrt ins Meer geworfen.«
    Es entstand ein kurzes Schweigen, bevor Felder erneut das Wort ergriff. »Es gibt da noch etwas, das ich nicht verstehe. Warum haben Sie mich losgeschickt, damit ich nach Ihrer Haarlocke suche? Ich hatte immer angenommen, es sei ein …« Hier errötete er. »… ein Liebesdienst. Damit ich mich von der Schuld befreien, mich Ihnen beweisen konnte. Aber Sie haben deutlich gemacht, dass Sie mir in dieser Hinsicht keine Gefühle entgegenbringen.«
    »Haben Sie die Antwort denn nicht geahnt, Dr. Felder?«, erwiderte Constance. »Eigentlich gibt es wohl zwei Antworten

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