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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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ich’s recht bedenke: Holen Sie bitte den Wagen.«
    »Darf ich fragen, wohin wir fahren?«
    »Zum Polizeipräsidium.«

    Wenn Vincent D’Agosta in einen besonders komplizierten Fall versunken war, empfand er die Stunden zwischen Mitternacht und zwei Uhr als ideale Zeit, um seine Gedanken zu sammeln, die Akten neu zu ordnen und – am wichtigsten – die Korktafel aufzuhängen, auf der er die Beweismittel in Raum und Zeit arrangierte, um zwischen den einzelnen Punkten des Falls einen Zusammenhang herzustellen. Die Korktafel bedeckte zwar die halbe Wand und war mit den Jahren etwas schäbig geworden, aber immer noch brauchbar. Inzwischen war es ein Uhr morgens, und D’Agosta stand vor dem Korkbrett und pinnte einen Stapel Karteikarten, Fotografien und kleine Notizzettel mit Reißzwecken und Verbindungsfäden an.
    »Ah, Lieutenant. Ein Uhr, und noch immer schwer bei der Arbeit, wie ich sehe.«
    D’Agosta drehte sich um – und sah Special Agent Conrad Gibbs: Mit lächelnder Miene lehnte er am Rahmen der offenen Tür. Mit Mühe unterdrückte D’Agosta die durch die Unterbrechung hervorgerufene Verärgerung. »Guten Abend, Agent Gibbs.«
    Sie hatten eine förmliche, streng berufliche Beziehung entwickelt, was D’Agosta gut zupasskam.
    »Darf ich?« Mit einer Handbewegung erlaubte sich Gibbs selbst, das Zimmer zu betreten.
    D’Agosta fiel kein Grund ein, weshalb er ihm das hätte verweigern können. »Na klar, kommen Sie rein.«
    Die Hände auf dem Rücken verschränkt, betrat Gibbs mit langen Schritten den Raum. Mit knappem Nicken wies er auf die Pinnwand. »Also, so etwas habe ich ja lange nicht mehr gesehen. Vor Jahren haben wir das so gemacht, damals, als ich noch in Quantico gearbeitet habe. Aber dann haben wir auf Computer umgestellt.« Gibbs lächelte. »Ich habe vor kurzem sogar damit angefangen, Fälle auf meinem treuen iPad auszuarbeiten.« Er gab seiner Lederaktentasche einen kleinen Klaps.
    »Ich ziehe die altmodische Art vor, nehme ich an«, sagte D’Agosta.
    Gibbs betrachtete die Pinnwand. »Nett. Außer dass ich Ihre Handschrift nicht besonders gut lesen kann.«
    D’Agosta sagte sich, dass Gibbs nur versuchte, freundlich zu sein. »Die Schwestern vom Heiligen Kreuz konnten leider keine leserliche Handschrift in mich hineinprügeln.«
    »Wie schade.« Gibbs war die Ironie in D’Agostas Antwort offenbar entgangen. Dann hellten sich seine Gesichtszüge auf. »Ich bin froh, dass ich Sie hier noch zu so später Stunde antreffe. Ich bin nur heraufgekommen, um etwas abzugeben.« Er legte seinen Aktenkoffer auf einen der unordentlichen Stapel auf D’Agostas Schreibtisch, ließ die Verschlüsse aufspringen, klappte ihn auf und zog eine dicke Aktenmappe daraus hervor. Wortlos, aber mit durchaus stolzer Miene reichte er sie D’Agosta.
    D’Agosta nahm sie entgegen. Auf der Vorderseite prangten die Siegel des FBI und der Abteilung für Verhaltenswissenschaften; sie lauteten:
    Das Federal Bureau of Investigation
    Abteilung für Verhaltenswissenschaften
    und
    Das Nationale Zentrum zur Analyse von Gewaltverbrechen
    Verhaltensanalyse – Team 2

    DER »HOTEL-MÖRDER«:
    EINE VORLÄUFIGE TÄTER-ANALYSE
    Profil und Modus Operandi
    Einschätzung des Bedrohungspotenzials
    »Das ging ja fix«, sagte D’Agosta und wog den Bericht in der Hand. »Sie nennen ihn also den ›Hotel-Mörder‹?«
    »Sie wissen ja, wie wir beim FBI sind«, sagte Gibbs und lachte auf. »Wir brauchen immer für alles einen Namen. Die Zeitungen haben ihm verschiedene Namen gegeben – wir haben uns den passendsten herausgesucht.«
    D’Agosta war sich nicht ganz sicher, ob der Spitzname der Hotelbranche – oder dem Bürgermeister – gefallen würde, erwiderte aber nichts. Er wollte mit dem FBI gut auskommen, komme, was wolle. Und wenn es seine letzte Tat auf Erden sein sollte.
    »Wir werfen unsere gesamten Ressourcen in den Fall«, sagte Gibbs. »Denn – wie Sie unserem Assessment entnehmen können – wir glauben, dass der Hotel-Mörder gerade erst anfängt und die nächsten Morde vermutlich in schnellerer Folge stattfinden. Zudem haben wir es mit einem außergewöhnlich gebildeten und planvoll handelnden Täter zu tun. Es handelt sich schon jetzt um einen großen Fall, der aber gigantisch wird, wenn wir den Täter nicht stoppen.«
    »Ist das mein Exemplar?«
    »Selbstverständlich. Viel Spaß bei der Lektüre.«
    Als sich Gibbs zum Gehen wandte, wäre er fast mit einer hageren Gestalt zusammengestoßen, die auf seltsame Weise im

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