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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Türrahmen erschienen war.
    D’Agosta blickte auf. Pendergast.
    Er sah aus wie ein waschechter Zombie. Man konnte ihn nicht anders beschreiben: Die Kleider hingen an ihm wie ein Totenhemd, die Augen waren fast weiß, die Wangen eingefallen, das Gesicht ausgemergelt und leichenhaft.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Gibbs geistesabwesend und versuchte, an Pendergast vorbeizugehen. Aber statt ihn durchzulassen, stellte sich Pendergast ihm in den Weg. Er streckte die Hand aus, während sich auf seinen Totenmaskenzügen ein leises, aber gespenstisches Lächeln zeigte.
    »Supervisory Agent in Charge Gibbs? Special Agent Pendergast.«
    Gibbs blieb stehen, fasste sich aber rasch wieder. Er ergriff Pendergasts Hand. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Agent Pendergast. Hm, oder kennen wir uns bereits?«
    »Nein, leider nicht«, sagte Pendergast. Sein Tonfall bestürzte D’Agosta, er war völlig verändert.
    »Nun gut«, sagte Gibbs. »Und was führt Sie hierher?«
    Pendergast betrat das Büro und deutete stumm auf die dicke Aktenmappe in D’Agostas Händen.
    Das brachte Gibbs durcheinander. »Sie sind … dem Fall des Hotel-Mörders zugeordnet? Entschuldigen Sie, das ist eine ziemliche Überraschung – darüber hat mich niemand informiert.«
    »Es hat Sie niemand darüber informiert, Agent Gibbs, weil ich dem Fall bislang noch nicht zugeordnet bin. Aber das wird geschehen. O ja, das wird mit Sicherheit geschehen.«
    Gibbs’ Verwirrung nahm zu. Er hatte Mühe, angesichts der unliebsamen Nachricht weiter ein professionelles Gebaren an den Tag zu legen. »Verstehe. Und Ihre Abteilung und Ihr Spezialgebiet sind … welche, wenn ich fragen darf?«
    Statt zu antworten, legte Pendergast Gibbs pseudofreundschaftlich die Hand auf die Schulter. »Ich merke schon, Agent Gibbs, Sie und ich werden nicht nur Kollegen, die Hand in Hand zusammenarbeiten, sondern auch gute Freunde sein.«
    »Ich freue mich darauf«, sagte Gibbs unsicher.
    Pendergast tätschelte Gibbs die Schulter und versetzte ihm dabei – wie D’Agosta zu erkennen glaubte – einen kleinen Stoß, als wollte er den Mann zur Tür hinausdrängen. »Wir sehen Sie dann morgen, ja, Agent Gibbs?«
    »Ja.« Gibbs hatte seine Fassung wiedergewonnen, war aber sichtlich gereizt. Seine Miene verdunkelte sich: »Ja, das werden wir. Und dann würde ich gern Referenzen mit Ihnen austauschen, etwas über Ihren Background erfahren und eine ordnungsgemäße Verbindung zwischen unseren beiden Abteilungen herstellen.«
    »Wir werden eine Verbindung herstellen, bis Sie nicht mehr wissen, wo Ihnen der Kopf steht«, sagte Pendergast und kehrte Gibbs den Rücken zu. Kurz darauf verließ der andere den Raum.
    »Was sollte der Mist?«, sagte D’Agosta mit leiser Stimme. »Sie haben sich da gerade eben einen großen Feind gemacht. Was ist denn in Sie gefahren?«
    »In der Tat, was für ein Mist«, sagte Pendergast, wobei das Schimpfwort aus seinem Mund unnatürlich klang. »Sie haben mich gebeten, mich in dem Fall zu engagieren. Das habe ich gerade getan.« Er nahm D’Agosta den Bericht aus den Händen, blätterte in höchst flüchtiger Weise darin und ließ ihn dann lässig in den Papierkorb neben D’Agostas Schreibtisch fallen.
    »Wie lautet noch gleich das charmante Wort, das Sie so gern benutzen?«, fragte er. »Scheiße. Selbst ohne ihn zu lesen, kann ich Ihnen sagen, dass der Bericht Scheiße in Reinkultur ist, noch warm aus der Kloake, aus der er kommt.«
    »Hm, warum sagen Sie das?«
    »Weil ich weiß, wer der Mörder ist. Mein Bruder Diogenes.«

18
    D er Mann, der sich Alban Lorimer nannte, ging in die Hocke und wischte sich mit der lederbehandschuhten Hand über die Stirn. Er atmete schwer – eine Leiche von dieser Größe mit den relativ kleinen ihm zur Verfügung stehenden Werkzeugen auszuweiden, war harte Arbeit –, aber er war in guter Form und genoss die körperliche Anstrengung.
    Diese Leiche war bislang die beste gewesen. Das Hotel – das Royal Cheshire – war wirklich prachtvoll, das elegante, dezente, ganz in Schwarz und Weiß gehaltene Foyer war wunderschön. Das Hotel verströmte eine intime Atmosphäre, was seine Arbeit zwar erschwerte, aber zugleich auch anspruchsvoller machte. Der Charakter war etwas schwieriger zu beschreiben als bei den beiden vorhergehenden. Ein Mitglied des Hochadels vielleicht, das Produkt zahlreicher Generationen voll Lebensart und Verfeinerung, mit Geld und Stil, ohne das geringste Bedürfnis nach vulgärer Zurschaustellung. Die Suite hier im

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