Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
Vom Netzwerk:
stimmte nicht mit der in anderen Territorien überein. Soweit sie wussten, konnten für Bobby auch Tage vergangen sein. Er sah aus, als hätte er einen Krieg überstanden, aber sie wollten ihm keine Fragen stellen. Wenn er bereit war, würde er mit ihnen reden. Also führten sie ihn wortlos nach oben und sahen zu, wie er auf Marks Bett sank.
    »Ich muss nach Hau se«, erklärte er mit schwacher Stim me. »Aber zuerst muss ich mich ausruhen. Ist das okay?«
    »Natürlich«, antwortete Mark. »Alles, was du willst.«
    »Danke.« Bobby legte den Kopf auf das Kissen. Mark zuckte zusammen und überlegte, wie er seiner Mutter die Blutspuren auf dem weißen Bezug erklären sollte. Doch dann fühlte er sich schäbig, weil er so egoistisch dachte, und verdrängte den Gedanken.
    »Kommt ihr mit?«, wollte Bobby wissen, ohne die Augen zu öffnen.

    »Klar, Bobby«, sagte Courtney. »Äh … wohin?«
    Bobby hörte sich an, als schliefe er halb. »Zu mir nach Hause. Bestimmt suchen sie mich überall. Ich brauche euch, um meinen Eltern alles zu erklären.«
    Mark und Courtney wechselten besorgte Blicke. Beide wussten, was der andere dachte. Bobbys Haus gab es nicht mehr. Seine Familie war verschwunden und mit ihr jeder Beweis, dass es eine Familie Pendragon je gegeben hatte. Seine Eltern, seine Schwester und sogar sein Hund waren einfach … weg. Die Polizei untersuchte den Fall und tat alles, um herauszufinden, was geschehen war, aber bis jetzt wusste sie noch nichts.
    »Was auch immer passiert«, sagte Courtney, »wir sind für dich da.«
    Bobby lächelte.
    Mark dagegen starb fast vor Neugier. Er wollte nicht, dass Bobby einschlief, ehe er wusste, was in Denduron passiert war.
    »Jetzt erzähl endlich, was los ist!«
    Courtney boxte ihn gegen den Arm.
    »Autsch!«, schrie Mark und rieb sich die schmerzende Stelle.
    »Schlaf nur, Bobby«, sagte Courtney. »Du kannst es uns später erzählen.«
    Bobby öff nete die Augen nicht, lachte aber über die Neugier seines Freundes. »Ach ja, fast hätte ich es vergessen«, sagte er und hob die Hand. Langsam öffnete er ein paar Knöpfe seines Hemdes, griff hinein und zog eine weitere Pergamentrolle hervor.
    »Steht alles drin«, sag te er und war schon fast ein ge schla fen. »Alles, was seit mei nem letzten Bericht passiert ist. Weckt mich, wenn ihr fertig seid.«
    Mehr sagte er nicht. Bobby weilte schon im Reich der Träume, die Pergamentrolle noch in der Hand. Mark sah Courtney an, zögerte kurz und nahm das kostbare Journal an sich. Sie griff nach der Decke, die am Fußende des Bettes lag, breitete sie über Bobby
und zog sie ihm bis unters Kinn. Bestimmt schlief er zum ersten Mal seit Langem wieder in ei nem richtigen Bett, und sie woll te dafür sorgen, dass er es so bequem wie möglich hatte.
    »Sollen wir nach unten gehen und ihn allein lassen?«, flüsterte Mark.
    »Nein. Ich glaube nicht, dass ihn im Moment etwas aufwecken könnte.«
    Mark nickte. Er wollte auch nicht weggehen. Vorsichtig zog er das Lederband von den zusammengerollten Bogen und lugte hinein, um die erste Zeile zu lesen.
    »Journal Nummer vier?«, erkundigte sich Courtney.
    »Journal Nummer vier«, bestätigte er.
    Sie setzten sich nebenei nander auf den Fuß boden und la sen das letzte Kapitel von Bobbys Abenteuer.

VIERTES JOURNAL
    DENDURON
    Ich kann kaum glau ben, dass ich noch lebe. We nigstens hoffe ich, noch am Leben zu sein. Jeder Muskel, jeder Knochen und jedes einzelne Haar schmerzten, und das heißt, ich lebe noch. Während ich dieses Journal für euch schreibe, habe ich noch eine schwere Aufgabe vor mir, ehe ich heimkehren kann. Aber im Augenblick möchte ich mich nicht bewegen. Sogar das Schreiben tut weh. Ich möchte mich ausruhen und für den letzten großen Augenblick stärken.
    Nicht nur mein Körper schmerzt, sondern auch die Erinnerungen an die vergangenen Tage. Doch ich muss durchhalten und alles niederschreiben, denn wenn es erst einmal auf dem Papier steht, kann ich versuchen, es zu vergessen.
    Ich sollte euch lieber warnen, dass ich ei nige der Dinge, über die ich schreibe, nicht selbst gesehen habe. Die letzten Tage wa ren unglaublich, und ich konnte nicht überall gleichzeitig sein. Aber ich gebe mein Bestes, um die Ereignisse, die mir die anderen erzählt haben, so genau wie möglich zu schil dern. Also, setzt euch hin, holt tief Luft und haltet den Atem an. Es wird ein wilder Ritt!
    Meinen letzten Bericht beendete ich damit, dass wir Onkel Press retteten und von den Leuten gefangen

Weitere Kostenlose Bücher