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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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gingen zum Bett. Courtney setzte sich neben ihn, Mark lief unruhig auf und ab.
    »Ich gehe davon aus, ihr habt es ohne Probleme zum Flume geschafft«, sagte Courtney.
    Bobby richtete sich auf, aber es fiel ihm schwer. Of fensichtlich war er angeschlagen. Nicht verletzt, nur müde.
    »Ja, wir be kamen Bedoowan-Pferde, die uns den größten Teil des Weges trugen.«
    »Was war mit den Quigs?«, fragte Mark.
    »Sie haben sich nicht gezeigt, aber das lag sicher an dem schlimmen Schneesturm.« Er zeigte auf die vielen kleinen Schnitte in sei nem Gesicht. »Der Wind war un heim lich stark, und das Eis
fühlte sich wie Nadelstiche an. Tut mir leid, wenn ich dein Kissen verdorben habe.«
    »Egal«, antwortete Mark und meinte es auch so.
    »Wer war bei dir?«, wollte Courtney wissen. »Onkel Press?«
    »Ja. Wollt ihr was Komisches hören? Als wir zur U-Bahn-Station kamen, wartete sein Motorrad auf uns. Sogar die Hel me waren noch da.«
    Das war wirk lich selt sam, denn als Mark und Courtney dort gewesen waren, hatten sie kein Motorrad gesehen. Irgendjemand musste es bis zu Press’ Rückkehr aufbewahrt haben.
    Mark meinte: »Ja, ganz schön komisch.« Er hielt Bobbys Bericht in die Höhe und fügte hinzu: »Aber apropos ›komisch‹ …«
    Sie starrten die Pergamente an und brachen in schallendes Gelächter aus. Mark hatte recht. Im Vergleich zu Bobbys Erlebnissen in Denduron war das Verschwinden und Wiederauftauchen eines Motorrads ziemlich niedrig auf der Skala der Seltsamkeiten anzusiedeln.
    Es tat Bobby gut, mit seinen Freunden zu lachen, aber er hatte das gleiche Gefühl wie die beiden. Viel war geschehen. Er war ein anderer geworden. Konnte er mit seinem Leben dort wieder weitermachen, wo er aufgehört hatte?
    »Was ist mit Loor?«, fragte Courtney. »Ist sie in Dendu ron geblieben?«
    Mark glaubte einen Hauch von Eifersucht zu hören, doch er beschloss, nichts zu sagen.
    Bobby verstummte. Courtney hatte eine wunde Stelle berührt. »Sie begleitete uns auf den Berg«, sag te er leise. »Aber als wir die Höhle erreichten, rannte sie plötzlich los und sprang ins Flume. Keinerlei Ab schied. Kein Wort. Kei ne Geste. Gar nichts. Es ist ja nicht so, als wären wir Freunde, doch wir haben schließlich viel erlebt. Ich hatte vor, ihr einiges zu sagen.«
    Offensichtlich war Bobby enttäuscht. Er mochte Loor, aber anschei
nend war er ihr egal. Lan ge Zeit herrsch te verlegenes Schweigen. Dann wandte sich Mark den Dingen zu, die ihn am meisten beschäftigten.
    »Bobby«, begann er vorsichtig. »Vieles in deinen Berichten verstehe ich nicht. Die Sache mit den Milago und den Bedoowan ist nur ein Teil davon. Was ist mit den Reisenden, dem Flume, das euch durch Zeit und Raum transportiert, mit Menschen, die in allen möglichen Territorien leben, und mit Halla? Was ist Halla? Wie kann jeder Ort und jede Zeit Halla sein? Und wer ist Saint Dane? Kreuzt er eines Tages hier auf und macht, was er in Denduron versucht hat? Deine Journale widersprechen allem, woran wir geglaubt haben, und wenn ich ehrlich bin, jagen sie mir höllische Angst ein.«
    »Ich wünschte, ich könnte dir et was Angenehmes sagen«, meinte Bobby. »Aber mir macht es auch Angst. Ich weiß nur das, was ich in den Berichten schrieb. Ich wünschte, ich könnte die Uhr bis zu dem Zeitpunkt zurückdrehen, als Onkel Press auftauchte, und ihm sagen, er soll sich jemand anderen suchen, doch das geht nicht.
    Manches war auch gut. Ich habe ein paar ziem lich wichtige Sachen über mich gelernt. Und ein paar Dinge, die ich ändern muss. Aber was die Reisenden angeht … ich habe keine Ahnung.«
    »Und was willst du tun?«, erkundigte sich Courtney.
    Bobby stützte sich ab und stand langsam auf. Seine Beine zitterten leicht, aber ansonsten war er okay. »Ich werde versuchen, wieder ganz normal zu leben«, verkündete er mit fester Stimme. »Wenn Onkel Press noch einmal Hilfe braucht, muss er sich einen anderen suchen. Kommt ihr mit zu mir? Das wird die Sache vereinfachen.«
    Vor diesem Moment hatten sich Mark und Courtney gefürchtet. Wie sollten sie Bobby erklären, dass seine Familie verschwunden war? Nach allem, was er durchgemacht hatte, verdiente er so etwas nicht. Trotzdem musste er es erfahren.

    »B… Bobby«, stot terte Mark. »Es … es gibt et was, was du wissen …«
    Courtney fiel ihm ins Wort: »Wir begleiten dich, Bobby. Wir bleiben bei dir.«
    Mark warf ihr einen Blick zu, aber sie blieb hart. Courtney glaubte, es gebe nur einen Weg für Bobby zu erfahren, was

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