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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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war das das Traurigste von allem. Ich hatte Gier und Wut und Mord und völlige Gleichgültigkeit anderen Menschen gegenüber erlebt. Hier
in Denduron hatte ich die schlechte Seite der mensch lichen Natur gesehen und war traurig darüber.
    Wie fühlte ich mich? Ich fürchtete mich vor … Saint Dane. Nicht weil ich Angst um mich hatte, sondern vor dem, wozu er fä hig war. Mit seinem Einfluss brachte er die Menschen dazu, schreckliche Dinge zu tun. Sein Wille hätte fast eine ganze Welt zerstört. Ich hatte Angst, dass er es jetzt an anderer Stelle versuchte, und hoffte, dass unser Eingrei fen ihn zu rückgeworfen hatte. Aber am meisten fürchtete ich mich davor, ein Reisender zu sein. Ich wollte diese Verantwortung nicht tragen. Schließ lich war ich noch nicht erwachsen. Wenn mir etwas große Angst machte, dann war es mei ne Zukunft.
    Wie fühlte ich mich? Ich war ein bisschen froh. Ich war froh, weil die Menschen von Denduron eine zweite Chance bekamen. Ich war stolz auf Onkel Press. Zwar wusste ich nicht genau, was in ihm vorging, aber er half den Leuten, sich wieder zu besinnen. Ich war auch froh, dass ich viele neue Freunde gewonnen hatte. Alder hatte ein gutes Herz. Rellin war vielleicht irregeleitet, aber was er tat, tat er für sein Volk, und da für respektierte ich ihn. Jetzt hatte er die Chance, seinen Leuten auf andere Weise zu helfen. Ich war froh, Osa getroffen zu haben. Ich glaube, ich werde ihre Weisheit und Ruhe nie vergessen, und hof fe, etwas davon verstanden zu haben. Ich bin froh, so gute Freunde wie euch zu haben, Mark und Courtney. Ihr wart da, als ich euch brauchte, und ich stehe für alle Zeit in eu rer Schuld.
    Aber ich glaube, am frohesten war ich darüber, Loor kennengelernt zu haben. Sie ist ab solut loyal und bereit, ihr Leben für das aufs Spiel zu setzen, was ihr wichtig ist. Sie ist tapfer und gutherzig und klug und wunderschön und manchmal die Hölle. Außerdem hat sie etwas, für das ich ihr nie genug danken kann. Wenn dieses Abenteuer in meiner Erinnerung verblasst – und das wird es irgendwann -, werde ich ihr im mer noch dankbar sein, dass sie mich dazu brachte, an etwas anderes als an meine kleine Welt zu denken und meine Stärke zu erkennen.

    Also, wie fühlte ich mich? Eine komplexe Frage, aber ich hatte eine einfache Antwort.
    »Onkel Press, ich möchte nach Hause«, sagte ich.
    Er wollte widersprechen, doch ich ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Nein«, sagte ich bestimmt. »Als du mich gebeten hast, dich zu begleiten, sagtest du, ei nige Leute bräuchten unsere Hilfe. Ich habe alles getan, was du wolltest. Jetzt will ich nach Hause.«
    Er gab es auf. »Gut, Bobby. Du hast recht. Ich bin sehr stolz auf dich. Morgen bringe ich dich nach Hause.«
    Genau das wollte ich hören! Und genau das brachte mich an den Ort, an dem ich jetzt sit ze und Tagebuch schreibe. Wir verbringen die Nacht in der Krankenstation. Morgen machen wir uns auf den langen Weg den Berg hi nauf zum Flume. Leider ist das Tor, das im Bergwerk liegt, unter tonnenweise Gestein begraben. Onkel Press hat mir versichert, dass es kein anstrengender Aufstieg wird. Wir lei hen uns Pferde von den Bedoowan und nehmen ein paar Pfeifen mit, falls wir Quigs begegnen.
    Alder und Loor sind bei mir und schreiben auch. Alder hat mir erzählt, wie die Schlacht verlief. Ich schicke euch diesen Bericht nicht durch den Ring. Ich habe vor, ihn euch persönlich zu übergeben, und kann es kaum erwarten, eure Gesichter zu sehen, wenn ich vor euch stehe.
    Außerdem freue ich mich darauf, meine Familie zu sehen. Ich weiß nicht genau, was ich ih nen sagen soll, aber mir fällt schon was ein. Ob Marley mich wohl genauso vermisst hat wie ich ihn?
    Dies ist mein letztes Journal. Danke, dass ihr so fleißig gelesen habt. Danke, dass ihr meine Freunde seid. Morgen verlasse ich Denduron zum letz ten Mal. Ich kann es kaum erwarten, nach Hause zu kommen.
     
    (ENDE DES VIERTEN JOURNALS)

Zweite Erde
    M ark war schneller mit Lesen fertig als Courtney, war tete aber, bis sie geendet hatte. Beide sahen zu Bobby hinüber, der auf Marks Bett lag. Sie wollten mit ihm reden, wagten es aber nicht, ihn zu wecken, denn er brauchte Ruhe. Ein seltsames Gefühl. Er war ihr Freund. Sie kannten sich von klein auf, doch jetzt war alles anders. Klar, er war immer noch Bobby, aber nicht mehr der Bobby, der Courtney vor wenigen Tagen geküsst hatte. Konnte alles wieder so werden wie früher?
    »Ich bin wach«, sagte Bobby leise.
    Die beiden sprangen auf und

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