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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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Getreide aussah. Unglaublich.
    Ich beobachtete Arbeiter, die sich eifrig um die Pflanzen kümmerten. Einige pflückten Obst, andere schleppten Wasser herbei oder gruben den Boden um. Wieder andere stutzten Äste.
    Beim Anblick dieser großen Obst- und Gemüseplantage kam mir ein Wort in den Sinn: perfekt.
    »Dieses Habitat ernährt um die dreißigtausend Menschen«, erklärte Onkel Press. »Unter Deck wird alles verpackt und dann verschifft. Am Heck befindet sich noch ein Kai, an dem die Schiffe anderer Habitate anlegen, um die Nahrungsmittel in ihre Städte zu bringen. Alles läuft wie am Schnürchen.«
    »Wie viele Leute arbeiten hier?«, erkundigte ich mich.
    »Ungefähr zweihundert. Nur fünfzig leben dauerhaft hier: der Habitat-Kapitän und seine Mannschaft, einige Helfer, die Plantagenmanager und die Agronomen.«
    »Agronomen?«
    »Wissenschaftler. Die Burschen, die bestimmen, was wann und wo gepflanzt wird. Sie experimentieren dauernd mit Düngemitteln, Fruchtfolgen und dergleichen herum.
    Außerdem gibt es noch sech zig Aquanier wie Spader, die da für sorgen, dass die Insel ruhig auf dem Wasser schwimmt und die vielen Boote ohne Probleme an- und ablegen können. Sie arbeiten in dreimonatigen Schichten. Alle anderen sind Saisonarbeiter. Sie kommen und gehen, wie es die Ernten erfordern. Da drüben wohnen sie übrigens.«
    Er zeigte weit nach links, wo ich eine Rei he nied riger Bauten erblickte, die wie kleine Einfamilienhäuser aussahen.

    »Die Häuser auf der anderen Seite sind für die Dauerbewohner wie den Kapitän, die Agronomen und was weiß ich wen noch.«
    Ich starrte nach rechts und erspähte Häuser, die größer aussahen als die auf der linken Seite. Warum auch nicht? Die Menschen, die ständig hier lebten, sollten ruhig auch größere Behausungen haben.
    »Wir befinden uns am Bug«, fuhr Onkel Press fort. »Hier werden die Maschinen und Geräte für die Feldarbeit aufbewahrt. Außerdem arbeiten die Agronomen hier. Am Heck gibt es ein großes Ruderhaus, in dem sich die Steuerung von Grall ion befindet, mit kleineren Gebäuden zu beiden Seiten.«
    »Es hört sich komisch an, das über Ackerland zu sagen, aber ich finde es wunderschön«, meinte ich.
    »Es hört sich überhaupt nicht komisch an«, widersprach er. »Es ist wunderschön. Hoffen wir, dass es so bleibt.«
    Nach diesen ominösen Worten kletterte Onkel Press wieder die Stufen zum Hauptdeck hinab.
    »Was meinst du da mit? Was könnte denn geschehen?«, fragte ich und folgte ihm.
    »Hast du vergessen, warum wir hier sind?«, entgegnete er ernst.
    Klar, Saint Dane! Der Wendepunkt. Tatsächlich hatte ich ihn für eine Wei le vergessen. Es war schwierig, sich diesen friedvollen Ort in Aufruhr vorzustellen. Ganz im Gegensatz zu Denduron. Dort hatte von Anfang an Chaos geherrscht. Dieser Ort hier kam mir wie das Paradies vor.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte ich und kam mir blöd vor, weil ich den Grund unseres Hierseins vergessen gehabt hatte.
    »Ich finde, wir sollten eine Weile hier leben«, antwortete er. »Falls Saint Dane in Cloral ist, plant er et was. Es ist am besten, wenn wir uns umsehen, das Territorium erkunden und bereit sind für den Fall, dass etwas Eigenartiges passiert.«

    »Dazu hätte ich gleich noch eine Frage.«
    »Natürlich, das war mir klar«, konterte er.
    »Was er zählst du den Leuten, wenn du in ein neues Territorium reist? Fragen sie dich nicht, wer du bist und woher du kommst? Wieso du plötzlich aus dem Nichts auftauchst?«
    »Gute Frage«, sagte er. »Natürlich kann man den Menschen nicht sagen, man sei der Reisende aus einer fernen Welt und wolle verhindern, dass ein Territorium im Chaos versinke. Das wäre ungünstig.«
    »Eben«, stimmte ich zu.
    »Aber es gibt eine andere Möglichkeit. Ich habe Spader gesagt, ich käme von ei nem weit entfernten Habitat und wolle ganz Cloral kennenlernen. Deswegen ziehe ich um her, besuche verschiedene Orte und arbeite hier und da, um mei ne Reisen zu fi nanzieren.«
    Wir waren am Fuß des Turmes angelangt. Onkel Press blieb stehen und sah mich an.
    »Übrigens ist das gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt«, gestand er mit listigem Lächeln. »Ich verschweige bloß den Teil, der mit dem Zusammenbruch der Zivilisation zu tun hat. Das wäre nämlich schwer zu erklären.«
    »Ist schon klar«, erwiderte ich.
    Wir schlenderten einen der Feldwege entlang.
    »Deshalb werden wir auf der Plantage arbeiten. Arbeit zu finden, ist nicht besonders schwer, denn Hilfe

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