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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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sei nem Bei spiel. On kel Press grinste über das ganze Gesicht.
    »Willkommen in Grallion!«, fügte Spader hinzu.
    »Hobey-ho!«, stimmten die anderen ein, hoben die Becher und tranken auf meine Heldentat.
    Kaum zu glauben! Ein wenig schuldbewusst war ich schon, schließlich hatte es sich nicht ganz so abgespielt, wie Spader es geschildert hatte. Ich sah zu ihm hinüber; er grinste mich breit an,
schließ lich wusste er ganz genau, dass er die Wahrheit ein bisschen verdreht hatte. Das schien ihm aber egal zu sein. Er bedeutete mir, das Sniggers zu probieren, und so nippte ich vorsichtig daran.
    Ich hatte einmal Bier probiert und vermutete, Sniggers würde ähnlich schmecken. Ehrlich gesagt schmeckte die Flüssigkeit zuerst ganz schrecklich, wie Sauerkrautsaft. Allerdings verschwand der sau re Geschmack gleich wieder, und zu rück blieb eine prickeln de Süße. In Maine habe ich ein mal ein Soda getrun ken, das Moxie hieß. Zuerst schmeckt das Zeug pappsüß, aber wenn man es geschluckt hat, hin terlässt es ei nen eklig bitteren Nachgeschmack. Sniggers war wie Moxie, bloß umgekehrt. Das Zeug gefiel mir richtig gut. Hobey-ho!
    »Die Geträn ke gehen auf mei ne Rech nung, Grolo!«, verkündete Spader und sprang vom Barhocker. »Ich habe mit meinen Freunden geschäftliche Dinge zu besprechen.«
    »Seit wann lässt du denn hier anschreiben, Spader? Da kann ich meinem Geld ja bis in alle Ewigkeit hinterherlaufen«, antwortete Grolo barsch.
    »Etwas Bewegung würde dir ohnehin nicht schaden!«, entgegnete Spader unbeeindruckt.
    Mit einer gespielt angeekelten Miene scheuchte Grolo ihn fort. Ich hatte das Gefühl, es machte ihm nichts aus, Spader ein paar Sniggers zu spendieren. Der Aquanier schien bei allen in der Kneipe beliebt zu sein. Je mehr Geschichten er erzählte, umso mehr tranken die Gäste. Mit an deren Worten, Spader war gut fürs Geschäft. Er legte einen Arm um Onkel Press, den anderen um mich und lotste uns zum Ausgang.
    Als wir den Tisch der Agronomen erreichten, blieb er abrupt stehen. Die Wissenschaftler unterbrachen ihre Diskussion und sahen uns erwartungsvoll an.
    »Wir möchten euch unser untertänigstes Lob aussprechen«, sagte Spader. »Wir sind wirklich stolz auf euch.«

    Die Agronomen wussten nicht, wie sie reagieren sollten. Sie saßen bloß da und starrten uns an.
    »Husch, husch, jetzt aber schnell wieder an die Arbeit! Schließlich werdet ihr nicht dafür bezahlt, dumm in der Gegend herumzugucken«, meinte Spader grinsend und schob uns in Richtung Tür. Dabei flüsterte er uns zu: »Wissenschaftler. Sie sind genial, geraten aber leicht in Verwirrung.«
    Lachend stürmten wir aus der Kneipe ins Sonnenlicht.
    Der Junge gefiel mir immer besser, und obwohl ich ihm dankbar war, dass er mich vor den anderen nicht bloß gestellt hatte, konnte ich nicht stillschweigend darüber hinweggehen.
    »Was du da eben über mich er zählt hast«, begann ich, »das hat nicht so ganz der Wahrheit entsprochen.«
    »Wer sagt das?«, ent gegnete er. »Jede Sache hat zwei Seiten, Pendragon. In meinem kurzen Leben habe ich gelernt, dass es viel mehr Spaß macht und einen viel weiter bringt, wenn man das Positive sieht und nicht im mer nach dem Schlechten sucht. So lautet meine Lebensphilosophie.«
    Vielleicht war Spader kein weiser alter Mann, aber was er sagte, klang vernünftig. Ich glaube, ich habe noch nie ei nen Menschen kennengelernt, der so voller Energie und Lebensfreude steckte wie dieser Aquanier. In seiner Gegenwart musste man sich einfach wohlfühlen. Onkel Press hatte Cloral als sein Lieblingsterritorium bezeichnet. Dafür gab es bestimmt viele Gründe, aber ich war sicher, dass Spader beträchtlichen Anteil daran hatte. Es machte Spaß, Zeit mit ihm zu verbringen. In den folgenden Wochen erfuhr ich noch ei niges mehr über Vo Spader, und alles war positiv.
    Er war ein Mensch, der im mer die richtigen Leute kannte, wenn etwas erledigt werden musste. Zum Beispiel sorgte er dafür, dass Onkel Press und ich in einem Haus ganz in seiner Nähe Unterkunft fanden. Es gehörte zum Bereich der Saisonarbeiter, zu denen
wir ebenfalls zählten. Natürlich war es klein, jedoch ziemlich komfortabel. Wir hatten Etagenbetten (ich schlief oben), eine kleine Küche und schlichte Möbel. Das Beste an dem Haus aber war das Fenster an der Rückseite, denn man blickte direkt aufs Meer. Toll, was?
    Spader verschaffte uns Arbeit auf der Plantage. Ich hatte Angst, dass es eine Tortur sein würde, aber meine Sorge erwies sich als

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