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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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trotzdem verständigen zu können. Ich dagegen begriff gar nichts.
    Der erste Reiter zeigte auf Onkel Press und rief: »Buto! Buto aga forden da car!« Es hörte sich nicht gut an. Was auch immer »Buto« bedeutete, es war bestimmt kein Kompliment. Onkel Press hob unschuldig die Arme und zuckte die Achseln, als hätte er keine Ahnung, wovon sie redeten.
    »Nein!«, sagte er grinsend. »Warum sollte ich Kagan ausspionieren? Ich bin ein Bergmann, der sich nur Gedanken um die Ernährung seiner Familie macht.«
    Spion? Bergmann? Kagan? Ich bekam noch heftigere Kopfschmerzen.
    Plötzlich wurde es ungemütlich. Der erste Ritter zog eine übel
aussehende Bullenpeitsche aus einer Halterung am Sattel und schlug damit nach Onkel Press! Klatsch! Die Schnur wickelte sich um seinen Arm. Onkel Press stieß einen Schmerzensschrei aus, und der Ritter zog an der Peitsche, bis er auf die Knie fiel.
    Ich wollte aufstehen und ihm zu Hilfe eilen, aber ein stechender Schmerz durchfuhr mich, und mir blieb die Luft weg. Wieder wurde mir schwindlig. Gleich würde ich ohnmächtig werden. Krampfhaft starrte ich zu Onkel Press hinüber. Zwei Reiter nahmen Seile vom Sattel und fingen ihn wie einen Stier mit dem Lasso ein. Dann trieben sie die Pferde an und trabten über die Lichtung davon. Onkel Press zogen sie, auf dem Rücken liegend, hinter sich her.
    Das war das Letzte, was ich sah: lachende schwarze Ritter, die meinen Onkel durch den Schnee schleiften.
    Als sie im Wald verschwanden, wurde ich ohnmächtig. In meinem Kopf drehte sich alles wie ein Mühlrad. Mir wurde schwarz vor Augen. Komischerweise war mein letzter Gedanke, dass ich noch vor Kurzem zu Hause in der Küche gestanden und mit Marley gespielt hatte. Ich hoffte, jemand würde daran denken, abends mit ihm spazieren zu gehen.
    Dann wurde es weiß um mich herum, und ich verlor das Bewusstsein.
     
    (ENDE DES ERSTEN JOURNALS)

Zweite Erde
    M ark Dimond schritt nervös auf und ab, während Court ney Chetwynde, die auf dem leeren Fleckchen Erde saß, auf dem früher Linden Place Nummer zwei gestanden hatte, die Pergamentseiten durchlas. Er wünschte sich, sie würde schneller lesen. Er wünschte sich, sie würde aufsehen und sagen, alles wäre in Ordnung. Er wünschte sich, sie würde einen Hinweis finden, dass alles, was auf diesen Seiten stand, nicht wahr wäre. Aber am meisten wünschte er sich, er könnte sich umdrehen und Bobbys Haus stünde an dem Platz, an dem es immer gestanden hatte. Es dauerte einige Zeit, bis Courtney alles gelesen hatte. Schließlich sah sie Mark mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an.
    »Woher hast du das?«, fragte sie ruhig.
    Mark vergrub die Hände in den Hosentaschen und zog den Ring mit dem grauen Stein heraus. Nach allem, was in der Jungentoilette passiert war, würde er das verdammte Ding bestimmt nicht wieder an den Finger stecken.
    »Es kam mit diesem Ring hier«, erklärte er und hielt ihr den Ring entgegen. »Er fühlte sich lebendig an. Ich sah Lichtblitze, und er wurde immer größer, bis sich dieses Loch auftat. Dann gab es einen ziemlichen Lärm, und plötzlich … die Seiten … waren einfach da.«

    Courtney musterte den Ring und dann wieder die Pergamente. Mark sah, wie sie angestrengt nachdachte und das zu begreifen versuchte, was er ihr erzählt hatte. Endlich stand sie auf und warf die Blätter über die Schulter, als wären sie eine alte Zeitung.
    »Klar, und das soll ich dir glauben!«, spottete sie.
    »He!« Mark lief hinter den Papieren her. Ein leichter Wind trieb sie über das leere Grundstück, und er hatte Mühe, sie zu erwischen, ehe sie in alle Himmelsrichtungen davonflogen.
    »Wofür haltet ihr Typen mich eigentlich?«, schrie Courtney. »Für eine Vollidiotin?«
    »N…n…nein! Ganz b…b…bestimmt …« Mark stotterte schon wieder.
    »Sag Bobby Pendragon, dass ich mich nicht verarschen lasse.«
    »A…a…aber …«
    »Was kommt als Nächstes? Soll ich mir ganz schreckliche Sorgen machen und allen erzählen, dass Bobby das Spiel gestern Abend verpasst hat, weil er in eine andere Dimension geflumt wurde und dort gegen kannibalistische Monster kämpfen muss, bis er seinen Onkel aus den Klauen der schwarzen Ritter befreit hat? Und er deshalb vermutlich auch das nächste Spiel verpasst?«
    »Äh … ja.«
    »Klar, ist ja völlig logisch!«, brüllte Courtney. »Dann springt Bobby aus seinem Versteck und schreit: ›Überraschung!‹, und ich muss in einen anderen Bundesstaat ziehen, weil mich keiner je vergessen lässt,

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