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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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zu den Leitern zurückzurennen.
    »Keine Bange«, erwiderte sie gelassen. »Man muss es jahrelang einatmen, ehe es Schaden anrichtet.«
    Ich starrte auf die kranken Bergleute hinab und fragte: »Sie haben es jahrelang eingeatmet?«
    Osa nickte betrübt. »Ein qualvoller Tod.«
    »Warum klettern sie nicht nach oben an die frische Luft?«
    »Dazu fehlt ihnen die Kraft. Die Männer befinden sich im letzten Stadium der Krankheit. Sie sterben hier unten.«
    Ich wich ein paar Schritte zurück. Ich schäme mich, es zuzugeben, aber ich hatte Angst, mich irgendwie anzustecken. Plötzlich kam mir die riesige Höhle gar nicht mehr so riesig vor. Die Wände schienen näher zu rücken, und ich wollte unbedingt nach draußen. Vielleicht litt ich doch ein wenig an Klaustrophobie.
    »Warum hast du mich hergebracht?«, wollte ich wissen.
    »Weil es wichtig ist, dass du die verzweifelte Lage der Milago siehst«, antwortete Osa.
    Am liebsten hätte ich geschrien. Osa hatte mich in die Falle gelockt. Sie zeigte mir, wie schlecht es diesen Leuten ging, damit ich Mitleid empfand und mich bereit erklärte, ihre Revolution anzuführen.
Aber warum? Osa war doch nicht verrückt. Sie musste wissen, dass ich nicht der Richtige war, um einen Aufstand zu befehligen. Ihre Tochter hatte es jedenfalls sehr schnell erkannt – warum also nicht Osa? Ich hatte keine Lust, mich vor diesen armen Bergleuten mit ihr zu streiten, machte kehrt und steuerte auf die Leitern zu.
    »Wohin willst du?«, fragte sie erstaunt.
    »Nach Hause«, antwortete ich, eilte durch die Höhle, sprang über Gleise und wich Loren und Karren aus. Gerade als ich in den Tunnel einbiegen wollte, überholte mich jemand. Es war Figgis. Aber diesmal versuchte er nicht, mir etwas zu verkaufen. Er war in Eile und hatte sicher nicht einmal bemerkt, dass er an mir vorbeirannte. Ich schaute ihm hinterher, wie er den Weg zu den Leitern entlangstürmte, und wollte ihm folgen, als der Boden zu schwanken begann. O verdammt, war das ein Erdbeben? Oder ein Einsturz? Sekunden später gab es eine gewaltige Explosion! Ich drehte mich um und sah, wie schwarzer Qualm aus einem Tunnel quoll. Die meisten Männer starrten entsetzt dorthin.
    Ich bin zwar kein Bergbauexperte, aber die Milago arbeiteten seit Jahren hier unten. Bestimmt hatten sie schon mehr als eine Explosion erlebt. Normalerweise hätten sie sofort Alarm schlagen und die Mine räumen oder sonstige Maßnahmen ergreifen müssen. Vielleicht steckten Männer in dem Tunnel, die Hilfe brauchten. Doch nichts geschah. Die Kerle standen nur untätig herum und sahen sich in einer Mischung aus Besorgnis und Verwirrung an. Anscheinend hatten sie keine Ahnung, was zu tun war.
    Schließlich rief Osa: »Sind noch Männer da drin?«
    Einer der Milago rief: »Rellin!« Das schien die anderen zu wecken. Sie rissen sich zusammen und liefen auf den qualmenden Gang zu, um ihren Anführer zu retten. Ein Bergmann band sich ein Seil um die Hüften, holte tief Luft und betrat den Gang. Seine Kameraden hielten das andere Ende des Seils fest. Wahrscheinlich
wollten sie ihn zurück in die Höhle ziehen, falls er durch den Rauch das Bewusstsein verlor. Tapferer Kerl.
    Die Erde bebte kein zweites Mal. Welchen Schaden auch immer die Explosion angerichtet hatte, davon betroffen war nur der eine Gang. Ich hatte nicht das Gefühl, in Gefahr zu schweben, und wollte wissen, ob Rellin etwas passiert war.
    »Wie oft findet so eine Explosion statt?«, fragte ich. Osa starrte auf den Qualm und gab mir eine Antwort, mit der ich nicht gerechnet hatte.
    »Was ist eine Explosion?«
    Wieso wusste sie nicht, was eine Explosion war? An der Sprache konnte es nicht liegen, weil Reisende alle Sprachen verstanden.
    »Du weißt schon«, sagte ich vorsichtig. »Explosion. Der große Knall. Durch Dynamit oder so.«
    Sie blickte mich verwundert an. »Nie zuvor habe ich so etwas gesehen, weder hier noch daheim in meinem Territorium. Du glaubst, der laute Knall hat den Schaden verursacht? Wie Blitz und Donner?«
    Das war verrückt. Obwohl es die Reaktion der Bergleute erklärte. Bestimmt wussten sie ebenso wenig, was los war. Aber was hatte die Explosion hervorgerufen? Vielleicht waren sie auf eine verborgene Gasader gestoßen.
    Ehe wir weiterreden konnten, sah ich, dass die Männer wie wild am Ende des Seils zerrten. Immer mehr Leute versammelten sich mit besorgten Gesichtern um sie herum. Sie starrten in den Rauch und warteten ab. Nach wenigen Sekunden tauchte der Mann auf, der am Seil hing,

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