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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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sie die Tür vermutete. Der dunkle Umriss gab nach. Beide stolperten und fielen geradewegs durch den Eingang, als die Bahn vorbeiraste. Sekunden später war alles vorbei, und der Zug entfernte sich ebenso schnell, wie er gekommen war. Mark und Courtney lagen auf dem Boden und rangen nach Luft. Es dauerte eine Weile, bis sie sich genug beruhigt hatten, um sich aufzusetzen und sich umzuschauen.
    »Puh!«, war alles, was Mark herausbrachte.
    Sie befanden sich in dem Felsentunnel. Die Augen auf das graue Gestein gerichtet, standen sie langsam auf. Courtney eilte zu der Holztür zurück und sah sie sich genauer an.
    »Er ist da«, verkündete sie. »Der Stern, den Bobby beschrieben hat.«
    Sie kehrte zu Mark zurück, der in den Tunnel starrte.
    »Das ist es also«, sagte er aufgeregt. »Es stimmt alles. Alles, was Bobby schrieb, ist wahr.«

    Hier endeten Bobbys Instruktionen. In seinem Brief stand, sie sollten bis zur Tür gehen und dort warten. Aber worauf? Minutenlang standen sie verunsichert herum und wussten nicht, was sie tun sollten. Irgendwann sah Courtney Mark mit einem spitzbübischen Grinsen an und sagte: »Ich versuche es.«
    Sie trat einen Schritt auf den Tunneleingang zu, aber Mark zog sie zurück.
    »Nicht!«, schrie er nervös.
    »Warum nicht? Was Bobby kann, kann ich schon lange«, lautete die Antwort, die typisch für Courtney war.
    Sie schüttelte Marks Hand ab und betrat das Flume. Mark wich zurück und beobachtete sie ängstlich, während sie in den endlosen, dunklen Gang blickte. Sie richtete sich hoch auf, warf Mark einen schnellen Blick zu und sagte mit lauter Stimme: »Denduron!«
    Nichts geschah. Das Wort wurde von den Wänden zurückgeworfen und hallte ihnen in den Ohren, aber das war alles.
    »Bestimmt ist es so wie mit dem Ring«, meinte Mark. »Wenn man kein Reisender ist, funktioniert es einfach nicht.«
    Mit enttäuschter Miene kehrte Courtney zu ihm zurück. »Und warum gerade Bobby?«, knurrte sie missmutig. »Was ist so Besonderes an ihm, dass er …«
    »Pst!« Mark hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. »Hörst du es?«
    Courtney lauschte angestrengt und meinte: »Anscheinend kommt der nächste Zug.«
    »Nein.« Mark schüttelte den Kopf. »Kein Zug. Es hört sich an wie … Musik.«
    Wieder lauschte Courtney, und nun hörte sie es auch. Es war Musik. Weit entfernte Musik. Allerdings keine Melodie, sondern ein Wirrwarr aus hohen angenehmen Tönen.
    »Das habe ich schon mal gehört«, verkündete Mark. »Als sich
der Ring öffnete.« Er starrte auf den Ring an seinem Finger, aber der graue Stein leuchtete nicht. Nein, die Musik hatte nichts mit dem Ring zu tun. Courtney schaute über Marks Schulter in den Tunnel, und der Anblick, der sich ihr bot, ließ sie vor Staunen den Mund aufreißen.
    »He, Mark«, stammelte sie. »Sieh dir das an.«
    Mark drehte sich hastig um und schaute in den Tunnel. Auch ihm fiel die Kinnlade herunter, denn etwas bewegte sich auf sie zu. Es sah wie ein stecknadelkopfgroßer Lichtpunkt aus, ähnlich dem Scheinwerfer eines fernen Zuges. Je näher der Punkt kam, umso heller wurde das Licht und umso lauter die Musik.
    »W...w...wollen wir abhauen?«, stotterte er.
    »Ja«, flüsterte Courtney, »aber wir können nicht.«
    Als das Licht noch heller wurde, veränderten sich die Wände des Tunnels. Sie verwandelten sich in klares Kristall, wie es auch bei dem grauen Stein des Ringes passiert war. Jenseits der Wände erblickten sie einen mit Sternen bedeckten Himmel. Das Licht wurde so grell, dass sich Mark und Courtney die Augen zuhalten mussten. Auch die Musik wurde immer lauter. Ohne darüber nachzudenken, wichen die beiden Schritt für Schritt zurück, bis sie die Mauer im Rücken spürten.
    Sie saßen in der Falle. Es war zu spät, die Tür zu suchen und zu fliehen. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als sich die Augen zuzuhalten, sich auf den Boden zu kauern und zu hoffen, dass es bald vorbei war.
    Nach einem letzten grellen Lichtblitz wurde es dunkel im Gang, und die Musik verstummte. Stille trat ein. Vorsichtig senkten Mark und Courtney die Hände, um sich umzuschauen. Was sie sahen, kam ihnen noch viel unmöglicher vor als alles, was sie bisher erlebt hatten. Doch es war keine Illusion, es war die Wirklichkeit.
    Bobby stand am Tunneleingang und wirkte ein wenig benommen. Verwirrt sah er sich um und entdeckte Mark und Courtney,
die an der Wand kauerten. Niemand sagte ein Wort. Lange Zeit starrten sie einander nur an. Schließlich stieß Bobby ein

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