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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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bleiben, umso größer die Chance, Onkel Press zu finden.«
    Alder war ganz aufgeregt. »Ja! Ich weiß, wie ihr hineingelangt. Und ich kenne jeden Winkel der Festung. Es gibt Gänge und Korridore, die selten benutzt werden.«
    Loor passte es nicht, wenn man ihr sagte, sie hätte unrecht. Ganz besonders wenn es jemand sagte, den sie nicht respektierte. Jemand wie ich. Aber ich glaube, sie war klug genug zu begreifen, dass mein Vorschlag vernünftig war.

    Sie fragte: »Hast du einen Plan, was wir tun, wenn Alder uns in die Burg geschleust hat?«
    Klar, ich hatte einen. Eigentlich war es kein richtiger Plan, mehr eine Anhäufung von Ideen. Leider brauchte ich für die Durchführung massenhaft Sachen, die es in Denduron nicht gab. Ich musste unbedingt ein paar Dinge von zu Hause herschaffen.
    »Wenn ich meinen Freunden zu Hause eine Botschaft schicke«, fragte ich, »gibt es eine Möglichkeit für sie, mir ein paar Gegenstände zu senden?«
    Loor trat zwei Schritte zurück. Sie kannte die Antwort, aber sie zögerte. Noch wusste ich nicht Bescheid, was die Möglichkeiten der Reisenden anbelangte. Vielleicht war sie nicht sicher, ob sie mir schon alle Geheimnisse anvertrauen konnte.
    Alder teilte ihre Befürchtungen nicht. »Natürlich«, antwortete er unschuldig. »Du flumst dich einfach in dein Territorium zurück und holst dir dort, was du brauchst.«
    Der Typ gefiel mir immer besser. War es wirklich so einfach? Ich musste nur zum Flume und konnte nach Hause reisen? Cool. Allerdings war der Weg den Berg hinauf sehr gefährlich. Niemals würde ich hinaufklettern, nach Hause fliegen und rechtzeitig wieder zurückkehren können, um Onkel Press zu retten. Außerdem würden mich die Quigs bestimmt angreifen.
    »Das wird nicht gehen«, erklärte ich. »Gibt es keinen anderen Weg?«
    »Du musst nicht auf den Berg«, antwortete Loor. »Im Bergwerk gibt es ein Tor, das nicht von Quigs bewacht wird.«
    Sehr gut! Es wurde von Minute zu Minute besser. Am besten war, dass mir Loor ein Geheimnis verraten hatte und mir anscheinend langsam vertraute. Vielleicht konnten wir doch zusammenarbeiten. Jetzt, da ich wusste, wie ich nach Hause kam, dachte ich angestrengt über alle Dinge nach, die uns beim Eindringen in die Burg behilflich sein konnten.

    Das Tolle war, dass die Leute von Denduron nichts über unser Leben auf der Erde wussten. Etwas so Schlichtes wie eine Taschenlampe würde sie völlig überraschen. Ungeahnte Möglichkeiten taten sich auf! Ich war nicht ganz sicher, wie ich vorgehen wollte, aber allmählich glaubte ich, dass wir tatsächlich eine Chance hatten, Onkel Press zu befreien.
    Loor führte mich in die Mine zurück. Zwischen uns herrschte ein angespannter Waffenstillstand. Wir wussten, dass wir einander brauchten, waren aber nicht glücklich darüber. Als ich mich wieder in dem winzigen Raum befand, schrieb ich zuerst mein Journal zu Ende. Dazu eine Liste der benötigten Gegenstände und die Anweisungen, die ihr erhalten habt. Sobald ich fertig war, rollte ich sie zusammen und ahmte alles nach, was Osa getan hatte, als sie meine ersten Pergamente verschickte. Ich zog den Ring vom Finger, legte ihn auf den Boden, berührte den grauen Stein und sagte: »Erde!«
    Aber nichts geschah. Ich versuchte es noch einmal. Wieder nichts. Plötzlich durchfuhr mich ein schrecklicher Gedanke. Osa hatte gesagt, es funktioniere nur bei Reisenden. Was, wenn ich doch kein Reisender war? Ich machte alles genauso wie sie, doch der Ring rührte sich nicht.
    Loor hatte mich von der Tür her beobachtet. Aber bevor ich in Panik geriet, sagte sie gelassen: »Du stammst nicht von der Erde. Sondern von der Zweiten Erde.«
    Oh. Richtig. Das hatte Osa gesagt. Zweite Erde. Hieß das, es gab auch eine Erste Erde? Danach würde ich später fragen. Im Augenblick gab es wichtigere Dinge. Ich berührte den Stein und sagte: »Zweite Erde!« Das war das Zauberwort. Der Stein leuchtete auf, der Ring wuchs, die Melodie erklang, und ich warf das Journal und die Liste in das Loch, das sich auftat. Sie verschwanden, und alles war wieder beim Alten. Cool. Doch dann fiel mir noch etwas ein.
    »Loor«, fragte ich, »woher weiß ich, wann ich zur Erde … äh,
zur Zweiten Erde zurückmuss? Es kann eine Weile dauern, bis mein Freund die Sachen zusammenhat.«
    Loor gab mir die verständlichste Antwort, die ich während unserer kurzen Bekanntschaft bisher erhalten hatte, doch sie wirkte dabei unsicher, als würde sie die Hintergründe auch nicht ganz

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