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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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schuldbewusst drein. Was auch immer Tak war, offensichtlich sollte Rellin nicht wissen, dass er es mir verkaufen wollte.
    »Du hättest ihn nicht herbringen sollen, alter Junge«, tadelte Rellin den Händler.
    Figgis duckte sich und lief wie ein gescholtener Hundewelpe aus dem Raum.
    »Tut mir leid, dass du die Kammer gesehen hast«, sagte Rellin, der sich erschöpft anhörte. »Du sollst nicht denken, dass wir doch gegen die Bedoowan kämpfen wollen. Die Waffen werden in Kürze vernichtet.«
    Irgendetwas war faul. Rellin erzählte mir nicht die ganze Wahrheit. Da er mir gegenüber nicht ehrlich war, überlegte ich genau, was ich ihm sagte. Deshalb erwähnte ich auch das Tak nicht, das Figgis mir hatte verkaufen wollen.
    »Ich denke, du tust, was du tun musst«, war alles, was mir als Antwort einfiel.
    Ich fühlte mich ziemlich unwohl, weil irgendetwas vor sich ging, das ich nicht verstand. Es war besser, hier zu verschwinden. Also ging ich an Rellin vorbei zur Tür. Er sagte kein Wort mehr.
    Als ich auf die große Höhle zuging, beschäftigte ich mich wieder mit dem wichtigsten Problem: mit der Befreiung von Onkel Press. Schnell lief ich in die Kammer, in der mein Rucksack lag. Als ich
eintrat, entdeckte ich Loor und Alder, die meine Sachen durchwühlten! Der Inhalt des Rucksacks lag überall auf dem Boden verteilt. Gab es hier eigentlich überhaupt keine Privatsphäre?
    »He!«, schrie ich wütend.
    Alder sprang beschämt zurück, aber Loor wühlte unbeirrt weiter.
    »Ich suche die Waffen, die du mitgebracht hast«, sagte sie ohne jede Spur von Verlegenheit. »Ich finde sie aber nicht.« Sie schüttelte eines der gelben Walkie-Talkies, die ihr eingepackt habt.
    Ich nahm es ihr ab und sagte: »Ich habe keine Waffen mitgebracht. Ich weiß gar nicht, wie man mit einer Waffe umgeht.«
    »Dann ist das ganze Zeug nutzlos!«, fauchte sie.
    »Du hast einfach keine Ahnung«, erwiderte ich und gab ihr das Walkie-Talkie zurück. Ich nahm mir das zweite Gerät und ging in die entgegengesetzte Ecke des Raumes. Dort hielt ich es mir an den Mund, drückte den Sendeknopf und sagte: »Buh!«
    Alder und Loor zuckten entsetzt zusammen. Loor warf das Funkgerät weg, als wäre es glühend heiß. Geschickt fing Alder es auf, ließ es aber sofort wieder fallen. Wunderbar. Genau diese Reaktion hatte ich mir erhofft.
    »Was für eine Magie ist das?«, fragte Alder beeindruckt.
    »Es ist keine Magie«, erklärte ich. »Versteht ihr, in meinem Territorium ist man schon weiter als hier. Diese Sachen sind in meiner Heimat ganz normal. Es heißt auch nicht Magie, sondern Technik.«
    Ich hob den kleinen CD-Player auf und drückte die »Play«-Taste. Sofort erklang Musik. Es war ein echter Hardrock-Song mit fetzigem Gitarrensound, der Loor und Alder in wilde Panik versetzte. Sie hielten sich die Ohren zu und rannten in die entgegengesetzte Ecke, wo sie wie verschreckte Kaninchen hockten. Es war irre! Ich wollte sie nicht unnötig quälen und schaltete den CD-Player aus. Sie starrten mich aus weit aufgerissenen ängstlichen Augen an.

    »Denkt ihr immer noch, dass wir Waffen brauchen?«, fragte ich grinsend.
    Dann passierte etwas Außergewöhnliches. Loor blickte mich an und – kaum zu glauben – lächelte.
    »Ich mag diese … Technik«, sagte sie.
    »Ich auch«, erklärte Alder.
    So weit, so gut. Ihre Reaktion erfüllte mich mit Hoffnung, dass mein Plan aufgehen konnte. Der Trick bestand darin, die Sachen zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen, und dieser Zeitpunkt rückte immer näher. Ich sah die Gegenstände durch und bemerkte, dass alles da war bis auf die Taschenlampe. Doch keines der Dinge hatte mir gehört, zu Hause, meine ich. Als ich darüber nachdachte, begriff ich, dass ihr schlecht zu mir nach Hause gehen konntet, um mein Zimmer auszuräumen. Meine Eltern hätten Fragen gestellt, und dann wäre es kompliziert geworden. Sobald ich kann, ersetze ich euch alles.
    Eines der Walkie-Talkies gab ich Loor und zeigte ihr, wie man damit umgeht. Falls wir uns trennen mussten, war das ganz wichtig. Den Rest der Sachen packte ich wieder in den Rucksack. Jetzt sorgte Alder für eine Überraschung. Er gab uns Kleidung, wie sie die Bedoowan im Inneren der Burg trugen. Es handelte sich um einfache Hosen und langärmelige Jacken. Die Hosen hatten Taschen und wurden von einer Kordel im Bund zusammengehalten; die Jacken besaßen Knöpfe aus Holz. Alle Kleider waren recht dünn und pastellfarben, in Grün und Blau. Doch was mich wirklich erstaunte, war

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