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Pendragon - Der Anfang

Titel: Pendragon - Der Anfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D J MacHale
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es ins Freie schlich. Es schien sehr langsam zu gehen, aber vielleicht lag es daran, dass sein Blut noch nicht in Wallung geraten war.
    Noch nicht.
    Loor stellte sich zwischen uns und das Quig und schrie: »Ich ziele auf die Augen!«
    Sie stellte sich in Position und hielt sich bereit. Bestimmt wusste sie, dass eine Auseinandersetzung mit der Bestie nicht zu gewinnen war, doch sie war eine Kriegerin und folgte ihrer Ausbildung.
    Onkel Press schien sich der Gefahr gar nicht bewusst zu sein. Er wandte sich mir zu und sagte: »Ich wette, du hast ein paar sehr interessante Tage hinter dir.«
    Sollte das ein Witz sein? Wir standen kurz davor, von einem Monster mit zehn Zentimeter langen Zähnen und Lust auf Menschenfleisch zerrissen zu werden, und er plauderte über Nichtigkeiten! Wahrscheinlich dachte er, wir hätten sowieso keine Chance
gegen das Quig, und hatte beschlossen, seine letzten Sekunden ganz gelassen zu verbringen.
    Ich hatte noch eines von den Dingen übrig, die ihr mir besorgt habt, und es war an der Zeit, es einzusetzen. Ehrlich gesagt, ich hatte gehofft, es nicht benutzen zu müssen, aber nun lag es in meiner Tasche, und es war unsere letzte Chance. Danke, ihr seid genial!
    Das Quig sah uns. Oder es roch uns. Wie auch immer, es beschrieb einen Kreis und machte sich zum Angriff bereit. Die schrecklichen gelben Augen starr auf uns gerichtet, wartete es auf den richtigen Augenblick zum Sprung. Wir rückten näher zusammen, um eindrucksvoller zu wirken. Ich warf einen Blick zu den überfüllten Rängen empor. Alle Augen waren auf uns gerichtet. Diesmal rechneten sie mit einem richtigen Blutbad, da gleich fünf Köstlichkeiten auf das Quig warteten, nicht nur eine.
    Loor sagte: »Wenn es angreift, stellt ihr euch hinter mich.« »Nein«, erwiderte ich so bestimmt wie möglich.
    Sie sah mich überrascht an und schaute dann wieder zu dem Quig hinüber. »Sei nicht albern, Pendragon! Ich bin diejenige mit der Waffe.«
    Noch ehe ich von meinem Plan erzählen konnte, stellte sich das Quig auf die Hinterbeine, brüllte laut und raste dann auf uns zu. Loor wollte ihm entgegenlaufen, aber ich hielt sie mit einer Hand am Gürtel fest.
    »Pendragon!«, kreischte sie wütend.
    Ich ließ nicht los. Ich hielt sie fest und zog meine letzte Wunderwaffe heraus … die Hundepfeife. Ich setzte sie an die Lippen und blies hinein, so fest ich konnte. Augenblicklich hielt das Quig schlitternd an und stieß einen Schmerzensschrei aus wie das Monstrum auf dem Berg, als Onkel Press und ich auf dem Schlitten davonfuhren. Offenbar hatte diese moderne Hundepfeife einen schrilleren Klang als die Holzpfeife, die ich von meinem Onkel
bekommen hatte, denn die Reaktion des Quigs war viel dramatischer. Es sank in die Knie und schrie so laut, dass ich dachte, sein Kopf würde explodieren. Doch ich wollte kein Risiko eingehen. Sobald meine Lunge leer war, holte ich wieder Luft und blies ein zweites Mal in die Pfeife.
    Das Quig brüllte laut auf. Ich warf einen Blick zu den Rängen hinauf. Alle Zuschauer starrten mit offenen Mündern zu uns herunter. Alle, bis auf Mallos. Der legte den Kopf schief, als wäre diese Wendung nichts als eine kleine, unwichtige Überraschung.
    »Was ist los?«, rief Alder.
    Loor stand wie erstarrt neben mir. Nur Onkel Press war nicht überrascht. Er übernahm die Führung.
    »Los, wir laufen zu den Quig-Ställen!«, befahl er. Zu mir sagte er: »Du hast ziemlich lange gewartet, wie?«
    Er hatte die ganze Zeit von der Pfeife gewusst! Aber wie war das möglich? Wahrscheinlich wusste er nicht, dass ich die Holzpfeife in den Bergen verloren hatte. Er war total ruhig geblieben, weil er sicher war, ich würde sie benutzen. Ich wiederhole mich, aber Onkel Press ist wirklich unglaublich!
    Ich war froh, dass er das Kommando übernahm, weil mein Plan nur bis zu diesem Punkt gediehen war. Ich hatte keinen Schimmer, wie es weitergehen sollte, Onkel Press dagegen schon. Sehr gut. Leider wollte er, dass wir den einzig möglichen Fluchtweg einschlugen … durch die Ställe der Quigs. Das war schlecht. Doch natürlich hatte er recht, denn es gab keinen anderen Weg, und so rannten wir auf das Tor zu.
    Die Menge beobachtete uns entgeistert. Kagan rührte sich als Erste. Sie sprang vom Thron, schwenkte den Truthahnschenkel und quietschte: »Haltet sie auf!«
    Ein Zuschauer aus den Reihen der Milago brüllte anfeuernd: »Lauft!« Die anderen Milago folgten seinem Beispiel und brachen in leidenschaftliche Rufe aus. Es war, als hätten

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