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Penelope Williamson

Penelope Williamson

Titel: Penelope Williamson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wagnis des Herzens
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Ich bekomme einhundert und
der Clan ebenfalls einhundert, weil sie als meine Sponsoren auftreten. Dafür
muß ich mit diesem Yankee nur eine gute Show abziehen und in der dritten oder
vierten Runde zu Boden gehen.«
    Er hatte
sie irgendwie an seine Oberschenkel gedrückt, und ihre Hände fuhren durch seine
Haare, die sich weich und warm anfühlten, als habe er alle Sonnenstrahlen des
vergangenen Tages dort eingefangen.
    »Faustkampf ist gesetzlich
verboten«, sagte sie und verwünschte das Zittern in ihrer Stimme. Es verriet,
daß sie sich geschlagen gab. »Du kannst dafür ins Gefängnis kommen.«
    »Sie werden
sagen, es sei eine Vorführung der Kunst des Faustkampfs«, hörte sie Donagh in
ihrem Rücken. »Und so etwas gehört in den Bereich der Kultur und ist nicht
verboten.«
    Ihre
Finger spannten sich in Shays Haaren, und sie stieß sich von ihm ab. »Du wirst
also dafür bezahlt, daß du dich von diesem Yankee besiegen läßt? Und was ist am
Ende mit deiner Ehre?«
    Er konnte
sich schon immer trotz seiner Größe sehr schnell bewegen. Er war aufgesprungen
und stand bereits an der Tür, als sie erst nur einen Luftzug gespürt hatte. Er
lehnte mit dem ihr zugewandten Rücken am Türrahmen und hatte die Hände tief in
den Hosentaschen vergraben. Seine Augen richteten sich nach draußen, wo die
Fiedeln und Dudelsackpfeifen in einem Furioso gegeneinander anspielten. Bria
stellte fest, daß bereits lange Schatten auf die Erde vor dem Haus fielen. Das
Licht draußen war so golden wie Sirup, aber im Haus wurde es bereits dunkel.
Sie dachte, daß es Zeit wäre, die Lampe anzünden, aber sie bewegte sich nicht
von der Stelle.
    Seine Stimme klang wie ein
rauhes Flüstern, wie Kiesel, die aneinanderreiben.
    »Es gibt
etwas Schlimmeres für einen Mann, als seine Ehre zu verlieren. Muß ich dich
daran erinnern, liebste Bria? Hast du vergessen, was es heißt, auf einem
abgeernteten Feld nach Kartoffeln zu graben, die schwarz und verfault sind? Muß
ich dich daran erinnern, wie es ist, wenn deine Liebsten grüne Münder haben vom
Gras, das sie am Wegesrand abreißen und vor Hunger essen? Weißt du nicht mehr,
was es bedeutet, in einer Steinhütte zu leben, die mit Grassoden gedeckt ist,
die aus einem Land gestochen wurden, das nie dein Eigentum sein kann, obwohl es
seit Jahrhunderten mit dem Schweiß, dem Blut und den Knochen jener gedüngt
worden ist, die vor dir dort gelebt und deinen Namen getragen haben?«
    Er stieß
sich von dem Türrahmen ab und wandte ihr das Gesicht zu, das noch immer vom
Schatten der Tür verdunkelt wurde. Aber sie mußte sein Gesicht nicht sehen,
denn sie kannte ihn. Sie kannte das Verlangen in seinen Augen, wenn er mit ihr
schlief, sie kannte die Berührung seiner Lippen, die auf ihrer Haut glühten und
sie beinahe verbrannten. Sie kannte sein Herz, das sich so mutig und trotzig
wehrte und sich an den verzweifelten Traum klammerte, irgendwo auf der Welt die
wahre und schöne Stelle zu finden, die einmal ihm gehören würde.
    »Muß ich dir von der Frau
erzählen«, fuhr er fort, »die im Dreck kniet, den das Blut, das aus dem
aufgerissenen Leib ihres Mannes strömt, in roten Schlamm verwandelt hat ...
oder von der Frau, die mit ansehen muß, wie ihr Mann am Ende eines Stricks sein
Leben aushaucht?« Sie preßte die Faust so fest auf den Mund, als wolle sie
einen Aufschrei unterdrücken, aber kein Laut kam über ihre Lippen.
    Nein ...
das nicht!
    »Muß ich
dir das alles erzählen, meine liebe Bria?«
    Sie preßte
die Hände auf ihre Ohren und schloß fest die Augen. Nein ... das nicht ...
nein, alles, nur das nicht!
    Sie
bemerkte erst, daß er vor ihr stand, als seine Finger ihre Handgelenke
umfaßten und ihre Hände nach unten zogen. Dann umschlossen seine Finger ihren
Nacken, und seine Daumen liebkosten ihre Wangen, als wolle er sie küssen. Sie
hatte von seinen Händen nie etwas anderes als Zärtlichkeiten erfahren.
    Er hob
ihren Kopf und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. »Warum sollte sich ein
Mann um seine Ehre Gedanken machen«, sagte er, »wenn er sie verkaufen kann, um
seine Frau und Kinder anständig zu ernähren, und wenn er seinen irischen
Brüdern dadurch Waffen verschaffen kann?«
    Sie löste
sich von ihm und rief: »0 Dhia, Irland! Alles wird für Irland geopfert!«
Ihre Stimme wurde ruhig und klang erstickt von den zurückgehaltenen Tränen.
»Für uns hat es nie etwas in Irland gegeben. Dort ist nichts für uns und wird
auch in Zukunft nie etwas sein ...«
    Shay beschrieb mit

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