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Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Titel: Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillem Balagué
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zwei Monate später um ein weiteres Jahr bis 2011, auf der Suche nach neuen Herausforderungen, entschlossen, das Team zu noch höheren Zielen zu führen. Aber er dachte: »Noch ein Jahr, und dann bin ich weg.«
    Das Dorf Santpedor beschloss zu Beginn der nächsten Saison, seinen berühmtesten Sohn zu ehren. Pep wurde von seinem Heimatort zum Hijo Predilecto , zum Ehrenbürger, ernannt. Im Gegenzug musste er auf die Bühne, auf dem Platz, auf dem er als Kind gespielt hatte, und ein paar Worte sagen. Er war in sein Dorf zurückgekehrt, zu allem, was er zurückgelassen hatte, zu den Opfern, die Dolors und Valentí Guardiola gebracht hatten.
    »Ich weiß, dass meine Eltern heute sehr glücklich sind, und das macht auch mich sehr glücklich. In diesem Dorf geboren zu sein, für Bar Ç a gespielt zu haben und all diese Dinge …«
    Dann musste er aufhören, weil seine Stimme bebte und brüchig wurde.

4 Die beiden Champions-League-Endspiele
    Zwei Trainingsgelände. Das eine im Nordwesten Englands, das andere am Stadtrand von Barcelona. Zwei Festungen. Am Ende einer schmalen Straße liegt Carrington, Sant Joan Despí nicht weit von einer Autobahn entfernt.
    In den Büroräumen in Carrington wird man von einer lächelnden Empfangsdame zunächst gebeten zu warten, dann geht es weiter in den Presseraum, die Miniausgabe eines Klassenzimmers. Dort umfängt einen tiefe Stille, die nur von den Stimmen der Spieler durchbrochen wird, einer Geräuschsalve, die hinter Türen verschwindet, hinter denen ihre isolierte Welt liegt. Dann geht eine Tür auf, und die imposante Gestalt eines 70-jährigen Mannes erscheint. Alex Ferguson ist in Trainingskleidung, er tritt energisch und lebhaft auf. Sein Blick ist durchdringend, der Händedruck kräftig, und das Lächeln zeigt er nur, wenn keine Kameras in der Nähe sind.
    Über den Umkleideräumen des Barcelona-Trainingsgeländes, auf Distanz zur Welt der Fußballer, liegt Guardiolas Büro. Tritt man dort ein, sitzt vielleicht Tito Vilanova gerade an seinem Tisch und macht sich Notizen. Hinter ihm führt eine Glastür in einen drei mal vier Meter großen Raum, in dem Pep den größten Teil seines Arbeitstages verbringt. Guardiolas Schreibtisch ist aufgeräumt – in der Mitte liegt das Notizbuch, auf der einen Seite finden sich einige Akten, auf der anderen Bücher über Führungsqualitäten, eine Biografie, ein historisches Werk. Pep steht kurz auf und begrüßt mich in seinem Büro. Dann setzt er sich in einen Stuhl, der plötzlich kleiner wird. Der ganze Raum wirkt plötzlich kleiner, als er ist. Der Gastgeber ist einer dieser Männer, die einen Raum mit ihrer Präsenz ausfüllen.
    Genau wie Ferguson.
    »Pepe. Pepe Guardiola. Er hat fantastische Arbeit geleistet.«
    Pep beugt sich nach vorn. Und noch bevor er seine Erinnerungen an Rom und die Gladiatoren, an Wembley, Messi und Xavi auffrischt, lobt er alles, wofür Ferguson steht, was dieser Mann erreicht hat, was Manchester United auf dem Platz und darüber hinaus darstellt.
    »Sir Alex konnte in Rom nicht anders spielen, als seine Mannschaft das getan hat. Und in Wembley. Schließlich reden wir über Manchester United. Mit ihrer Einstellung machen sie dem Fußball Ehre, als Klub und als Mannschaft.«

FC Barcelona gegen Manchester United ,
Rom 2009
    Die Vorbereitungen
    Sir Alex Ferguson: »Ach, Rom. Das war kein großes Spiel für Manchester United, wir hätten dieses Spiel gewinnen sollen, wir hatten da wirklich einen Durchhänger.«
    Pep Guardiola: »Jetzt, nachdem einige Zeit vergangen ist, ist mir klar, dass wir eine sehr positive Dynamik hatten. Es spielte keine Rolle, wer der Gegner war, wir hatten ein enormes Selbstwertgefühl. Wir hatten den Meistertitel gewonnen, den spanischen Pokal, schafften es in den letzten Sekunden des Spiels gegen Chelsea ins Finale der Champions League. Die Dynamik in der Mannschaft war fantastisch, obwohl wir einige Verletzte hatten.«
    Sir Alex: »Am Morgen des Spiels hatten wir zwei oder drei Spieler, denen es nicht gut ging, wir haben das noch nie gesagt. Bei einigen Spielern hatten wir Fitnessprobleme, aber sie wollten spielen, und ich habe mich darauf eingelassen. Das war falsch.«
    Guardiola: »Bei diesem Spiel halfen uns die Zuversicht und die Form, da gibt es keinen Zweifel. Das ist so wichtig! Wir hatten das Gefühl, dass wir jede Mannschaft schlagen konnten, obwohl es in der Vorbereitung viele Ungewissheiten gab. Uns fehlten Dani Alves und Éric Abidal, beide waren gesperrt; Rafa Márquez, ein

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