Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)
Segunda División B gerne als Titel mit – in seinen Augen war er einer der wichtigsten). Das ist ohne Beispiel.
Guardiola stand von seinem Platz auf und ging zu Marcelo Bielsa, um ihm die Hand zu geben. Er kehrte zur Bank zurück und umarmte alle Betreuer und Spieler. Guardiola tröstete noch die Athletic-Spieler und zog sich dann zurück, um seinen Spielern die Bühne zu überlassen.
Er ging nicht zur Ehrentribüne hinauf, um den Pokal in Empfang zu nehmen. Hier sind seine Erinnerungen an diesen Abend:
»Carles war verletzt und beschloss, Xavi das Entgegennehmen des Pokals zu überlassen, so wie er es in Wembley mit Abidal gemacht hatte.
›Du holst ihn ab‹, sagte Xavi. ›Nein, du holst ihn‹, widersprach Puyol. ›Nein, du machst das.‹ Ganz Spanien wartete und sah zu, wie Xavi schließlich den Pokal in Empfang nahm, hochhob und dann Puyol übergab.
Carles ist ein großartiger Kapitän, er zeigt das immer wieder durch sein Beispiel. Er half mir viel, vor allem bei den neuen Spielern. Er erspart dir sehr viel Arbeit, weil er sehr viel für dich erklärt. Das Wichtigste ist, dass man gute Leute in der Mannschaft hat.«
Pep dankte den Fans für ihr Kommen und ging dann in Richtung des Kabinengangs und in die Kabine, während die Bar Ç a-Spieler mit dem Pokal noch eine Ehrenrunde auf dem Platz drehten.
»Ich dachte, ich habe genug getan, und das ist ihre Party. Ich freute mich darauf, reinzugehen und mit Tito zu sprechen, mit Manel …«
Ein paar Minuten später kehrte er – ohne Jackett – für die Sardana der Sieger auf den Platz zurück.
»Paco [Seirul·lo, ein Fußballveteran und Fitnesstrainer des Teams] bringt unseren Kreis mit seiner ungelenken Hüfte immer durcheinander, es ist nicht mehr so, wie es einmal war! Wir konnten das früher viel besser, umarmten uns, legten uns die Arme auf die Schultern und drehten uns im Kreis. Heute halten wir uns an den Händen, haben bestimmte Fähigkeiten verloren. Aber es ist eine wunderschöne Geste. Und in der Mitte waren eine katalanische und eine baskische Fahne …«
Nach der Sardana ging der Trainer wieder vom Platz, diesmal mit einem breiten Grinsen. Es war ein guter Arbeitstag gewesen.
In der Kabine hielt Pep nach der Rückkehr der Spieler auf liebenswürdige Weise ein Zwiegespräch mit dem Pokal.
»Ich finde sie immer schön, die Pokale. Ich mag sie. Manche davon mehr als die anderen, aber ich mag sie. Ich berühre sie, ich streichle sie …«
Messi traf auf Pep, sie traten einen Schritt beiseite, weg von den Fußballschuhen, Plastikflaschen, Handtüchern und mit Eis gefüllten Eimern, und umarmten sich abermals.
»Die Spieler wollten mir etwas schenken, aber ich sagte ihnen, dass ich nur den Pokal will. Zu diesem Zeitpunkt, in der geheiligten Umkleidekabine, empfand ich ein enormes Gefühl der Dankbarkeit, nicht nur gegenüber Messi, das galt allen. Leo war glücklich, wir alle waren glücklich. Als ich Messi umarmte, sah ich, wie Alexis eine SMS verschickte. Das ist immer so, die Spieler wollen diese Glücksmomente mit anderen teilen, mit ihren Angehörigen.«
Bei diesem ersten entspannten Gespräch mit seinen Leuten, sogar in der Pressekonferenz, bemerkten alle Anwesenden auch Peps Gefühl der Erleichterung.
»Ich freue mich sehr. Mit einem Sieg aufzuhören, gibt dir immer ein bisschen mehr Frieden und Gelassenheit. Vor dem Spiel dachte ich, nichts würde meine Meinung über das, was wir geleistet haben, ändern, aber ein Abschluss mit einem Titel ist besser, für die nächsten zwei Monate, für die Zukunft, weil es bedeutet, dass sich das Team für den spanischen Supercup qualifiziert hat.«
Und dann war es an der Zeit, ins Hotel zurückzukehren und zu feiern, mit den Familienangehörigen ein paar Bierchen zu genießen. Bevor er die Tür hinter sich schloss, hielten ihn die Leute, Fans und Bewunderer auf, wollten ein Wort von ihm hören, etwas von ihm haben, ihn berühren. Carles Puyol, in Jeans und T-Shirt, kam ihm zu Hilfe.
»Wenn sie so angezogen sind, wird das gefährlich.«
Als Pep schließlich nach Hause kam, waren zum ersten Mal seit langer Zeit keine Spiele mehr vorzubereiten.
Gabriele Marcotti schrieb in der Woche von Guardiolas Abschied im Wall Street Journal, unabhängig vom nächsten Bestimmungsort »wäre es weder fair noch realistisch, Pep zu bitten, Bar Ç a in einem anderen Land nachzubauen. Beim katalanischen Klub entwickelte sich die perfekte Konstellation, bei der Guardiola ein entscheidender, aber nicht der einzige
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