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Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Titel: Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillem Balagué
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WM -Triumph 2010, von 100-Meter-Sprints Usain Bolts und von großen Rugby-Siegen. Olazábal zeigte das Video seinem Team vor Beginn des Wettbewerbs. Es hatte die gleiche Wirkung wie das Video damals vor dem Champions-League-Endspiel im Jahr 2009. Keiner wollte es zugeben, aber viele der Zuschauer weinten.
    Pep traf sich mit Tito Vilanova, als dieser nach New York kam, um eine Zweitmeinung zu seinem Krebsleiden einzuholen, nachdem ein zweiter Knoten in der Ohrspeicheldrüse entdeckt und entfernt worden war. Von FIFA .com zum Gesundheitszustand seines Freundes und Kollegen befragt, antwortete Pep: »Wir haben viel gelitten, wie jeder andere, der ihn liebt. Aber wir wissen, dass er stark und außerdem medizinisch in den allerbesten Händen ist. Er hat einen Klub, der ihn beschützt, und vor allem eine Familie, die ihm zur Seite steht, und ich bin mir sicher, dass er zum Kampf bereit ist und nach vorne schaut.«
    Aber diese Worte waren nur für die Öffentlichkeit bestimmt. Guardiola war keineswegs glücklich mit der Art und Weise, in der der Klub seine Nachfolge geregelt hatte, mit dem Stil, in dem das alles schon wenige Minuten nach seiner Rücktrittserklärung bekannt gegeben worden war. Es hätte sein Augenblick werden sollen, aber dieser Augenblick gehörte dem Klub. Eine gute Entscheidung für den Klub, aber schlechtes Personalmanagement vonseiten der Führungsspitze im Umgang mit dem besten Trainer in seiner Geschichte. Tito und Pep, der zunächst einmal erwartet hatte, dass sein Freund zusammen mit ihm Abschied nehmen würde, ging an diesem Tag etwas verloren. Ihr Treffen in New York dauerte deshalb nicht lange, und die kühle Atmosphäre war so deutlich spürbar, dass man es gar nicht erst aussprechen musste: Sehr viele Brücken waren abgebrochen worden. Und die Reparatur würde eine Ewigkeit dauern.
    Aber er verbrachte auch Zeit mit dem Anschauen von Bar Ç a-Spielen. In der Ära nach Guardiola gab es ein seltsames Gefühl von Licht und Schatten. Das Team startete stark in die Meisterschaftsrunde, und der Titel wurde schließlich auch gewonnen, aber mit mehr Gegentoren als in den vergangenen fünf Jahren. Real Madrid warf Barcelona aus dem spanischen Pokalwettbewerb. Auf eine schwache Vorstellung beim AC Mailand im Achtelfinale der Champions League (0:2) folgte eine Demontage der Italiener im Rückspiel in Barcelona (4:0). Im Viertelfinale gab es zwei weitere dürftige Vorstellungen gegen Paris Saint-Germain, das unbesiegt blieb (2:2 in Paris, 1:1 in Barcelona); die Rettung im Rückspiel erfolgte durch einen angeschlagenen Messi, der in der entscheidenden Szene nach seiner Einwechslung drei Verteidiger auf sich zog, was Villa die Vorlage und Pedro, der sich gegen die Innenverteidiger durchsetzte, das Tor ermöglichte. Und schließlich das peinliche Ausscheiden im Halbfinale gegen Bayern München mit einem Gesamtergebnis von 0:7. Ganz zu schweigen von der erneuten Erkrankung Tito Vilanovas, der dem Team für zwei Monate fehlte und sich einer schwierigen Operation, Chemotherapie und Bestrahlung unterziehen musste. Und dann war da noch Éric Abidals lange Rekonvaleszenz nach einer Lebertransplantation.
    Andoni Zubizarreta äußerte sich in einem Interview mit El País ausführlich zur neuen Ära:
    »Wenn eine so wichtige Persönlichkeit den Klub verlässt, findet eine Neubestimmung statt, mit allem, was damals mitgebracht und jetzt zurückgelassen wurde. Es ist nicht so, dass die Spieler mehr Verantwortung übernehmen, sie haben sich immer verantwortungsvoll verhalten. Aber Entscheidungen und Analysen orientierten sich vielleicht mehr an den Spielern, die Leute betrachteten nicht mehr alles in Bezug auf den Trainer.
    Mit Pep suchten wir – oder die Leute – nach vielen Antworten auf viele Fragen. Einige hatten mit Fußball zu tun, aber es gab auch wirtschaftliche, soziale, politische Antworten. Das brachte ihn in einer Gesellschaft, in der es nicht viele Bezugspunkte gibt, in eine bestimmte Position. Pep war ein gewaltiger Bezugspunkt, er zog viele Dinge an sich, und das nahm eine riesige Dimension an, vor allem, wenn man es auf der anderen Seite mit Mourinho zu tun hatte. Jetzt ist die Debatte eher am Fußball orientiert: Wir spielen gut oder schlecht, wir spielen über die Flügel oder durch die Mitte. Niemand geht mehr zur Pressekonferenz und will dort von den Trainern Antworten hören, die über den Fußball hinausgehen, und das entlastete den Klub.«
    Der Alltag in dieser Institution verlief

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