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Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Titel: Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillem Balagué
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entschieden hat, sondern eher für die vielen Vorteile, die ihm die Bundesliga bieten kann. Juanma Lillo sieht es so: »Als er bei Bayern unterschrieb, dachte er nicht an die negativen Dinge, die ihm zu anderen Klubs einfielen. So wie ich ihn kenne, würde ich sagen, dass er unterschrieb, weil ihm dieser Klub besser gefiel, und nicht, weil ihm die anderen missfielen.«
    Seine Zeit in München wird ihn den englischen Fans, die ihn immer mit offenen Armen begrüßen werden, nicht entfremden. So habe ich das bei der Präsentationsreise für dieses Buch in Großbritannien erlebt und gehört. Er weiß darüber genau Bescheid und ist sich seiner dortigen Popularität bewusst. Aber jede künftige Entscheidung für einen Klub muss dieselben Kriterien erfüllen. Es wird immer ein Klub sein müssen, der gewinnt, der eine herausragende Geschichte vorzuweisen hat und der zu seinem eigenen Spielverständnis passt.
    Ferguson sagte ihm in New York, er selbst werde so lange weitermachen, wie es seine Gesundheit und sein eiserner Wille zulassen. Arsène Wenger würde – nach den Informationen, die Pep zugetragen wurden – bei Arsenal so lange Trainer bleiben, bis er sich anderweitig entschied. Aber nach drei Jahren in München könnte sich auf dem grünen Rasen einiges bewegt und die Situation geändert haben. Wenger hatte einige Gespräche mit Guardiola, bei denen dieser ihn zur englischen Liga befragte und ihm bei Gelegenheit außerdem mitteilte, dass er gerne in der Premier League arbeiten würde. Das ist nach wie vor ein Traum.
    Eines Tages wird er in Großbritannien leben. Wenn ihm das gelingt und alles zusammenpasst, wäre London sein bevorzugtes Ziel, aber das ist nicht in Stein gemeißelt. Er selbst formulierte das bei einem der wenigen Interviews, die er während seines Aufenthalts in New York gab, aus Anlass des 150-jährigen Jubiläums der englischen Football Association so: »Der englische Fußball hat mich schon immer fasziniert – wegen seines Umfelds, seiner Atmosphäre und seiner Fans. In meiner aktiven Laufbahn konnte ich mir den Traum, dort zu spielen, nie erfüllen, aber ich hoffe, dass ich irgendwann in der Zukunft die Gelegenheit bekomme, dort Trainer oder Manager zu sein und das Leben zu führen, das andere Trainer oder Spieler in England hatten.«
    Die finanziellen Einschränkungen in der italienischen Serie A lassen diese nicht so attraktiv erscheinen wie die englische oder deutsche Liga. Und der AC Mailand, der ein konkretes Angebot machte, braucht sehr viel mehr als nur einen neuen Trainer, um zu dem Klub zu werden, der er gerne sein möchte. Jetzt war nicht die Zeit für einen Wechsel nach Italien. Peps Berater Josep María Orobitg bestätigte, dass es Kontakte mit Klubs wie dem AS Rom und dem AC Mailand gegeben habe und verschiedene nationale Fußballverbände ihm angeboten hätten, dass Pep ihre Nationalmannschaft übernehmen solle. Selbst die größten Fußballnationen hatten ein Auge auf Pep geworfen: Eine Medienkampagne in Brasilien versuchte den Fußballverband so weit zu bringen, dass er an Pep herantrat, und in Argentinien kam das Gerücht auf, Pep wäre ein möglicher Kandidat, falls es mit Alejandro Sabella nicht klappe. Weiter ging das nicht, aber eine Nationalmannschaft sollte nach Peps Ansicht von jemandem betreut werden, der aus dem jeweiligen Land kommt, die dortigen Empfindlichkeiten und Befindlichkeiten kennt, die Medien und die Fans versteht. Er selbst würde es in dieser Lebensphase auf jeden Fall als langweilig empfinden, eine Nationalmannschaft zu trainieren. Das wäre ein Haufen Arbeit, aber nur sehr wenig davon würde sich tatsächlich auf dem Platz abspielen. Für Guardiola, der den täglichen engen Kontakt braucht, die Entscheidungen, die ständig zu treffen sind, den anhaltenden Dialog mit seinen Spielern und der jeden Morgen sehen will, wie Fußball gespielt wird, ist das ein Job für ein anderes Lebensalter oder eine andere Ära.
    Der FC Bayern wiederum konnte ihm genau das bieten, was er wollte, und das auch zu dem Zeitpunkt, zu dem er es wollte. Der Vertrag mit dem dann 68 Jahre alten Jupp Heynckes lief im Juni 2013 aus, und nach der Darstellung des FC Bayern hatte der Trainer der Klubführung mitgeteilt, dass er nicht weitermachen wolle – eine Darstellung, der Heynckes später widersprach.
    Auf jeden Fall war das die Information, die der FC Bayern Pep bereits im Mai 2012 gab – sie wollten, dass er am Ende der Saison, die noch gar nicht begonnen hatte, Heynckes’

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