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Per Anhalter (German Edition)

Per Anhalter (German Edition)

Titel: Per Anhalter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oke Gaster
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für ein System bei der Polizei? Kümmert das da alles keinen? Der Junge ist minderjährig. Schutzbefohlen!“ sie hämmerte mit dem Zeigefinger auf dem Tisch, „Ich komme meiner Pflicht nach und…“,
    „SO, Frau Gimm, das reicht jetzt .“,
    „Das reicht noch lange nicht “ keifte sie, als sich Schlaubi-Schlumpf zu Wort meldete. Ganz ruhig, ganz bedächtig, ein alter Hase im Business eben.
    „Frau Gimm, die Kollegen aus Flensburg haben die Sim-Karte überprüft. Und sie werden garantiert auch alle Kontaktdaten darin überprüfen. Wenn ihr Sohn bei seiner Freundin ist, und Sie nicht wissen wo sie wohnt, dann werden die Kollegen es herausfinden. So oder so. Auf jeden Fall!“,
    „Warum wird wegen so einem beschissenen Handy so ein Aufwand betrieben, aber wenn ich meinen Sohn vermisst melde, heißt es: Gehen Sie man nach Hause, Frau Gimm. Der kommt schon wieder.“ Die beiden Beamten sahen sich an. Mareikes Augen hafteten auf Schlaubi-Schlumpf. Das sollte er ihr doch bitte mal erklären. Er zuckte mit den Schultern und meinte: „Ich weiß ja nicht, welcher Kollege sowas sagt, aber in der Regel ist es tatsächlich so, dass wenn…“,
    „Ja, toll! Jetzt fangen Sie auch noch an. Aber das Handy wurde in einem Wald gefunden, richtig? In Flensburg! “,
    „Genauer gesagt in Mohrbüll, Frau Gimm“, das war der Dicke wieder,
    „Kennen Sie jemanden, der im Dorf Mohrbüll wohnt?“,
    „Hab ich noch nie gehört. Was soll das sein?“,
    „Ein Dorf im Kreis Schleswig-Flensburg. Ist auch groß in den Nachrichten heute.“
    Sie hatte etwas dazu sagen wollen, aber nun fiel ihr nichts mehr ein. In den Nachrichten? Sie schaute die beiden Polizisten mit großen Augen an.
    „Warum?“,
    „Ein Polizist wurde dort ermordet. Von einer… wie soll ich sagen? Einer Bande von Wilden, würde ich es mal nennen.“, Schlaubi-Schlumpf fügte hinzu:
    „Ihr Handy… oder besser gesagt, das Handy Ihres Sohnes haben wir in rund 100 Meter Entfernung gefunden. Also, äh, die Kollegen aus Flensburg haben es gefunden“,
    „Hundert Meter entfernt von was ? Von der Leiche oder wie?“,
    „Von den Wohnwagen.“ Sie verstand nur noch Bahnhof und genau so sah sie auch aus. „Wo…Wohnwagen?“,
    „Diese Wilden wie ich sie nenne“ sagte der Dicke jetzt, „Haben nach ersten Erkenntnissen in Wohnwagen gehaust. Was diese Bande anbetrifft, tappen wir derzeit noch völlig im Dunkeln, aber…“ Mareike fing an zu weinen. Und sie verlor erneut die Beherrschung:
    „Ach ja? Da tappen Sie im Dunkeln, wie? Aber wissen Sie was? SIE TAPPEN WENIGSTENS! Und jetzt ist plötzlich auch mein Sohn für Sie wichtig oder was. Jetzt ist er von irgendwelchen Wilden verschleppt worden die Ihren Kollegen getötet haben, und jetzt kommen Sie mit den Ärschen hoch. Was wollen Sie jetzt von mir?“,
    „Frau Gimm, jetzt schreien Sie doch bitte nicht so. Wir wissen“,
    „Das hier ist MEINE WOHNUNG! Und hier kann ich schreien, schreien, schreien so viel wie ich will.“,
    „Jetzt lassen Sie uns aber mal wie vernünftige Leute sprechen!“ Der Dicke hatte mit der Faust auf den Tisch gehauen, dass die Kaffeetasse, die am Vortag ihre Mutter benutzt hatte, umfiel. Der Mann hatte Mumm in den Knochen und ein extrem lautes Organ, das musste man ihm lassen.
    „Mit Hysterie erreicht man gar nichts…“ erklärte Schlaubi-Schlumpf sanft, „Das macht alles nur noch schlimmer als es ist.“,
     „Und?“ fragte sie, „Was wollen Sie denn jetzt von mir wissen? Ich kenn keine Wilden “ sie brach erneut in Tränen aus, schluchzte, weil sie eine irre Vorstellung überkam, was die „Wilden“ anbelangte.
    „Und ich will auch keine kennen. Und mein Sohn kennt auch keine. Er ist mit dem Fahrrad zu seiner Freundin gefahren. Niemanden interessiert das. Aber wenn ein Polizist involviert wird, oooh, dann ist gleich hier… Alarm… und Halligalli.“, „Frau Gimm, ich wiederhole noch mal“ sagte Schlaubi-Schlumpf, „Vielleicht hat sich der Kollege Ihnen gegenüber einfach ein bisschen… wenig gescheit ausgedrückt. Aber es ist tatsächlich so, dass wenn Jugendliche in dem Alter verschwinden… Dass ähm, sie in der Regel… Bald wieder auftauchen.“,
    „Ach so. Und dann braucht man sich da einfach nicht mehr weiter drum zu kümmern, oder wie? Gut. Echt, gut zu wissen. Ihr Polizistenmörder wird sicher auch wieder irgendwo auftauchen. Oder? Wollen Sie mir nicht vielleicht noch unterstellen, ich hätte was mit diesen Wilden am Hut? Oder mein Sohn? Oder noch besser: Mein

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